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Claudio Pizarro: Eine Bundesliga-Legende tritt ab - gelingt ihm eine letzte Heldentat?


                <strong>Relegation gegen Heidenheim: "Pizza" macht Schluss</strong><br>
                Über zwei Jahrzehnte hat Claudio Pizarro die Bundesliga bereichert. Nach dem Relegations-Rückspiel gegen Heidenheim (ab 20:30 Uhr im Liveticker auf ran.de) ist Schluss für den 41-Jährigen, der an diesem Montag ein letztes Mal für seinen Klub zum Dienst erscheint. In der Voith-Arena, dem höchstgelegenen Fußball-Stadion Deutschlands, geht seine bemerkenswerte Karriere vor leeren Rängen zu Ende. Wird es ein würdiger Abschied? Klar ist zumindest, dass es ein leiser Abschied wird und vielleicht auch einer, der weniger schön ist. Denn Pizarros Klub Werder Bremen steht an der Schwelle zur zweiten Liga. "Es gäbe nichts Schöneres zur Abrundung seiner Karriere, als wenn Claudio für uns das entscheidende Tor zur Relegation schießen würde", wünschte sich Trainer Florian Kohfeldt vor dem Abstiegskrimi gegen den 1. FC Köln. Am letzten Spieltag erledigten Pizarros Teamkollegen diesen Job, die Mannschaft schaffte es in die Relegation. Doch nach dem schwachen 0:0 im Hinspiel gegen Heidenheim droht nun der erste Abstieg seit 1980. Ob der Rekordtorschütze seinen Bremern eine letzte Heldentat erweisen wird? Das wäre ihm allemal zu wünschen - und ein "grande Finale" einer großen Spielerkarriere. ran.de blickt zurück.
Relegation gegen Heidenheim: "Pizza" macht Schluss
Über zwei Jahrzehnte hat Claudio Pizarro die Bundesliga bereichert. Nach dem Relegations-Rückspiel gegen Heidenheim (ab 20:30 Uhr im Liveticker auf ran.de) ist Schluss für den 41-Jährigen, der an diesem Montag ein letztes Mal für seinen Klub zum Dienst erscheint. In der Voith-Arena, dem höchstgelegenen Fußball-Stadion Deutschlands, geht seine bemerkenswerte Karriere vor leeren Rängen zu Ende. Wird es ein würdiger Abschied? Klar ist zumindest, dass es ein leiser Abschied wird und vielleicht auch einer, der weniger schön ist. Denn Pizarros Klub Werder Bremen steht an der Schwelle zur zweiten Liga. "Es gäbe nichts Schöneres zur Abrundung seiner Karriere, als wenn Claudio für uns das entscheidende Tor zur Relegation schießen würde", wünschte sich Trainer Florian Kohfeldt vor dem Abstiegskrimi gegen den 1. FC Köln. Am letzten Spieltag erledigten Pizarros Teamkollegen diesen Job, die Mannschaft schaffte es in die Relegation. Doch nach dem schwachen 0:0 im Hinspiel gegen Heidenheim droht nun der erste Abstieg seit 1980. Ob der Rekordtorschütze seinen Bremern eine letzte Heldentat erweisen wird? Das wäre ihm allemal zu wünschen - und ein "grande Finale" einer großen Spielerkarriere. ran.de blickt zurück.
© Getty Images

                <strong>Es geht in die Verlängerung</strong><br>
                Wie die Zeit vergeht! 21 Jahre lang hat Claudio Pizarro Tore geschossen, Titel gewonnen und die Herzen der Fans - bei weitem nicht nur der seiner Klubs - erobert. Nach Saisonende tritt der Peruaner nun ab. Es ist ein Jammer, dass seine letzten Profispiele für Werder Bremen vor leeren Rängen ausgetragen werden müssen. So bleibt ihm ein würdevoller Abschied (vorerst) verwehrt. Doch immerhin geht die Saison in die Verlängerung. Nach dem 6:1 gegen Köln hat Werder die Relegation wider Erwarten noch erreicht. 
Es geht in die Verlängerung
Wie die Zeit vergeht! 21 Jahre lang hat Claudio Pizarro Tore geschossen, Titel gewonnen und die Herzen der Fans - bei weitem nicht nur der seiner Klubs - erobert. Nach Saisonende tritt der Peruaner nun ab. Es ist ein Jammer, dass seine letzten Profispiele für Werder Bremen vor leeren Rängen ausgetragen werden müssen. So bleibt ihm ein würdevoller Abschied (vorerst) verwehrt. Doch immerhin geht die Saison in die Verlängerung. Nach dem 6:1 gegen Köln hat Werder die Relegation wider Erwarten noch erreicht. 
