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TV-Diskussion im Handball: Freitag sieht keinen Handlungsbedarf der Politik

  • Aktualisiert: 26.01.2015
  • 13:54 Uhr
  • SID
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© SID-SID-AFP
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Dagmar Freitag sieht in der Diskussion um die Live-Übertragung der Handball-WM in Katar keinen akuten Handlungsbedarf der Politik.

Hamburg (SID) - Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag, sieht in der Diskussion um eine Aufnahme von Spielen der deutschen Handball-Nationalmannschaft auf die sogenannte TV-Schutzliste keinen akuten Handlungsbedarf der Politik. Zuerst sei der internationale Sportverband, der die Rechte verkauft, gefordert. Dieser dürfe nicht "immer nur auf das Geld gucken", sagte Freitag dem SID: "Den ersten falschen Schritt hat der internationale Handball-Verband gemacht."

Von den Spielen des deutschen Teams bei der Handball-WM in Katar gibt es keine Live-Übertragung im Free-TV. Dies hatte zuletzt zu einem Streit zwischen dem Weltverband IHF und den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF geführt. Auch aus der Politik hatte der Umstand, dass viele Fans keine Spiele der DHB-Auswahl sehen können, zu Kritik geführt.

ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky hatte daraufhin die Politik in die Pflicht genommen. "Wenn die gesellschaftliche Relevanz einer solchen WM derart hoch ist, müsste die Politik dafür sorgen, dass diese Wettbewerbe künftig garantiert im frei empfangbaren Fernsehen gezeigt werden können", sagte Balkausky der Süddeutschen Zeitung.

Die TV-Schutzliste im Rundfunkstaatsvertrag legt fest, dass bestimmte "Ereignisse von erheblicher gesellschaftlicher Bedeutung" in frei empfangbaren Fernsehprogrammen ausgestrahlt werden müssen. Darunter fallen unter anderem Olympische Sommer- und Winterspiele, alle Fußball-Länderspiele der deutschen Nationalelf sowie Halbfinals und Endspiele bei Welt- und Europameisterschaften. Handball-Spiele sind bisher nicht geschützt.

Die WM-Spiele von Katar überträgt in Deutschland Sky. Carsten Schmidt, Sportvorstand des Pay-TV-Senders, zeigt kein Verständnis für Balkauskys Vorstoß. "Dieser Ruf geht am Ziel vorbei", sagte er dem Deutschlandfunk: "Ich möchte nicht enteignet werden, wenn ein Wirtschaftsunternehmen eine wirtschaftliche Entscheidung macht. Wer etwas in diesem Land riskiert, soll auch belohnt werden."


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