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Kommentar zum deutschen Klassenerhalt im Davis Cup

ranSicht: Deutschland ist mit einem blauen Auge davongekommen

  • Aktualisiert: 18.09.2016
  • 17:07 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
Article Image Media
© 2016 Getty Images
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Mit einem Kraftakt gegen Polen rettet das deutsche Davis-Cup-Team den Klassenerhalt. ran.de-Redakteur Dominik Hechler würdigt die Leistung in Abwesenheit einiger Leistungsträger, fordert aber auch ein Umdenken - gerade bei Alex Zverev.

München - Durchatmen. Ganz tief durchatmen. Es ist geschafft. Das deutsche Davis-Cup-Team darf auch im kommenden Jahr in der Weltgruppe spielen. 3:2 in der Relegation gegen Polen. Kein Sieg, auf den man jetzt sonderlich stolz sein müsste. Das war eine Pflichterfüllung. Nicht mehr und nicht weniger. Aber immerhin: Unter dem Strich steht der Klassenerhalt.

Florian Mayer, Jan-Lennard Struff, Daniel Brands und Daniel Masur haben den sportlichen Super-GAU verhindert und sind für all die in die Bresche gesprungen, die aus verschiedenen Gründen nicht in Berlin aufgeschlagen haben: Philipp Kohlschreiber (fehlte mit einer Verletzung entschuldigt), Alexander Zverev, Dustin Brown, Mischa Zverev und Tobias Kamke. Dafür gilt diesen vier Spielern großer Respekt.

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Struff-Polen
News

Dank Struff! DTB-Team schafft Klassenerhalt

Jan-Lennard Struff hat dem deutschen Davis-Cup-Team den Verbleib in der Weltgruppe gesichert und den ersten Abstieg seit 13 Jahren verhindert.

  • 18.09.2016
  • 17:16 Uhr

Denn außer Kohlschreiber hatten übrigens alle sonst noch genannten Spieler andere Pläne - nur eben bitte kein Davis Cup. Ob das wirklich die richtige Einstellung zur Nationalmannschaft seines Landes ist, muss jeder Spieler für sich selbst entscheiden. Nur eines ist sicher: Deutschlands Teamchef Michael Kohlmann hat den mit Abstand undankbarsten Job in diesem Gebilde.

Er würde ja gerne mit der aktuell besten Mannschaft spielen - aber wenn gefühlt keiner spielen will oder Spieler verletzt absagen müssen, kann auch Kohlmann nichts machen. Für dieses Jahr gilt: Mund abwischen und nach vorne schauen. Doch wie sieht die Zukunft im deutschen Davis-Cup-Team aus? Die in Ungnade gefallenen Mischa Zverev, Brown und Kamke werden zumindest im nächsten Jahr keine Rolle in Kohlmanns Planungen spielen.

Hinter Zverev steht ein Fragezeichen

Ob sie darüber hinaus überhaupt nochmal für Deutschland antreten werden, darf bezweifelt werden. Kohlschreiber ist mit fast 33 Jahren bereits im Herbst seiner Karriere angelangt. Genauso wie Daniel Brands (30 Jahre). Und Mayer ist nach dem Wochenende in Berlin vom Davis Cup zurückgetreten. Bleiben der größte deutsche Hoffnungsträger Alexander Zverev und der 26-jährige Struff.

Bei Zverev bleibt zu hoffen, dass er in Zukunft von seinem Umfeld ein bisschen besser beraten wird. Vor allem in der Außendarstellung. Denn wenn sich ein Spieler dafür entscheidet, für sein Land im Davis Cup anzutreten, bedeutet das auch, in der Relegation zur Verfügung zu stehen. Und nicht nur dann, wenn die Aufmerksamkeit vielleicht eine größere ist.

Dass Zverev für Deutschland sportlich unverzichtbar ist, ist unbestritten. Da gibt es keine zwei Meinungen. Vielleicht hat der erst 19-jährige Hamburger ja aus seinen Fehlern in diesem Jahr gelernt  - schön wär's ...

Und Struff muss einfach mal sein Können, über das er ohne jeden Zweifel verfügt, auf den Platz bringen. Er hat unglaublich große Fähigkeiten, doch die Nerven spielen ihm immer wieder einen Streich. Aber gemeinsam mit Zverev und Routinier Kohlschreiber gehört ihm wohl zunächst einmal die Zukunft im deutschen Team. Dahinter lauern dann Spieler wie Maximilian Marterer und Daniel Masur. Ein Team, das durchaus mal für eine Überraschung gut sein könnte. Warum nicht schon im nächsten Jahr?

Dominik Hechler


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