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NBA: Lakers scheitern erneut an Denver! War es das für LeBron in L.A.?

  • Aktualisiert: 01.05.2024
  • 15:55 Uhr
  • Seb Dumitru
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Nach dem erneuten Ausscheiden der Los Angeles Lakers in den NBA-Playoffs steht die glamouröseste Franchise der Liga vor vielen Fragezeichen: Personal, Coach und allen voran der beste Spieler seiner Generation – nirgendwo herrscht derzeit Klarheit über das, was die Zukunft bringt. Die nächsten Wochen und Monate werden turbulent.

Von Seb Dumitru

"Das werde ich nicht beantworten"... und Abgang. Spätestens LeBron James' letzte Aussage der Saison auf die Frage, ob Spiel fünf der Serie gegen die Nuggets sein letztes im Lakers-Dress gewesen sei, hat alle Alarmglocken in Los Angeles schrillen lassen.

Wenn sie das nicht schon längst getan haben.

Zum zweiten Mal in zwei Jahren scheiterte Purple & Gold in den NBA Playoffs an Denver und Nikola Jokic, dem besten Spieler der Welt. Diesmal zwar weniger deutlich als beim Sweep 2023, aber mit unverändertem Ausgang.

Erneut wird ein von LeBron James und Anthony Davis angeführtes Team nicht in den NBA-Finals stehen. Und wieder einmal steht bei der erfolgreichsten Franchise der NBA-Historie plötzlich alles auf dem Prüfstand.

Es war eine turbulente, nervenaufreibende Saison. Die Tatsache, dass sowohl James (71 Partien) als auch Davis (Career High 76) und der Rest der Starting Five gesund blieben, die Lakers das erste InSeason-Turnier der NBA-Geschichte gewannen und in der zweiten Saisonhälfte zu den bilanzbesten Teams der Liga zählten, gepaart mit dem überraschenden Vorstoß in die Conference Finals vor einem Jahr, mag die Erwartungshaltung in La-La-Land unnötig und in unfairem Ausmaß verzerrt haben.

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Das Coaching-Dilemma

Alles andere als mindestens eine Wiederholung des Vorjahresergebnisses wäre nämlich ohnehin als Scheitern verurteilt worden. Dass jetzt bereits in Runde eins Schluss war, amplifiziert die Existenzangst bei den Lakers. Die Jagd nach Schuldigen hat längst begonnen. Und wie so häufig, wenn Köpfe rollen müssen, wird als erstes der Head Coach vorgeführt. Oder in diesem Fall: "erneut der Head Coach...", denn der stand bereits im Winter auf dem Scheiterhaufen.

Darvin Ham, im Vorjahr noch für seine stoische und positive Art gefeiert, soll die Umkleidekabine schon vor Monaten verloren haben. Permanente Scharmützel mit den eigenen Spielern, wie beim irritierenden Hin und Her über die Presse mit seinem Superstar Big Man Davis (“Manchmal wissen wir nicht, was wir tun sollen”), fielen ebenso negativ auf wie seine fragwürdigen taktisch-personellen Entscheidungen. Die Körpersprache der Protagonisten auf dem Parkett und in Team-Huddles sprach oft Bände.

Es dauerte (für viele viel zu) lange, ehe sich Ham auf die endgültige Startformation James, Davis, Austin Reaves, D'Angelo Russell und Rui Hachimura festlegte. Die vielen Schwächephasen zu Beginn der Saison verhinderten eine bessere Tabellenplatzierung. Anstatt den Nuggets so lange wie möglich aus dem Weg zu gehen, warteten die Champs bereits in Runde eins. L.A. hatte gegen ihre Nemesis um Jokic und Jamal Murray mal wieder keine Chance – obwohl die beiden Superstars fast am Limit operierten (27,8 PPG und 8,8 APG von James; 27,8 PPG und 15,6 RPG von Davis).

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Schwacher Kader

Ham für teils fragwürdiges Playcalling zu kritisieren, ist fair. Ebenso fair aber ist es, die Rollenspieler und Architekten dieses Kaders in die Verantwortung zu nehmen. Russell, Hachimura und Spencer Dinwiddie trafen gegen Denver weniger als 40 Prozent ihrer Versuche aus dem Feld; Reaves, Russell, Dinwiddie und Taurean Prince trafen weniger als ein Drittel ihrer Dreierversuche.

Dass diese Lakers nicht ansatzweise genug Offense generieren konnten, um mit den Top-Klubs mitzuhalten, war dem Management wohlbekannt. Auch Verletzungen von Jared Vanderbilt und Gabe Vincent können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Verplichtungen von Dinwiddie, Prince, Cam Reddish, Christian Wood, Jaxson Hayes und Rookie Jalen Hood-Schifino völlig in die Hose gingen. Die Illusion, genügend Qualität für einen Finals-Push zu haben, triumphierte über die Notwendigkeit, richtig zu evaluieren, personell aufzubessern und nachzustärken.

Was jetzt bleibt, sind viele Fragezeichen. Bei James, beim Personal, beim Coach. LeBron James hat laut eigenen Aussagen noch mindestens ein, zwei Jahre auf allerhöchstem Niveau in sich. Bis zur vierten und finalen Niederlage gegen Denver betonte der älteste Spieler der Liga stets, seine Karriere in Purple & Gold beenden zu wollen. Und solange noch Vollgas zu geben, solange er so viel Einfluss im Spiel hat. Der Wunsch, mindestens eine Saison an der Seite seines Sohnes Bronny zu absolvieren, scheint weiterhin an oberster Stelle seines Entscheidungsprozesses zu stehen.

