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US Open: Kann Kohlschreiber auch Top-Favorit Djokovic stürzen?

  • Aktualisiert: 01.09.2014
  • 13:07 Uhr
  • SID
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© getty
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Dritte Runde, drittes Spiel, dritter Sieg: Philipp Kohlschreiber steht bei den US Open in New York nach einem Sieg über John Isner mal wieder im Achtelfinale. Dort wartet am heutigen Montag einmal mehr ein großer Gegner: Novak Djokovic. Doch "Kohli" sieht sich gerüstet für das Duell mit dem Serben.

New York - Philipp Kohlschreiber hat sich an den Frust gewöhnt. Er hat so etwas wie eine Toleranz aufgebaut, trottet von rechts nach links und wieder zurück. Kohlschreiber kennt das Gefühl, wenn in Flushing Meadows die Tennisbälle wie Geschosse neben ihm einschlagen. Er erlebt es immer wieder, von Jahr zu Jahr, wie bei einem Déjà-vu.

Bei den US Open in New York steht Kohlschreiber als einziger deutscher Tennisspieler in der zweiten Turnierwoche. In der dritten Runde überstand er das Aufschlag-Gewitter des 2,08-m-Riesen John Isner. So wie im Jahr 2012. So wie im Jahr 2013. Im dritten Teil der Kohlschreiber-Isner-Saga hagelte es 42 Asse, doch der Augsburger hielt dem Dauerdruck stand.

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"Geistig war das unheimlich anstrengend"

"Körperlich geht's mir gut, aber geistig war das unheimlich anstrengend", sagte Kohlschreiber nach dem Dreistunden-Krimi, den er dank einer mentalen Glanzleistung ohne ein eigenes Break mit 7:6 (7:4), 4:6, 7:6 (7:2) und 7:6 (7:4) für sich entschied. Bis zum heutigen Montag sollte sich der 30-Jährige vom Duell mit dem besten Amerikaner der Gegenwart erholt haben, immerhin wartet im Achtelfinale eine noch größere Herausforderung.

Kohlschreiber trifft auf Novak Djokovic (ab ca. 18:30 Uhr im Livescore), den Ausnahmespieler aus Serbien. In den vergangenen Jahren hatte er nach den Erfolgen über Isner stets verloren - erst gegen Janko Tipsarevic, einen weiteren Serben, dann gegen den Spanier Rafael Nadal, einen weiteren Ausnahmespieler.

"Kohli" fühlt sich gerüstet für Djokovic

Es wäre keine Überraschung, wenn sich Kohlschreibers US-Open-Déjà-vu fortsetzt, immerhin ist Wimbledonsieger Djokovic bei seinen drei bisherigen Erfolgen kaum ins Schwitzen gekommen, so überlegen spielte der Weltranglistenerste. Doch Kohlschreiber fühlt sich gerüstet für die derzeit größte aller Aufgaben. "Ich brauche mich nicht zu verstecken", sagte die Nummer 25 des Rankings.

Selbstvertrauen und Frustrationstoleranz bringt Kohlschreiber aus dem Isner-Match mit. Beides wird er gegen Djokovic brauchen, hadert er mit sich oder seinen vergebenen Chancen, ist das Spiel schon verloren. "Er hat keine Schwäche", sagt Kohlschreiber: "Wenn er top drauf ist, wird es schwierig. Ich brauche Hilfe von ihm."

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Kontakt mit Becker

In der Woche vor den US Open hat der ehemalige Davis-Cup-Spieler bereits Hilfe aus dem Team Djokovic erhalten - und zwar von prominentester Stelle. In Jersey, auf der anderen Seite des Hudson River, trainierte Kohlschreiber mit Djokovic und suchte dabei das Gespräch mit dessen Chef-Coach Boris Becker. "Da ist ein toller Kontakt entstanden", erzählte Kohlschreiber: "Boris hat etwas Spezielles, wie er Tennis denkt, ist interessant." Er selbst sei einfach froh, ein paar Krümelchen von diesem Kuchen abzubekommen, sagte Kohlschreiber.

Geheimnisse hat Kohlschreiber bei den Einheiten nicht entdeckt: "Er kennt mich, ich kenne ihn. Da gibt es keine Überraschungen." Fünfmal haben sie schon gegeneinander gespielt, einmal, bei den French Open 2009, verließ Kohlschreiber den Platz als Sieger. Zuletzt standen sie sich beim Sandplatzturnier in Rom gegenüber, als Kohlschreiber den ersten Satz gewann.

Ausbrechen aus dem Deja-vu?

"Es wird am Montag ein ganz anderes Spiel", sagte er, "die Ballwechsel werden länger, Novak wird mich zu Fehlern zwingen". Kohlschreiber wird wieder von rechts nach links trotten, in der Hoffnung, dass sein Gegner irgendwann nachlässt - und er aus seinem US-Open-Déjà-vu ausbrechen kann.


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