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HSV verfällt in alte Muster: Machtkampf, Stellenabbau und Millionen-Loch?

  • Aktualisiert: 27.06.2022
  • 19:25 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© IMAGO/Oliver Ruhnke
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Der Hamburger SV geht nach der Relegations-Niederlage als Aufstiegs-Mitfavorit in die Saison 2022/2023. Probleme im Verein könnten das Vorhaben allerdings erschweren.

Hamburg - Neue Saison, neues Glück: Nachdem der Hamburger SV den Bundesliga-Aufstieg über die Relegation gegen Hertha BSC verpasst hat, steht in der Saison 2022/2023 nun der fünfte Versuch an.

"Ich will sowieso immer gewinnen, von daher ist es in meinem Sinne, dass wir maximal ambitioniert sind", sagte Trainer Tim Walter beim Trainingsauftakt und kündigte an: "In der nächsten Saison wollen wir noch mehr Punkte holen."

Auf den ersten Blick sind die Vorzeichen gut. Im Gegensatz zur vergangenen Saison gibt es diesmal keine "Schwergewichte" wie den FC Schalke 04 oder Werder Bremen, die aus der Bundesliga abgestiegen sind und einen großen finanziellen Vorteil haben.

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Top-Torjäger Robert Glatzel bleibt dem HSV erhalten

Auch ein größerer Umbruch rund um die Mannschaft fand diesmal nicht statt. Erstmals überhaupt geht der HSV mit dem gleichen Trainer in die zweite Zweitliga-Saison hintereinander. Auch der Kern der Mannschaft blieb zusammen.

Top-Stürmer Robert Glatzel, der vergangene Saison 22 Tore erzielte, hat seinen Vertrag sogar längerfristig bis zum Jahre 2025 verlängert und kündigt auf "hsv.de" an: "Es ist auf jeden Fall das Ziel, da weiterzumachen, wo ich in der letzten Saison aufgehört habe." 

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Doch beim HSV ist die Stimmungslage längst nicht so harmonisch wie es auf den ersten Blick scheint. Trainer und Mannschaft mögen derzeit intakt sein. Auf das Umfeld trifft das weniger zu. Kurz nach der verlorenen Relegation ist offenbar ein Machtkampf entstanden.

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Sportdirektor Michael Mutzel wurde degradiert – die Trennung droht

Eine Hauptrolle dabei spielt der Sportdirektor Michael Mutzel. Laut einem Bericht von "bild.de" tendierte er gemeinsam mit Aufsichtsratschef Marcell Jansen sowie Finanzvorstand Dr. Thomas Wüstefeld dazu, einen sportlichen Neuanfang zu vollziehen. Sportvorstand Jonas Boldt sah nicht zuletzt darin offenbar einen Vertrauensbruch.

Die Folge: Mutzel soll zukünftig der Kontakt zur Mannschaft verwehrt bleiben.

"Michael funktioniert in der Führungsrolle rund um eine Mannschaft nicht. Wir haben uns für einen Weg entschieden und jeder hat seine Rolle und dieser muss man nachkommen", erklärte Boldt. "Er hat seit dem Kiel-Spiel (0:1 am 10. April 2022, Anm. d. Red.) gar keine Rolle mehr gespielt und das hat er selber so entschieden. Seit acht Wochen leidet unser Verhältnis deutlich darunter."

Die neue Arbeitsaufteilung sieht vor, dass Mutzel sich um Transfers kümmert, sich ansonsten aber von der Kabine fernhält. 

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Nicht gerade ideale Voraussetzungen, um das Ziel Aufstieg gemeinsam anzugehen. Eine Trennung liegt in der Luft. Boldt sagt: "Wenn er sich in dieser Position nicht wohlfühlt, wird es auf Strecke nicht funktionieren. Dann werden wir es auch verändern."

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500 Mitarbeiter sind offenbar zu viele – Stellenabbau soll anstehen

Nicht nur dieser Machtkampf beschäftigt den HSV derzeit. Für die rund 500 Mitarbeiter (inklusive Mini-Jobs) ist ein anderes Thema vermutlich viel wichtiger – und zwar der drohende Stellenabbau.

Obwohl der HSV seit vier Jahren in der 2. Bundesliga spielt, hat der Verein ein Mitarbeiterstamm auf Bundesliga-Niveau. Zwei Gegenbeispiele: Die TSG Hoffenheim hat etwa 290 Mitarbeiter, der Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt ca. 530. Zweitligisten wie zum Beispiel der SC Paderborn hingegen beschäftigen nur rund 50 Mitarbeiter – also ein Zehntel des HSV.

Langfristig lassen sich so viele Stellen in der 2. Liga kaum finanzieren. Laut der "Sport Bild" hat der HSV jährliche Gehaltskosten von rund 14 Millionen Euro, die nicht in den Lizenzspieler-Bereich fließen. Laut dem Bericht soll Finanz-Boss Wüstefeld planen, in den kommenden Jahren bis zu 25 Prozent der Stellen abzubauen. Davon wären rund 125 Mitarbeiter betroffen.

Volksparkstadion muss saniert werden – Finanzierung ist ungeklärt

Ohnehin ist die finanzielle Lage des Vereins angespannt. Hamburg ist ein Standort der Europameisterschaft 2024. Dafür muss der Verein die Arena sanieren. Die Kosten sollen laut "bild.de" 11 bis 15 Millionen Euro betragen. 

Woher das Geld kommen soll, ist bislang unbekannt.

Ein Aufstieg im kommenden Jahr würde sicherlich helfen, die Mehrkosten zu tragen. Die vielen Nebenschauplätze dürften bei diesem Vorhaben allerdings nicht gerade helfen.  

Oliver Jensen

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