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                <strong>Sofort auf Betriebstemperatur</strong><br>
                1999 war Gerhard Schröder Bundeskanzler, wir bezahlten an den Supermarkt-Kassen mit D-Mark und die "Simpsons"-Macher überlegten sich, wie ulkig es doch wäre, in einer ihrer Folgen Donald Trump als US-Präsident auftreten zu lassen. Bei Werder Bremen tat sich Einschneidendes. In jenem Sommer lotste der in Südamerika bestens vernetzte Jürgen L. Born als damaliger Vorstandschef und Geschäftsführer des Vereins einen jungen Stürmer aus Peru an die Weser. Dafür flossen umgerechnet 1,5 Millionen Euro nach Lima. Ein überragend guter Deal, wie sich schnell herausstellen sollte. Gleich in seinem dritten Bundesligaeinsatz schnürte der damals 21-jährige Claudio Pizarro einen Dreierpack beim 7:2 über Wolfsburg. Doch das war nur der Anfang einer wunderbaren Verbindung.
Sofort auf Betriebstemperatur
1999 war Gerhard Schröder Bundeskanzler, wir bezahlten an den Supermarkt-Kassen mit D-Mark und die "Simpsons"-Macher überlegten sich, wie ulkig es doch wäre, in einer ihrer Folgen Donald Trump als US-Präsident auftreten zu lassen. Bei Werder Bremen tat sich Einschneidendes. In jenem Sommer lotste der in Südamerika bestens vernetzte Jürgen L. Born als damaliger Vorstandschef und Geschäftsführer des Vereins einen jungen Stürmer aus Peru an die Weser. Dafür flossen umgerechnet 1,5 Millionen Euro nach Lima. Ein überragend guter Deal, wie sich schnell herausstellen sollte. Gleich in seinem dritten Bundesligaeinsatz schnürte der damals 21-jährige Claudio Pizarro einen Dreierpack beim 7:2 über Wolfsburg. Doch das war nur der Anfang einer wunderbaren Verbindung.
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                <strong>"Pizza Toni" liefert zuverlässig</strong><br>
                In Ailton (l.) fand Pizarro sofort einen Sturmpartner, mit dem er sich quasi blind verstand. Zusammen mischte das brasilianisch-peruanische Duo so manche Abwehrreihe auf. Ein Spitzname für die Kombo war rasch gefunden: "Pizza Toni". In ihren zwei gemeinsamen Jahren kamen sie zusammen auf 55 Bundesligatore.
"Pizza Toni" liefert zuverlässig
In Ailton (l.) fand Pizarro sofort einen Sturmpartner, mit dem er sich quasi blind verstand. Zusammen mischte das brasilianisch-peruanische Duo so manche Abwehrreihe auf. Ein Spitzname für die Kombo war rasch gefunden: "Pizza Toni". In ihren zwei gemeinsamen Jahren kamen sie zusammen auf 55 Bundesligatore.
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                <strong>Jubel-Spaß mit Pizarro</strong><br>
                Aber nicht nur wegen seiner Vollstreckerqualitäten verzauberte Pizarro die Fans der Grün-Weißen. Der stets bestens gelaunte Profi sammelte Pluspunkte am laufenden Band - wer sonst jubelt so ausgefallen wie Bremens damalige Nummer 10?
Jubel-Spaß mit Pizarro
Aber nicht nur wegen seiner Vollstreckerqualitäten verzauberte Pizarro die Fans der Grün-Weißen. Der stets bestens gelaunte Profi sammelte Pluspunkte am laufenden Band - wer sonst jubelt so ausgefallen wie Bremens damalige Nummer 10?
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                <strong>Anweisungen von einer anderen Werder-Legende</strong><br>
                Sein erster Trainer in der Bundesliga war einer, dem quasi nachgesagt wird, zum Lachen in den Keller zu gehen. Dabei überrascht Thomas Schaaf durchaus mit trockenem Humor. Bei Pizarro setzte der Ex-Profi die richtigen Hebel an und ebnete so den Weg zu einer Weltkarriere.
