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IG Bau: Schäfers fordert Blatter-Ablöse

  • Aktualisiert: 28.05.2015
  • 12:40 Uhr
  • SID
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© SID-SID-AFP
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Der stellvertretende IG Bau-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers hat die Ablösung von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter gefordert.

Frankfurt/Main - Der stellvertretende IG Bau-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers hat mit Blick auf die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen der Bauarbeiter im WM-Gastgeberland Katar die Ablösung von FIFA-Präsident Joseph S. Blatter gefordert. 

"Herr Blatter ist Weltmeister im Werfen von Nebelkerzen. Die FIFA ist gut beraten, sich grundsätzlich zu erneuern. Dazu gehört, dass der neue Präsident nicht Blatter ist. Ein neuer Kopf muss her", sagte Schäfers am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Frankfurt/Main.

Nach Meinung von Schäfers werfe der jüngste Skandal des Fußball-Weltverbandes mit der Festnahme von sieben hochrangigen Funktionären am Mittwoch in Zürich "ein Schlaglicht" auf die "fragwürdige Moral" der FIFA: "So kann man nicht weitermachen."

Auch Regina Spöttl, Golfstaaten-Expertin von Amnesty International, prangerte die unverändert schlechten Bedingungen der Arbeiter auf den WM-Baustellen an und zeichnete ein düsteres Bild der Situation. Symbolisch zeigte Spöttl der FIFA die Rote Karte. "Wenn Blatter wiedergewählt wird, sehe ich wenig Chancen, dass sich die FIFA so engagiert, wie es notwendig wäre", meinte Spöttl.

In der vergangenen Woche hatte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ihren vierten Bericht zur "sklavenähnlichen" Lage der rund 1,5 Millionen Gastarbeiter in dem Golfstaat veröffentlicht. Das Urteil fiel vernichtend aus: Ein Jahr nach den angekündigten Reformen des Verbandes zum Wohl der Menschen hat sich wenig getan.

Spöttl forderte die FIFA am Donnerstag erneut auf, "endlich der katarischen Regierung zu verstehen zu geben, dass das Turnier nicht auf dem Rücken von Millionen ausgebeuteter Migranten ausgetragen werden kann". Es müsse Fair Play herrschen, "es dürfen keine Fouls in Sachen Menschenrechte zugelassen werden", fügte die Amnesty-Mitarbeiterin an.

Sowohl Spöttl als auch Schäfers waren sich darüber einig, dass künftig die Vergabekriterien bei Weltmeisterschaften "kolossal verändert" werden müssen. "Und ich habe nicht das Zutrauen, dass das mit Blatter passieren kann", sagte Schäfers: Der Grund: "Die FIFA hat sich darum bisher einen Dreck gekümmert."


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