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Bron, Bronny und die Offseason

Bronny James kann im Juni entweder im Draft-Pool bleiben oder für ein weiteres Jahr ans College zurückkehren. Die Lakers sollen sogar bereit sein, den 19-Jährigen zu draften, um James glücklich zu machen. Natürlich will die Franchise ihren größten Star um jeden Preis halten. James hat eine Spieleroption für 2024-25 über 51,4 Millionen US-Dollar, wird diese aber mit Sicherheit ablehnen, wenn er sich sicher ist, dass er noch mindestens zwei Jahre bei einem Team verbringen will – den Lakers oder einem x-beliebigen mit Cap Space.

Die Option muss er spätestens bis zum 29. Juni ziehen, ansonsten wird er Free Agent. In L.A. könnte er für maximal 164 Millionen US-Dollar über drei Jahre unterschreiben. Der NBA Draft steigt am 26. und 27. Juni. James' Privatleben, sein exzellentes Verhältnis zu Besitzerin Jeanie Buss und seine Intention, an der Seite von Davis weiterhin um Titel konkurrieren zu wollen, all das favorisiert in Summe die Lakers. Da sich James jedoch immer alle Optionen offen und den Druck damit oben hält, sind die Top-Entscheider des Klubs nervös geworden.

Russell, der im Vorfeld der Postseason geprahlt hatte, nur um dann mit 14,2 Punkten pro Partie bei katastrophalen Quoten (38-32-50) erneut enttäuschende Playoffs zu zeigen, kann ebenfalls in die Free Agency gehen. Seine Spieleroption (18,7 Millionen US-Dollar für 2024-25) wird er mit Sicherheit ablehnen. Seine mächtige Agentenfirma CAA wird ihm nach 18,0 Punkten und 6,3 Assists pro Abend in der regulären Saison sicherlich einen weiteren, hoch dotierten Multi-Jahres-Vertrag besorgen.

Position des Point Guards hat Priorität

Die Lakers täten jedoch gut daran, die Playoff-Karriere des ehemaligen Nummer zwei Picks (2015) ganz genau unter die Lupe zu nehmen, bevor sie ihn blind in ihre Zukunftspläne involvieren. Drei Mal bei seinen insgesamt vier Postseason-Teilnahmen versagte Russell komplett.

Überhaupt muss der gesamte Kader minus James und Davis auf den Prüfstand. Zum jetzigen Zeitpunkt stehen sieben Spieler (Davis, Reaves, Hachimura, Vincent, Vanderbilt, Hood-Schifino, Maxwell Lewis) fest unter Vertrag, knapp 105 Millionen US-Dollar sind verbraucht. Ein Upgrade auf der Point-Guard-Position dürfte nach der Personalie James an oberster Stelle auf der To-Do-Liste stehen.

Die Gerüchte um einen Blockbuster-Trade für Trae Young oder Dejounte Murray werden ebenso wenig abreißen wie die Gedankenspiele um allerlei theoretische Free-Agency-Verpflichtungen, die diesen Kader auf ein neues Level hieven könnten. Egal, ob Veteranen auf der Jagd nach einem Championship-Ring oder zumindest respektable Rotationsspieler im Mini-Midlevel-Bereich (ca. 5 Millionen US-Dollar pro Jahr) - sie werden ebenso Teil der Gemengelage sein wie die künftigen Erstrundenpicks, die Los Angeles in potentiellen Deals als Süßstoff anbieten kann.

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What's Next?

Ham ist derweil das am einfachsten zu ersetzende Zahnrädchen in der Maschinerie. Vor einigen Monaten war ihm Buss noch bedingungslos zur Seite gestanden, als Fans und Medien (und intern wohl mehrere Mitarbeiter) vehement seine Entlassung forderten. Ob die Besitzerin dem öffentlichen Druck nach dieser erneuten Pleite weiterhin trotzen kann, wird sich zeigen. Ham unterschrieb 2022 für knapp 20 Millionen US-Dollar, hat also noch zwei Jahre Vertrag. Er wäre aber nicht der erste Head Coach, der nach einer Playoff-Pleite hochkant rausgeworfen wird. Die Ambitionen in Hollywood sind eben andere, die Erwartungshaltung – auch an einen jungen Übungsleiter – ist maximal aufgedreht, solange James im Kader steht.

Und James? Nur der weiß, was wirklich in ihm vorgeht. Wie seine Pläne aussehen für die letzten Kapitel seiner Karriere - über diesen Sommer hinaus. Der 39-Jährige zerschmetterte jegliches Vorstellungsvermögen in Sachen Produktivität in diesem Alter, legte eine neue Karrierebestmarke als Dreierschütze auf (41,0 Prozent von Downtown) und blieb mit 25,7 Punkten, 7,3 Rebounds und 8,3 Assists pro Abend einer der komplettesten Spieler der Liga. Das ist unerhört, in dieser Phase einer Profikarriere. Los Angeles wird sich dieses Mini-Championship-Fenster um jeden Preis offen halten wollen, "King James" diktiert also einmal mehr das Geschehen seines Klubs – auch abseits des Parketts.

Der Superstar verabschiedete sich mit gewohnt kryptischen Messages in die Sommerpause: Seine Familie stünde an oberster Stelle, das Ende sei nahe, er müsse sich jetzt erst einmal ausruhen, bevor es im Sommer mit Team USA um die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen geht. Und eigentlich habe er ja schon längst alles erreicht. War das also vielleicht doch sein letztes Spiel im Lakers-Dress? Niemand weiß es. Offene Enden, James' Lieblings-Szenario. Die nächsten Wochen und Monate werden turbulent...

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