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Kommentar zu Kerbers US Open-Erfolg

ranSicht: Angelique Kerber schon jetzt Deutschlands "Sportlerin des Jahres"

  • Aktualisiert: 20.10.2016
  • 18:34 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© 2016 Getty Images
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Nach dem Sieg bei den Australian Open hat sich Angelique Kerber nun also auch noch den Titel bei den US Open gesichert. Zudem ist sie die neue Nummer eins der Weltrangliste. Unser ran.de-Redakteur Dominik Hechler ist von Kerbers Leistungen der vergangenen Wochen und Monate begeistert. Für ihn ist sie schon jetzt Deutschlands "Sportlerin des Jahres 2016".

München - Es ist wie ein kleines Märchen. Der Titel: "Angie im Glück". Und es handelt von einer Tennisspielerin, die es von ganz unten nach ganz oben geschafft hat. Aus einem kleinen Einzelzimmer in der Tennis-University von Alexander Waske und Rainer Schüttler in Offenbach auf den pompösen Tennis-Thron der Weltranglisten-Ersten und auf das Siegerpodest der US Open in New York City. Meine Damen und Herren, Deutschland hat 20 Jahre nach Steffi wieder eine Tennis-Gräfin - und sie heißt Angelique Kerber.

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Fünf Jahre ist es nun schon her, dass Kerber alles hinwerfen wollte. Körperlich unfit, mental am Boden, "lieferte" sie sich im Jahr 2011 selbst in das Offenbacher Trainingszentrum ein, wo zu dieser Zeit bereits ihre Freundin Andrea Petkovic trainierte. Es war ihre letzte Chance. Das wusste die heute 28-Jährige. Und sie kämpfte sich zurück. Schritt für Schritt. Der Lohn für all die Schinderei auf und neben dem Platz kam nun in diesem Jahr: Sieg bei den Australian Open und US Open, Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro und Finalteilnahme in Wimbledon. Keine Spielerin auf der Profitour hat in dieser Saison mehr Spiele gewonnen als Kerber - nämlich 54.

McEnroe nennt Kerber "Houdini"

Und dieser wahnsinnige Erfolg ist der überaus sympathischen Kielerin zu gönnen. Keine andere Spielerin lässt ihr Herz so auf dem Platz wie die 28-Jährige, keine sonst kämpft und arbeitet so hart für jeden einzelnen Punkt und keine andere spielt bessere Bälle aus der Bedrängnis heraus als Kerber. Kein Wunder, dass John McEnroe sie mal als "Houdini" bezeichnete. Der Entfesselungskünstler hätte sich bei der Deutschen sicherlich auch noch den einen oder anderen Trick abschauen können.

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Zudem ist sie ein großes Vorbild. Kerber steht mit ihrer Karriere exemplarisch dafür, was man mit harter Arbeit alles erreichen kann. Auch, wenn es mal ein bisschen länger dauert. Langer Atem zahlt sich eben aus. Erstmals die Nummer eins der Weltrangliste mit schon 28 Jahren? Das hat vor Kerber noch nie jemand geschafft. Was für eine Leistung. Körperlich und mental. Da kann man wirklich nur den Hut ziehen. Auch vor ihrer Bodenständigkeit. Bei all ihrem Erfolg ist Kerber immer nahbar geblieben, präsentiert sich nie abgehoben, sondern eher zurückhaltend. Hat für Fans immer ein offenes Ohr, ist sich für kein Autogramm oder Selfie zu schade. Sie ist einfach immer "die Angie" geblieben. Oder "Angelika", wie sie ihre deutschen Fed-Cup-Kolleginnen Andrea Petkovic, Julia Görges oder Sabine Lisicki immer scherzhaft rufen …

Kerber seit Jahren in den Top-Ten

Kerber hat im Sportjahr 2016 Außergewöhnliches geleistet. Keine Frage. Aber auch schon in den Jahren zuvor. Das darf nie vergessen werden. Immerhin beendet sie zum fünften Mal nacheinander eine Saison in den Top-Ten - und hat nun also den ganz großen Wurf geschafft. Es war und ist eine wahre Freude, der 28-Jährigen bei ihrer Entwicklung zuzuschauen. Tennis ist ein überragender Sport. Das hat Kerber Sport-Deutschland wieder bewiesen. Und dem Märchen "Angie im Glück" dürften in den kommenden Jahren noch ein paar Kapitel hinzugefügt werden. Das nächste dürfte "Sportlerin des Jahres 2016" in Deutschland heißen - alles andere wäre eine Farce …

Dominik Hechler


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