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Ex-Kicker Ian Wright rassistisch beleidigt

Rassismus-Eklat wegen FIFA 2020: Electronic Arts sperrt 18-Jährigen lebenslang für alle Spiele

  • Aktualisiert: 05.03.2021
  • 20:05 Uhr
  • ran.de/ André Wagner
Article Image Media
© EA Sports
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EA Sports hat einen 18-jährigen Iren lebenslang für alle Spiele gesperrt: Grund: Dieser hatte den realen Spieler Ian Wright in den sozialen Medien rassistisch beleidigt.

München - Dass man seinem Ärger mal freien Lauf lässt, wenn es bei FIFA 20 nicht so läuft wie gewünscht, ist normal und durchaus menschlich. Doch was sich der 18-jährige Patrick O'Brien aus Irland geleistet hat, war dann doch mehr als eine Nummer zu viel.

Statt seinen Controller auf den Boden zu schmettern oder eine Getränkedose vom Tisch zu wischen, beleidigte er den ehemaligen Spieler Ian Wright auf Instagram rassistisch. Nun hat ein Gericht ein Urteil gefällt und auch Electronic Arts, Betreiber der FIFA-Spielreihe, hat reagiert.

Abgespielt hatte sich das Ganze bereits im Mai 2020. Der 18-Jährige O'Brien spielte eine Partie bei FIFA 20 und nutzte dafür die Mannschaft vom FC Arsenal. Einer der Spieler seiner Mannschaft war die englische Fußballer-Legende Ian Wright, der als Ikone in FIFA spielbar ist.

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FIFA-2020-Spieler schickt Fußballer-Legende rassistische Beleidigungen

Weil der Teenager das Spiel verlor, schrieb er dem mittlerweile 57-Jährigen über Instagram in Direkt-Nachrichten rassistische Beleidigungen.

Am 11. Mai 2020 postete Wright die erhaltenen Diffamierungen bei Twitter. Insgesamt bekam der ehemalige englische Nationalspieler 20 Nachrichten. Unter anderem hatte ihm der 18-Jährige geschrieben, Wright sei "ein verdammter Affe".

Besonders hart dürfte Wright diese drohende Beleidigung getroffen haben: "Du bist wie ein 65-Jähriger. Wenn ich das Corona-Virus bekomme, huste ich dir ins Gesicht und verpasse dir die Todesstrafe. Wenn ich dich sehe, bring' ich dich auf dein Sterbebett."

Aufgrund dieser rassistischen Äußerungen wurde der Teenager von Wright verklagt, nun ist das Urteil gefallen. Das Gericht sprach den Übeltäter zwar nicht frei, ließ jedoch Milde walten und verzichtete auf eine strafrechtliche Verurteilung. Es bezeichnete den Angeklagten als junge, unreife und ein wenig naive Person.

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Ins Urteil floss auch mit ein, dass der 18-Jährige glaubwürdig Reue zeigte und zudem 500 Euro an ein Netzwerk gegen Rassismus gespendet hatte. Eine wichtige Rolle spielte auch die Tatsache, dass Wright dem aufbrausenden Zocker vergeben hatte. Der Teenager schickte Wright eine handgeschriebene Entschuldigung, welche der Ex-Kicker akzeptierte.

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Wright von Urteil enttäuscht, EA Sports zeigt keine Gnade

Das milde Urteil kann Wright dennoch nicht nachvollziehen. "Ein Mensch wünscht mir den Tod aufgrund meiner Hautfarbe. Keine Aussage eines Richters über 'Naivität' oder 'Unreife' wird mich das je akzeptieren lassen. Also: Ja, ich bin enttäuscht. Ich bin müde. Wir alle sind müde", schrieb der ehemalige Nationalspieler bei Twitter.

"Meine Vergebung für diesen jungen Mann war für mein eigenes tiefes persönliches Bedürfnis, ohne Pein nach vorne schauen zu können. Ich bin ein 57 Jahre alter Mann, der sein ganzes Leben Rassismus erfahren musste. Ich habe nicht erwartet, dass meine Vergebung eine Einladung dazu war, die Strafe zu mildern", so Wright weiter.

Während sich das Gericht dem 18-jährigen O'Brien gegenüber milde zeigte, kannte Electronic Arts in diesem Fall keine Gnade und sperrte den Teenager auf Lebenszeit für alle Spiele des Unternehmens.

Diese knallharte Entscheidung begründete das Unternehmen gegenüber "Eurogamer" wie folgt: "Ian Wright ist ein Teil der EA-Sports-Familie. Er ist Opfer eines furchtbaren, rassistischen Angriffs geworden. Dieses Verhalten ist auf jeder Ebene nicht zu akzeptieren", so David Jackson, VP Brand von EA Sports FIFA.

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Lobende Worte von Wright für EA-Reaktion

"Vergangenes Jahr wurde Ian Opfer einer schrecklichen, rassistischen verbalen Attacke von einem Spieler, der ein Match bei FIFA 20 verloren hatte. Das Verhalten dieses Spielers war auf jeglicher Ebene inakzeptabel und wir werden dies nicht tolerieren", so Jackson weiter.

Während sich Ian Wright vom Urteil des Gerichts enttäuscht zeigte, fand er lobende Worte für die Reaktion vom Spieleentwickler. Electronic Arts hätte sich toll verhalten und seine ganze Politik geändert. Das Unternehmen habe sich sogar bei ihm entschuldigt, was er schräg finde. Aber EA habe darauf bestanden, denn es sei dessen Plattform, wofür der FIFA-Hersteller entsprechend verantwortlich sei. Jeder solle sich dort sicher fühlen, gab Wright in seinem Podcast die Erklärung  von EA wieder.

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