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Eugenie Bouchard: In New Haven die Krise beenden

  • Aktualisiert: 11.09.2014
  • 10:28 Uhr
  • ran.de / tennis.de / Mattis Nothacker
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© getty
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Eugenie Bouchard gilt als das Wunderkind im Damen-Tennis. Die 20-Jährige hat sich 2014 endgültig in die Tennis-Weltspitze gespielt. Seit dem verlorenen Wimbledon-Finale durchlebt Bouchard aber eine Krise. In New Haven, der letzten Generalprobe vor den US Open (täglich im Livestream auf ran.de), will sie ihr Tief nun überwinden.

München - Kurz vor dem großen Ziel ging auf einmal gar nichts mehr. Im Juni war Eugenie Bouchard in Wimbledon ohne Satzverlust ins Finale marschiert, hatte Andrea Petkoivc, Angelique Kerber und Simona Halep allesamt keine Chance gelassen. Im entscheidenden Match gegen die Tschechin Petra Kvitova schien sie jedoch plötzlich wie gelähmt. Die Kanaderierin wurde von ihrer Gegnerin dominiert und musste sich mit 3:6, 0:6 geschlagen geben.

Im Spiel von Eugenie Bouchard ist seitdem ein kleiner Bruch zu erkennen. Bouchard wurde zuletzt zunehmend für ihre enorme Reife und Nervenstärke bewundert. Sie galt als die Frau mit dem Eis im Blut. So langsam merken die Beobachter: Auch Bouchard ist nur ein Mensch, die mit dem Trubel um ihre Person erst einmal mental klar kommen muss.

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Katastrophe beim Heimturnier

Für die 20-Jährige war es wohl nicht gerade förderlich, dass ihr erstes Turnier nach dem Wimbledon-Finale ausgerechnet in Montreal stattfand. In ihrer Heimat Kanada wird Bouchard schon längst wie ein Rockstar angesehn, das Turnier war voll auf die Lokalmatadorin ausgerichtet. Als Bouchard den Platz betrat, gab es reihenweise standing ovations. 

Das Heimturnier wurde für sie jedoch zur Katastrophe. Gleich in ihrer ersten Partie schied Bouchard mit 0:6, 6:2, 0:6 gegen die amerikanische Außenseiterin Shelby Rodgers aus. Schon während dem Match schien sie verzweifelt. "Ich will den Platz verlassen" ließ sie ihrem Trainer Nick Saviano während einer Spielpause wissen. "Ich verstehe ja, du bist überwältigt", antwortete er. Zum ersten Mal erkannten die Fans, dass es keine kaltblütige Maschine war, die dort unten Tennis spielte, sondern ein junges Mädchen, die dem mentalen Druck einfach nicht standhielt.

"Ich glaube, ich habe den Druck ein bisschen gespürt", erklärte sie nach der frustrierenden Niederlage. "Es ist eine Situation, von der ich sehr viel lernen werde. Nicht so viel über Tennis, aber über alles andere". Bouchard gab zu, dass der Zeitpunkt des Turniers nicht ideal für sie gewesen war: "Ich wusste, dass es schwierig werden würde, aber so war der Terminplan und ich musste spielen". 

New Haven soll Bouchard aus Tief befreien

Eine Woche später verlor Bouchard beim Turnier in Cincinnati gegen die Russin Swetlana Kusnezowa nochmals ihr Auftaktmatch. Erneut war der Kanadierin ihre Unsicherheit anzumerken, doch zumindest ein Aufwärtstrend war erkennbar. Dass ihr Selbstbewusstsein mit dem verlorenen Wimbledon-Finale und dem sofortigen Aus beim Heimturnier einige Kratzer erlitten hat, ist nicht zu übersehen. Auch Bouchards Gesundheit soll zeitweise eingeschränkt gewesen sein. "Ich war seit Wimbledon nicht mehr richtig gesund", sagt sie. "Aber ich werde mich da trotzdem durchkämpfen".

Die beiden Hartplatzturniere, die der Vorbereitung für die US Open dienen sollten, hätten für Bouchard nicht schlechter laufen können. Das WTA-Turnier in New Haven ist für Bouchard nun die letzte Gelegenheit, sich für die US Open in Form zu bringen. In der ersten Runde feierte sie gegen die Serbin Bojana Jovanovski endlich ein Erfolgserlebnis. In der nächsten Begegnung geht es gegen Samantha Stosur (ab 01:00 im Livestream auf ran.de und tennis.de).

Beim WTA-Turnier in Nürnberg, das direkt vor den French Open ausgerichtet wurde, hatte Eugenie Bouchard im Mai den Titel errungen. Den Schwung des Turniersieges nahm sie mit nach Paris und erreichte dort das Halbfinale. Ob ihr New Haven ein ähnlicher Schub gibt? Mit einem Triumph könnte sich Bouchard genauso schnell aus ihrem Tief befreien, wie sie dort hineingeraten ist.


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