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Englands GAU: Die Probleme der besten Liga der Welt

  • Aktualisiert: 20.03.2015
  • 14:55 Uhr
  • ran.de
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Zum zweiten Mal binnen drei Jahren erreicht kein Premier-League-Klub das Viertelfinale der Champions League. Die Probleme sind hausgemacht. Die Konkurrenz aus Spanien amüsiert sich darüber.

München - So lang ist es doch gar nicht her. Oder doch? Englands Fußball-Klubs bestimmten das Geschehen in Europa. Kaum ein Jahr verging, an dem nicht zumindest einer das Champions-League-Finale spielte.

Drei Sieger stellte die Premier League in den letzten zehn Jahren.

2012 besiegte der FC Chelsea den FC Bayern im Finale dahoam, 2011 und 2009 scheiterte jeweils Manchester United im Endspiel am FC Barcelona, im Jahr zuvor standen sich im rein englischen Finale United und Chelsea gegenüber.

Aber nicht nur Blues und Red Devils standen exemplarisch für die englische Dominanz. 2007 und 2005 erreichte mit dem FC Liverpool ein dritter Klub das Endspiel, gewann davon das 2005 gegen den AC Milan. Der FC Arsenal vollendete als 2006-Endspiel-Teilnehmer das erfolgreiche Quartett - wenn auch nicht bis zum finalen Triumph.

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Viel Geld, wenig Ertrag

Seit dem enormen TV-Deal gehören Englands Fußballklubs, ob Tabellenführer oder -schlusslicht, nun auch zu den reichsten Europas. Nur wenige können mithalten.

Dennoch, gebracht hat es der Premier League noch wenig. Vielmehr lässt sich in den letzten Jahren ein Rückschritt auf dem internationalen Parkett verzeichnen. Zum zweiten Mal in den letzten drei Jahren ist kein englischer Klub im Viertelfinale der Champions League vertreten.

Gut, Manchester City hatte mit dem FC Barcelona eines der schwierigsten Lose. Aber wenn man sich zur Elite Europas zählen will, muss man eben auch solche Klubs ausschalten.

Chelsea? Gescheitert an PSG. Arsenal? Gescheitert an Monaco. Zweimal im Duell mit Frankreich verloren. Französische Liga? League 1? Wirklich?

Liverpool? Gescheitert in der Vorrunde am FC Basel. An der Fußball-Großmacht Schweiz. Manchester United? Erst gar nicht für das internationale Geschäft, geschweige denn die Königsklasse, qualifiziert!

Lineker diagnostiziert eine Krise

Aber warum ist dem so? Warum schaffen es die Klubs aus der nach eigenem, englischem Empfinden besten Liga der Welt nicht über das Achtelfinale hinaus?

Der ehemalige Nationalspieler Gary Lineker schlägt Alarm. "Crisis point for premier league football" (Der Premier League droht eine Krise) twitterte Lineker nach dem Scheitern aller drei englischer Achtelfinalisten.

Und der Altinternationale hat einen Schuldigen ausgemacht: Den Spielplan.

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"Wir kucken gerne Boxing Day"

So sieht es auch City-Coach Manuel Pellegrini. Laut dem Argentinier führt die fehlende Winterpause zu einer Überbeanspruchung seiner Mannschaft. Dann, wenn die anderen Klubs nach der Unterbrechung um die Weihnachtszeit wieder zur Höchstform auflaufen, sei seine Mannschaft platt und ausgelaugt.

"Wir spielen so viele Partien im Dezember und Januar, dass wir im Februar nicht mehr frisch sind. Letztes Jahr haben wir neun Spiele im Dezember und Januar gehabt, bevor wir auf Barcelona getroffen sind", zählte Pellegrini auf. "In Spanien, Italien und Deutschland pausieren sie."

Zuspruch erhielt der Trainer von seinem Kollegen des FC Barcelona Luis Enrique, der sich zudem einen Scherz auf Kosten der Engländer leistete. "Wir sehen den englischen Teams gerne zu, wenn sie am Boxing Day spielen", sagte der ehemalige Profi lachend.

Englands Problem: Ballbesitz-Fußball

Einen anderen Grund sieht "Daily Mail"-Kolumnist Neil Ashton in der Spielweise. Kein Ballbesitz-Fußball, so wie ihn Pep Guardiola beim FC Bayern spielen lässt. Und die Zahlen geben Ashton Recht.

Guardiolas Bayern führen die Rangliste mit 64 Prozent an, dahinter folgen Barcelona (63 Prozent), Porto (59), Juventus Turin (58) und Real Madrid (56). Dieses Quintett hat sich für das Viertelfinale qualifiziert.

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Nur fünf Engländer in drei Startelfs

Auch der "Daily Telegraph" beschäftigt sich mit Englands Krise in der Champions League und führt neben dem Spielplan weitere Gründe für das Versagen auf. Vor allem die fehlende Identität zu den Klubs streicht die Zeitung dabei heraus.

Und ein Blick auf die Aufstellungen unterstreichen die These: Bei Chelseas Rückspiel gegen Paris St. Germain waren mit Gary Cahill und John Terry nur zwei der 14 eingesetzten Spieler Engländer. Das Kuriose dabei: Ausgerechnet die beiden behinderten sich beim 1:1-Ausgleich von David Luiz, der die Verlängerung bedeutete.

In Arsenals Startelf beim Rückspiel in Monaco stand mit Danny Welbeck nur ein Engländer, mit Joe Hart und James Milner (für ihn kam dann in der 87. Minute mit Frank Lampard der dritte Engländer zum Einsatz) die einzigen bei ManCity in Barcelona.

Abschied vom englischen Gerüst

Die Zeiten, in denen Engländer wie David Beckham, Phil und Gary Neville, Paul Scholes, Andy Cole und Nicky Butt das Gerüst der erfolgreichen Mannschaften wie bei Manchester Uniteds Triumph 1999 gegen den FC Bayern bildeten, sind längst vorbei.

Noch länger als die erfolgreichen Zeiten zwischen 2005 und 2012.


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