Anweisungen von einer anderen Werder-Legende
Sein erster Trainer in der Bundesliga war einer, dem quasi nachgesagt wird, zum Lachen in den Keller zu gehen. Dabei überrascht Thomas Schaaf durchaus mit trockenem Humor. Bei Pizarro setzte der Ex-Profi die richtigen Hebel an und ebnete so den Weg zu einer Weltkarriere.
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                <strong>Erste Zeit beim FC Bayern München</strong><br>
                Richtig Fahrt nahm die aber erst nach dem Wechsel zu Bayern München auf. Pizarros zweiter Herzensverein in Deutschland zahlte 2001 umgerechnet rund 7,5 Millionen Euro. Geld, mit dem die Bremer in der Folge diverse Profis holten, die zu Stützpfeilern der 2004er Double-Mannschaft wurden. Und "Pizza"? Der ballerte sich in die Herzen der Fans des Rekordmeisters und behielt auch beim Branchenprimus seine schelmische Art bei - was auch bei Teamkollegen bestens ankam.
Erste Zeit beim FC Bayern München
Richtig Fahrt nahm die aber erst nach dem Wechsel zu Bayern München auf. Pizarros zweiter Herzensverein in Deutschland zahlte 2001 umgerechnet rund 7,5 Millionen Euro. Geld, mit dem die Bremer in der Folge diverse Profis holten, die zu Stützpfeilern der 2004er Double-Mannschaft wurden. Und "Pizza"? Der ballerte sich in die Herzen der Fans des Rekordmeisters und behielt auch beim Branchenprimus seine schelmische Art bei - was auch bei Teamkollegen bestens ankam.
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                <strong>Drei Doubles in sechs Jahren</strong><br>
                Sechs Jahre blieb Pizarro den Münchnern treu und bejubelte in dieser Zeit drei Doubles - nur eine klitzekleine Vorschau auf die mittlerweile erdrückende Dominanz des Rekordmeisters - sowie gleich zu Beginn den Weltpokal. Bei all den Feierlichkeiten war der Spaßvogel natürlich immer mitten drin.
Drei Doubles in sechs Jahren
Sechs Jahre blieb Pizarro den Münchnern treu und bejubelte in dieser Zeit drei Doubles - nur eine klitzekleine Vorschau auf die mittlerweile erdrückende Dominanz des Rekordmeisters - sowie gleich zu Beginn den Weltpokal. Bei all den Feierlichkeiten war der Spaßvogel natürlich immer mitten drin.
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                <strong>Blaues Wunder an der Stamford Bridge</strong><br>
                Es schien für Pizarro kein Limit zu geben. Deshalb wagte er 2007 den Schritt in die aufstrebende Premier League. Dort heuerte der 28-Jährige quasi im besten Fußballeralter ablösefrei an. Beim FC Chelsea kam er jedoch kaum in Tritt, auch der Trainerwechsel von Jose Mourinho zu Avram Grant half da nicht. Ein gewisser Salomon Kalou war stattdessen einer der Platzhirsche im Angriff. Im Endspurt der Saison kam Pizarro gar nicht mehr zum Einsatz, im nach Elfmeterschießen gegen Manchester United verlorenen Champions-League-Finale stand er nicht im Kader. Da kam der erneute Ruf aus Bremen gerade recht.
Blaues Wunder an der Stamford Bridge
Es schien für Pizarro kein Limit zu geben. Deshalb wagte er 2007 den Schritt in die aufstrebende Premier League. Dort heuerte der 28-Jährige quasi im besten Fußballeralter ablösefrei an. Beim FC Chelsea kam er jedoch kaum in Tritt, auch der Trainerwechsel von Jose Mourinho zu Avram Grant half da nicht. Ein gewisser Salomon Kalou war stattdessen einer der Platzhirsche im Angriff. Im Endspurt der Saison kam Pizarro gar nicht mehr zum Einsatz, im nach Elfmeterschießen gegen Manchester United verlorenen Champions-League-Finale stand er nicht im Kader. Da kam der erneute Ruf aus Bremen gerade recht.
