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Blaues Auge, blaues Trikot: Kittel wiederholt Dubai-Triumph

  • Aktualisiert: 06.02.2017
  • 09:45 Uhr
  • SID
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© AFPSIDSTRINGER
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Weder von einem Ellbogenschlag, noch vom Wüstenwind oder der starken Sprinter-Konkurrenz war Marcel Kittel bei der Dubai-Tour zu stoppen.

Dubai (SID) - Dubai/München (SID) Ein Pflaster zierte Marcel Kittels linkes Auge als Erinnerung an den unschönen Teil seines erneuten Triumphs bei der Dubai-Tour. Auf dem strahlenden Siegerlächeln des Thüringers vor der Kulisse des imposanten Wolkenkratzers Burj Khalifa waren die Spuren eines Ellbogenschlags vom Donnerstag nur noch ein winziger Schönheitsfleck. "Es war eine ziemlich ereignisreiche Tour. Ich werde mich noch ein paar Tage dran erinnern, wenn mein Auge die gleiche Farbe wie mein Trikot annimmt", scherzte Kittel.

Das blaue Trikot des Gesamtsiegers hatte sich der 28-jährige Radprofi zum zweiten Mal in Folge gesichert. Zusammen mit drei überzeugenden Etappenerfolgen war es der optische Beleg für einen optimalen Saisonauftakt des Top-Sprinters gegen starke Konkurrenz. "Ich denke schon, dass es wieder etwas Besonderes ist, schließlich habe ich als Sprinter nicht oft die Chance, auf das Klassement zu fahren", sagte Kittel, bevor er die Wiederholung seines Vorjahrestriumphs "richtig" feierte.

Zugute kam ihm auch, dass die schwierigste Etappe hinauf zum Hatta Dam am Freitag wegen starker Winde hatte abgesagt werden müssen. Nur dort hätte ihm einer wie Landsmann John Degenkolb (Gera) mit seinen besseren Allroundfähigkeiten den Erfolg streitig machen können. "Ich bin ziemlich stolz, weil mein Team und ich über mehrere Tage Konstanz gezeigt haben", sagte Kittel, dessen Wut über die heftige Attacke des Ukrainers Andrej Griwko auch verflogen war.

Auf dem dritten Teilstück hatte Kittel von Griwko im Positionskampf auf der Windkante einen Ellbogenschlag erhalten und ein stark blutenden Cut davongetragen. Kittel war außer sich und forderte eine harte Strafe gegen den Astana-Profi, der vom Rennen ausgeschlossen wurde. "Ich habe gedacht, ich bin in der falschen Sportart. Nicht Rad-, sondern Kampfsport. Das war eine Schande", schimpfte Kittel danach.

Es war der einzige Wermutstropfen einer insgesamt von den deutschen Fahrern dominierten Rundfahrt, denn der vierte von vier möglichen Tageserfolgen ging an Degenkolb. "Es gibt mir viel Motivation für die Frühjahrsklassiker. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Verfassung, aber auch noch weit entfernt von meiner Bestform", sagte der Wahl-Hesse nach seinem ersten Rennen für das US-Team Trek-Segafredo.

Kittel weiß ebenso, dass die Aussagekraft seiner Auftritte wegen des frühen Saisonzeitpunktes nicht überzubewerten ist. Der Profi aus der belgischen Equipe Quick-Step Floors sagte allerdings auch: "Ich ziehe Selbstvertrauen aus dem Rennen, und das ist mir wichtig." Schließlich hatte Kittel etwa seinen Rivalen Mark Cavendish klar beherrscht. Doch auch der extrovertierte Brite wird sich bis zum Höhepunkt im Sommer steigern. "Die Tour de France ist für mich der Gradmesser", sagte Kittel. Gewinnen kann man aber nicht früh genug.


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