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Mertesacker tritt aus Nationalmannschaft zurück

  • Aktualisiert: 15.08.2014
  • 22:18 Uhr
  • SID
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© imago/BPI
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Nach Philipp Lahm und Miroslav Klose tritt in Per Mertesacker der dritte Weltmeister aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zurück.

München - Auch der "Lange" geht von Bord: Per Mertesacker ist aus der Fußball-Nationalmannschaft zurückgetreten und damit nach Kapitän Philipp Lahm und Rekord-Torjäger Miroslav Klose der dritte der WM-Helden, der nach dem größten Triumph seiner Karriere einen Schlussstrich zog. Ein "goldener Abschluss" sei die WM gewesen, sagte Mertesacker. Im Finale gegen Argentinien, seinem 104. und letzten Länderspiel, bestritt der 29-Jährige in der Nachspielzeit der Verlängerung die letzten Minuten seiner Karriere in der DFB-Elf.

"In erster Linie ging es für mich darum, nach zehn Jahren in der Nationalmannschaft das Ende dieses Kapitels selbst zu bestimmen", sagte der Abwehrspieler des FC Arsenal im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Nun will er sich ganz auf die Gunners konzentrieren, mit denen er vor der WM den Pokalsieg geholt hatte: "Ich will mit dem FC Arsenal Meister werden, eventuell auch in der Champions League angreifen."

Auch für Mertesacker war der Titel in Rio de Janeiro nach dem 1:0-Sieg nach Verlängerung gegen Argentinien die Krönung seiner Laufbahn. Dennoch war die Endrunde in Brasilien für den 1,98 m großen Innenverteidiger auch eine emotionale Achterbahnfahrt.

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Auf Mertesacker war immer Verlass

In der Vorrunde gegen Ghana (2:2) bestritt er sein 100. Länderspiel, nach dem Achtelfinale gegen Algerien (2:1 n.V.) verlor er seinen Stammplatz. Mit seinem Interview mit ZDF-Reporter Boris Büchler kurz nach Spielschluss hatte Mertesacker ("Was wollen Sie? Wollen Sie eine erfolgreiche WM oder wollen Sie ausscheiden?") für mächtig Wirbel gesorgt.

Ab dem Viertelfinale stellte Bundestrainer Joachim Löw um, zog Philipp Lahm in die Viererkette zurück und beorderte Jerome Boateng in die Mitte - Mertesacker musste auf die Bank. Aber auch dort zeigte er die Tugenden, die ihn seit seinem Debüt in Nationaltrikot am 9. Oktober 2004 in Teheran gegen Iran (2:0) stets auszeichneten: Verlässlichkeit, Loyalität und Professionalität.

Der frühere Bremer war für die Bundestrainer Jürgen Klinsmann und Löw eine feste Größe, auch wenn er schon vor der WM nicht immer erste Wahl gewesen war. Als Mertesacker 2004 in den DFB-Flieger nach Teheran gestiegen war, habe er "wirklich nicht damit gerechnet. Ich konnte gar nicht richtig einschätzen, was da passiert. Es war eine Reise ins Unbekannte", hatte er vor dem Jubiläum über seine Premiere gesagt.

Niersbach: "Langer, Du bist ein Großer"

Im vorletzten Gruppenspiel gegen Ghana stieg er als erst 13. Spieler der DFB-Historie in den elitären "Klub der Hunderter" auf. "Darauf bin ich einfach stolz. Das fühlt sich gut an", sagte Mertesacker, der auf dem Rückflug nach Porto Seguro ein Sonderlob vom DFB-Präsidenten erhielt. "Langer, Du bist ein Großer", sagte Wolfgang Niersbach über das Bordmikrofon.

Nach dem Finale muss bei Mertesacker aber auch ein Umdenken eingesetzt haben, das auch mit dem Verlust seines Stammplatzes zu tun haben dürfte. Denn nach seinem 100. Länderspiel hatte er keinen Gedanken an Rücktritt verschwendet - im Gegenteil: "Es macht einfach riesigen Spaß. Auch hier bei der WM. Ich möchte mich weiter voll einbringen und noch ein paar Highlights genießen."

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EURO 2012 ein "Schlag" für Mertesacker

Sportliche Rückschläge in der Nationalmannschaft waren für den gebürtigen Hannoveraner nicht neu. Bei der EURO 2012 hatte ihn Löw keine Minute spielen lassen. Dies sei für ihn erst einmal "ein Schlag" gewesen. Festzustellen, dass man nur noch "ein kleiner Teil des großen Ganzen ist".

Viele hatten Mertesacker damals schon abgeschrieben. Er sei zwar "in die Jahre gekommen. Aber ich habe entgegen aller Prognosen", wie er süffisant anmerkte, "immer noch das Gefühl, dass ich Frische reinbringe, die uns weiterhilft". Nach der EM kam er noch einmal zurück - doch nun ist für den "Langen" im DFB-Team endgültig Schluss.


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