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VBL Champion im Interview

"MegaBit": "Ich brauchte noch ein paar Trophäen daheim"

  • Aktualisiert: 13.05.2019
  • 18:46 Uhr
  • eSport Studio / Christian Mittweg
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Er ist der frischgebackene Deutsche Meister im eFootball: Michael "MegaBit" Bittner. Im Interview mit ran.de sprach der Profi vom SV Werder Bremen über ein besonderes Finale zwischen zwei Teamkollegen, warum er zukünftig auf Zurückhaltung setzt und wie wichtig ihm der Titel ist.

München – Am 12. Mai schrieb sich Michael "MegaBit" Bittner zum zweiten Mal in einem Jahr in die Geschichtsbücher der DFL. Nach einem Sieg mit Werder Bremen in der VBL Club Championship, setzte sich der gebürtiger Bayer auch in der Einzelmeisterschaft durch. Besonders: Im Finale der Virtual Bundesliga musste er gegen Teamkollege Mohammed "MoAuba" Harkous ran.

ran.de: Wie geht es Dir jetzt nach dem Titelgewinn?

"MegaBit": Vom Kopf her geht es mir richtig, richtig gut, aber mein Körper ist noch nicht bei hundert Prozent. Dem geht es nicht so gut, aber die Anstrengungen war es wert. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich hätte es vor dem Wochenende nicht erwartet und hatte Sorge, dass es an fehlender Konzentration scheitern würde. Zum Glück konnte ich heute über 90 Minuten den Fokus halten. Dass es so geklappt hat, ist einfach geil und überragend.

ran.de: Du bist nach mehreren Toren während des Finales laut geworden. Waren das Schreie der Erleichterung?

"MegaBit": Ja, natürlich. Ich bin dafür bekannt, immer mal Gegentore zu kassieren und das 4:3 im Hinspiel war ein gefährliches Ergebnis. Deswegen waren das 1:0 extrem wichtig und das 2:0 kurz vor der Pause war dann der Nadelstich, den ich mit Robben gesetzt habe. Da wusste ich, das wird was und dann musste auch einfach mal alles raus. Eigentlich wollte ich meine Stimme schonen, aber wenn man schon mal so weit kommt, dann hält man sich nicht zurück.

ran.de: Teamkollege "MoAuba" wartete auf Dich im Finale. Überwog bei Dir die Freude, gegen ihn anzutreten oder die Sorge, weil Du weißt, wie gut er spielt?

"MegaBit": Auch wenn es nicht Mo gewesen wäre, hätte ein anderer extrem starker Gegner auf mich gewartet. Es war auf jeden Fall Fluch und Segen zugleich. Wir haben von dieser Konstellation geträumt. Wir wollten Werder stolz machen, unsere Leistung der Saison bestätigen, auch dass es gerechtfertigt war, dass wir als Nationalspieler nominiert wurden. Nachdem ein paar kritische Stimmen infolge des eNations Cups aufkamen, haben wir eine kurze Auszeit genommen, sind extrem stark zurückgekommen und haben unseren Status bei diesem Turnier untermauert. Andererseits war es ein Fluch, weil man dem Teamkollegen die Deutsche Meisterschaft nicht im letzten Schritt versauen will. Im Finale muss man auf sich selbst gucken, das hat Mo genauso gemacht. Das Gute ist, dass wir davor, wie danach ganz dicke Freunde sind.

ran.de: Wie schafft man es trotz der prekären Situationen gleichzeitig sein Möglichstes zu geben und Freunde zu bleiben?

"MegaBit": Vor und während des Spiels versucht man, in den Tunnel zu kommen und auszublenden, gegen wen man gerade spielt. Nach dem Finale war es für mich wichtig, sofort rüberzugehen zu Mo und ihn in den Arm zu nehmen. Aus meiner Sicht sind wir beide sehr gut damit umgegangen. Mo ist in meinen Augen einer der besten Verlierer. Das Grinsen kann man ihm nicht nehmen und das macht ihn nur noch sympathischer, als er sowieso schon ist. Ich kann auch gut mit Niederlagen umgehen und hätte ihm den Sieg gegönnt, aber im Finale will man natürlich selbst gewinnen.

ran.de: Vor dem Turnier hast Du Dich sehr zurückgehalten bei Deiner Zielsetzung. Warum diese Zurückhaltung?

"MegaBit": Weil ich gemerkt habe, dass je höher die Erwartungshaltung an mich selbst ist, desto enttäuschter bin ich, wenn es dann nicht klappt. Ab dem ersten internationalen Turnier in diesem Jahr wusste ich, dass ich auch dieses Jahr wieder mithalten kann, mit den Besten. Irgendwann hat es jedoch genervt, dass ich zwar gut spiele, am Ende eines Turniers aber nicht als Gewinner dastehe. Nachdem ich im Februar Vize-Champion wurde beim Gfinity LQE, und beim FUT Champion Cup nachgelegt habe, wusste ich, dass ich fast sicher beim eWorld Cup dabei bin. Ab dem Moment war ich nicht mehr zufrieden mit einer Top 8-Platzierung. Ich bin nur noch zu Turnieren gefahren, um das Ding auch zu gewinnen. Im Endeffekt war ich dann aber jedes Mal nur enttäuscht. Auch beim eNations Cup habe ich das gemerkt. Man macht sich den Druck sowieso, aber die Fallhöhe ist noch größer, wenn man den Titel als Ziel ausruft. Deswegen lieber Understatement und dann im Turnier steigern.

ran.de: Wie ordnest Du den Erfolg in der Virtual Bundesliga ein?

"MegaBit": Der Titel ist fast gleichzustellen mit meinem Erfolg bei den FUT Champions Playoffs. Das war international nochmal gewichtiger, aber wir sind in Deutschland von der Breite her die stärkste FIFA-Nation. Deswegen ist dieser Titel unfassbar viel wert und eine Bestätigung für mich, dass ich Titel holen kann. Es fühlt sich einfach geil an. Bei den Playoffs gab es damals keinen Pokal oder Schale, deswegen brauche ich noch ein paar Trophäen daheim und das ist ein guter Anfang.

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