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Kerber: "Haben das Team-Gefühl im Herzen"

  • Aktualisiert: 16.04.2014
  • 13:51 Uhr
  • DTB / ran.de / tennis.de
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Sie ist als Nummer eins des Porsche Team Deutschland nach Brisbane gereist: Im Interview spricht Angelique Kerber über ihre Rolle als Führungsspielerin, den Zusammenhalt in der Mannschaft und ihre Vorfreude auf das Fed-Cup-Halbfinale gegen Australien am kommenden Wochenende (live und exklusiv bei SAT.1 Gold und auf ran.de und tennis.de).

Frau Kerber, Sie hatten zwischen Ihrem letzten Turnier in Miami Ende März und dem Abflug nach Brisbane eine relativ lange Pause. Was haben Sie in der Zeit gemacht?

Angelique Kerber: Nach Miami hab ich den Schläger erst einmal fünf Tage in die Ecke gepackt, hab' ganz normal gelebt, ohne Training, hab mich entspannt und mit Freunden getroffen. Danach ging es wieder mit dem Training los. 

Barbara Rittner hat Sie zuletzt gelobt und gesagt, Sie seien inzwischen in die Rolle einer Führungsspielerin rein gewachsen. Was muss man denn als Führungsspielerin im Porsche Team Deutschland draufhaben?

Kerber: Ich fühle mich auf jeden Fall gut in der Rolle. Die letzte Begegnung in der Slowakei Anfang Februar hat mir gezeigt, dass ich das kann. Ich war vorher relativ nervös und wusste nicht, ob und wie ich mit dem Druck umgehen kann. Aber von der Begegnung habe ich Selbstbewusstsein mitgenommen. Ich weiß jetzt, dass ich auch unter schweren Bedingungen auf hohem Level konstant gut spielen kann. Man muss lernen, mit dem ganzen Drumherum umzugehen, aber da hilft auch das Team. Wir verstehen uns einfach gut, und jede von uns war ja schon mal Führungsspielerin. Jeder weiß, was seine Position ist, und das hat uns auch in Bratislava ausgezeichnet.

Sie sind ja nicht als Favorit in die Slowakei gefahren. Wie hat sich das entwickelt auf dem Weg zum Sieg?

Kerber: Favoriten waren wir da nicht, es war ja auch kein Heimspiel. Aber neben dem Sieg hat es uns am meisten emotional mitgenommen, dass wir auswärts gewonnen haben, wo alle gegen uns waren, wir aber als Team einfach zusammengehalten haben. Und das hat man auf dem Platz gemerkt, wenn man nach draußen zu den anderen geschaut hat. Da musste man einfach denken: Gib' jetzt noch mal alles, was du hast. Ich denke, das hat uns auch ausgezeichnet.

Jetzt sind Sie in der gleichen Konstellation in Brisbane, es ist wieder ein Auswärtsspiel. Kann es auswärts nicht manchmal auch leichter sein, weil man eben nicht eine Woche lang die Erwartungen der Leute spürt, wie es bei einem Heimspiel der Fall wäre?

Kerber: Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann würde ich schon lieber zuhause spielen. Vor dem eigenen Publikum, den deutschen Fans zu spielen, das ist einfach anders, emotionaler. 

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Angelique Kerber
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  • 16.04.2014
  • 09:22 Uhr

Ihr Debüt im Fed Cup liegt lange zurück, 2007 in Japan haben Sie zum ersten Mal gespielt, ein paar Monate vorher gehörten Sie in Kroatien zum ersten Mal zum Team. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Kerber: Da war ich ja noch sehr jung, gerade einmal 17 Jahre alt. Es war eine große Ehre für mich, überhaupt dabei sein zu können. Damals in Kroatien war Anna-Lena Grönefeld Führungsspielerin, und für mich war alles komplett neu. Ich habe zwar nicht gespielt, aber sozusagen als "Rookie" zum Team zu gehören, das war etwas ganz Besonderes. 

Es wurde zuletzt viel darüber gesprochen, dass Tennisspieler Egoisten und keine sehr guten Teamplayer seien. Wenn man Ihre Mannschaft länger beobachtet, hat man nicht den Eindruck, dass diese These zwangsläufig stimmt. Wie ist das beim Fed Cup, wo man sich selbst eine Woche lang mehr zurücknehmen muss?

Kerber: Ich finde, das geht leicht. Wir kennen uns alle schon seit Jahren, mit Andrea Petkovic hab' ich auch schon oft zusammen die Vorbereitung gemacht. Klar, bei den Turnieren hat jede von uns ihr eigenes Team, geht ihren eigenen Weg. Aber mir fällt es immer leicht, mich umzustellen, denn die Fed-Cup-Wochen sind einfach schön, immer etwas Besonderes. Hier passt alles mit allen, die dabei sind. Dabei ist es nicht leicht, diese Reise in Kauf zu nehmen, gerade weil es für uns danach beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart gleich weitergeht. Aber wir wären sicher alle nicht hier, wenn wir dieses Mannschaftsgefühl nicht im Herzen hätten.

Wie schwer ist es, bei einem Wettbewerb wie dem Fed Cup erst einmal tagelang zu trainieren, ehe es dann am Wochenende ernst wird?

Kerber: Nach fünf Tagen Training wird es irgendwann spannend, da denkst du schon: So, jetzt muss es losgehen. Im Moment sind wir noch alle entspannt, aber ab Donnerstag wird es sicher anders sein. Da geht es dann richtig los, und ich freue mich drauf.


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