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Groves vs. Murray: Auf den Verlierer wartet das Karriere-Aus
- Aktualisiert: 24.06.2016
- 16:59 Uhr
- ran.de
Vor drei Jahren galt George Groves als der Supermittelgewichtler der Zukunft. Doch Hochmut und ein wenig Pech verhinderten den großen Aufstieg. Der Kampf gegen seinen Landsmann Martin Murray (Samstag, 25. Juni ab 20 Uhr live und exklusiv auf www.ranFIGHTING.de) ist Groves' letzte Chance, seiner Karriere doch noch einmal eine Wende zu geben.
München - Was wäre, wenn sich der damalige Weltmeister Carl Froch im Hass-Duell gegen George Groves 2013 nicht vom Niederschlag in Runde eins erholt hätte? Groves wäre aller Wahrscheinlichkeit nach einer der gefeierten Popstars im Supermittelgewicht, ein großer Champion mit noch größerer Klappe. Polarisierend, unterhaltsam und sportlich auf Weltklasse-Niveau.
Es kam anders. Froch stand seinerzeit wieder auf, besiegte den aufstrebenden Groves in Runde acht und gewann auch den Rückkampf durch K.o. Spätestens als Groves auch seine dritte WM-Chance gegen den vermeintlich schwächeren Badou Jack in den Sand setzte, stand "The Saint" plötzlich auf dem Abstellgleis - als ewiger Verlierer. So schnell kann es gehen.
Letzte Chance für Groves und Murrray
Zwei Jahre später kämpft der mittlerweile 28-Jährige um die Fortsetzung seiner Karriere. Das Duell gegen Veteran Martin Murray auf der Joshua-Undercard (Samstag, 25. Juni ab 20 Uhr live und exklusiv auf www.ranFIGHTING.de) in der Londoner O2 Arena sieht Groves selbst als seine letzte Chance.
"Der Verlierer kann seine Koffer packen. Aber wenn ich Martin nicht schlagen kann, verdiene ich es auch nicht, Weltmeister zu werden", gibt sich Groves ungewohnt selbstkritisch.
Groves sieht sich als Favorit
Allerdings würde der Supermittelgewichtler nicht in den Ring steigen, wäre er nicht von seinem Sieg überzeugt. Das ist er schon allein deshalb, weil Gegner Murray in der Vergangenheit sogar noch eine WM-Chance mehr ungenutzt ließ. "Murray hat es im Mittelgewicht schon nicht geschafft. Und er hat gegen Arthur Abraham im Supermittelgewicht verloren, obwohl er ihn auf dem Papier eigentlich hätte schlagen müssen."
Ein weiterer entscheidender Faktor ist laut Groves auch die Zusammenarbeit mit seinem Trainer Shane McGuigan. "Ich habe jetzt einen Trainer, der schon auf höchsten Level gearbeitet hat. Ich habe riesiges Vertrauen in ihn." Die Aussage ist auch ein gnadenloser Seitenhieb auf seinen früheren Coach Paddy Fitzpatrick, den Groves für die schwärzeste Zeit seiner Karriere verantwortlich machte.
"Ich muss Shane nicht sagen, worum es beim Rules Meeting geht. Er ist pünktlich, und kommt auch nicht mit Flip Flops zum Meeting. Das sind kleine Dinge, aber auch die sind wichtig." Groves habe nun die Möglichkeit, sich voll und ganz auf seinen Kampf zu konzentrieren, nicht mehr um die Dinge drum herum.
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Erzfeind Froch gibt sich versöhnlich
Ähnlich arrogant anmutende Aussagen hatten Groves vor drei Jahren ins Rampenlicht katapultiert und Erzfeind Froch auf die Palme gebracht. Doch selbst der Ex-Weltmeister freut sich, dass der Londoner wieder der Alte zu sein scheint.
"Denkt nicht nur eine Sekunde, dass wir Freunde sind. Aber der alte Groves war zumindest unterhaltsam: ein rotzfrecher, arroganter junger Kerl, der einen auf cool macht und mit jeder Menge Mist um die Ecke kommt", sagte Froch bei "Sky Sports". Der früher Champion glaubt auch, dass Groves aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat.
"Ich glaube wirklich, er hat verstanden, dass Trash-Talk allein keine Kämpfe gewinnt. Er denkt zwar immer noch, dass er clever ist. Aber er denkt nicht mehr, dass Trash-Talk seine Gegner auch nur im Geringsten beeinflusst." Und genau das könnte der Schlüssel sein, doch noch eine erfolgreiche Karriere hinzulegen.
Sehen Sie den kompletten Matchroom-Kampfabend am Samstag, 25. Juni ab 20 Uhr live und exklusiv auf www.ranFIGHTING.de.