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Kroos vs. Pirlo - Duell der genialen Passmaschinen

  • Aktualisiert: 05.05.2015
  • 13:31 Uhr
  • ran.de/Christoph Gailer
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Das Halbfinale der Champions League zwischen Real Madrid und Juventus Turin wird sehr wahrscheinlich im Zentrum entschieden. Dort bekommt Toni Kroos die Chance, eine alte Wunde im Duell mit Andrea Pirlo zu schließen.

München - Rückblick, 28. Juni 2012: EM-Halbfinale zwischen Deutschland und Italien in Warschau. Es läuft die 20. Minute, als Andrea Pirlo einmal mehr Toni Kroos austrickst, aus der Drehung einen No-Look-Pass auf den auf der linken Außenbahn davon stürmenden Giorgio Chiellini spielt. Die Flanke des Juventus-Verteidigers verwertet im Zentrum Mario Balotelli zur Fühung für die Italiener.

Es ist der Anfang vom Ende des deutschen EM-Traums. Deutschland verliert am Ende mit 1:2. Und mittendrin: Toni Kroos. Der damalige Bayern-Profi wurde von Andrea Pirlo im direkten Duell ein ums andere Mal zum staunenden Zuschauer degradiert.

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Duell der Generationen

Am Dienstag, knapp zwei Jahre und elf Monate nach dem Halbfinale, hat der heutige Real-Star Toni Kroos die Gelegenheit, diese alte Wunde mit einer starken Leistung im Halbfinal-Hinspiel in Turin für immer zu verschließen – und es nicht zuletzt Andrea Pirlo, dem alten Herrn im Trikot der "Alten Dame", zu zeigen.

Denn in den letzten zwei Jahren hat sich Kroos entwickelt, den Sprung vom ewigen Talent zum Weltstar geschafft. Am Dienstagabend (ab 20:15 Uhr im LIVETICKER auf ran.de) werden sich der 25-jährige Deutsche und der um zehn Jahre ältere Italiener auf Augenhöhe begegnen.

Kroos: Chef in Reals Mittelfeld

Mittlerweile ist Kroos nicht mehr der talentierte Junge aus dem Nachwuchs des FC Bayern, sondern der Weltmeister von Real Madrid. Der Chef im zentralen Mittelfeld mit unglaublicher Passquote. 95 Prozent seiner 736 Pässe in der Königsklasse kamen an. Damit ist der Blondschopf in dieser Statistik der Beste im gesamten Wettbewerb. Im Schnitt spielt er 72 Pässe pro Champions-League-Spiel.

Kroos' strategische Fähigkeiten waren den Madrilenen auch eine Menge Geld wert. 30 Millionen Euro legte der Hauptstadt-Klub auf den Tisch, um Kroos von den Münchnern loszueisen. Und die Rendite stimmt bislang: Der bis 2020 gebundene Ex-Bayern steuerte in Liga und Königsklasse insgesamt 14 Scorerpunkte bei. Nicht zuletzt deshalb ist er im Team von Trainer Carlo Ancelotti gesetzt.

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Genialer Teilzeit-Arbeiter

Dies traf einst auch auf Pirlo zu, der zusammen mit Ancelotti und dem AC Mailand 2003 und 2007 die Champions League gewann. Doch mit mittlerweile 35 Jahren bekommt der Regisseur von Juventus Turin immer mehr Pausen gewährt. So schaute er am vergangenen Wochenende, bei Juves entscheidendem Spiel zum vierten Meistertitel in Serie, bei Sampdoria Genua 90 Minuten von draußen zu.

Acht Scorerpunkte in 18 Serie-A-Spielen für den erneuten Meister lesen sich aber dennoch gut in Pirlos Vita. Ohnehin war er Zeit seiner Karriere eher für den Aufbau des Spiels als für die Vollendung zuständig. Mit einer Passquote von 87 Prozent weist der Italiener in diesem Bereich auch im hohen Alter eine außerordentliche Zahl auf, die so manchen Jungspund vor Neid erblassen lassen dürfte.

Ronaldo oder Routine - welcher Trumpf sticht?

Apropos jung: Das trifft auf Juventus mit seinen vielen erfahrenen Recken wie Torhüter Gianluigi Buffon, Chiellini oder Pirlo sicher nicht mehr zu. Mit einem Durchschnittsalter von 29,4 Jahren lief die "Alte Dame" zum Meisterball in Genua auf. Doch was für den einen alt ist, ist für den anderen geballte Routine und genau die fehlt in Turins Kader mit Sicherheit nicht.

Diese Tatsache könnte im Duell mit Real Madrid auch ein Faktor zugunsten der Italiener werden, die insgesamt als Außenseiter in die Begegnungen gegen den Titelverteidiger gehen. Der Altersschnitt im Kader der Spanier liegt mit 26,5 Jahren deutlich unter jenem des Kontrahenten. Dafür beschäftigen die "Galaktischen" aber mit mit Cristiano Ronaldo den amtierenden Weltfußballer, der seinem Team am Wochenende mit drei Treffern den 3:2-Sieg in Sevilla quasi im Alleingang bescherte. Und so bleibt die Frage, was am Dienstag sticht: Ronaldo oder Routine? Die Antwort darauf wird nicht zuletzt in den Pässen von Toni Kroos bzw. Andrea Pirlo liegen.


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