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                <strong>Wieder bei Werder</strong><br>
                Die Grün-Weißen waren - auch dank der Pizarro-Millionen - längst wieder auf der europäischen Fußball-Karte aufgetaucht und Dauergast in der Champions League. Zunächst wurde Pizarro 2008 für zwei Millionen Euro vom FC Chelsea ausgeliehen - allerdings ohne Kaufoption. Schaaf (l.) und Manager Klaus Allofs (r.) hatten ganze Arbeit geleistet, denn der Rückkehrer weckte auch andernorts Begehrlichkeiten. Dennoch versuchte das Erfolgsduo der Bremer bei der Präsentation des Top-Zugangs offenbar erfolgreich, seine Emotionen im Zaum zu halten. Sagen wir so: Alle freuen sich, aber nur einer sagt es seinem Gesicht auch.
Wieder bei Werder
Die Grün-Weißen waren - auch dank der Pizarro-Millionen - längst wieder auf der europäischen Fußball-Karte aufgetaucht und Dauergast in der Champions League. Zunächst wurde Pizarro 2008 für zwei Millionen Euro vom FC Chelsea ausgeliehen - allerdings ohne Kaufoption. Schaaf (l.) und Manager Klaus Allofs (r.) hatten ganze Arbeit geleistet, denn der Rückkehrer weckte auch andernorts Begehrlichkeiten. Dennoch versuchte das Erfolgsduo der Bremer bei der Präsentation des Top-Zugangs offenbar erfolgreich, seine Emotionen im Zaum zu halten. Sagen wir so: Alle freuen sich, aber nur einer sagt es seinem Gesicht auch.
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                <strong>Kalte Dusche auf dem Rathausbalkon</strong><br>
                Das Leihgeschäft wurde ein voller Erfolg, der mit Pizarros einzigem Titel in Grün-Weiß endet. Und so wurden in der Saison 2008/2009 nicht nur die Gegner im DFB-Pokal nass gemacht. Auch wenn der Peruaner seinen Trainer hier nicht vor der Bierattacke beschützte, durfte er bleiben. Die Verantwortlichen blieben hartnäckig dran und einigten sich mit dem FC Chelsea während der schon begonnenen Saison 2009/2010 auf einen fixen Kauf. Das Beste: Die Bremer mussten nur weitere zwei Millionen Euro nach London überweisen.
Kalte Dusche auf dem Rathausbalkon
Das Leihgeschäft wurde ein voller Erfolg, der mit Pizarros einzigem Titel in Grün-Weiß endet. Und so wurden in der Saison 2008/2009 nicht nur die Gegner im DFB-Pokal nass gemacht. Auch wenn der Peruaner seinen Trainer hier nicht vor der Bierattacke beschützte, durfte er bleiben. Die Verantwortlichen blieben hartnäckig dran und einigten sich mit dem FC Chelsea während der schon begonnenen Saison 2009/2010 auf einen fixen Kauf. Das Beste: Die Bremer mussten nur weitere zwei Millionen Euro nach London überweisen.
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                <strong>Pferdenarr Pizarro</strong><br>
                Aber Fußball ist natürlich nicht alles im Leben. Das findet auch Pizarro und frönt daher anderen kostenintensiven Hobbies. So gönnt er sich gemeinsam mit seinen Teamkollegen Tim Borowski und Thomas Müller Rennpferde. Auf seinem Gestüt in Peru leben etwa 40 Pferde mit teilweise für seine Landsleute kurios anmutenden Namen wie "Oktoberfest" oder "Merkel". Seine in Europa beheimateten Tiere hören etwa auf Namen wie "Don Jupp" oder "Mia san Triple".
Pferdenarr Pizarro
Aber Fußball ist natürlich nicht alles im Leben. Das findet auch Pizarro und frönt daher anderen kostenintensiven Hobbies. So gönnt er sich gemeinsam mit seinen Teamkollegen Tim Borowski und Thomas Müller Rennpferde. Auf seinem Gestüt in Peru leben etwa 40 Pferde mit teilweise für seine Landsleute kurios anmutenden Namen wie "Oktoberfest" oder "Merkel". Seine in Europa beheimateten Tiere hören etwa auf Namen wie "Don Jupp" oder "Mia san Triple".
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                <strong>Zweiter Abstecher nach München startet mit Rekord</strong><br>
                Nach Ablauf seines Vertrags in Bremen wechselte Pizarro zum zweiten Mal in seiner Karriere ablösefrei. Seine zweite Zeit bei Bayern München bescherte ihm schnell einen Bundesligarekord, den er bis Sommer 2020 immer weiter ausbaute: Beim 3:0 über den VfL Wolfsburg 2012 wurde er zum ausländischen Profi mit den meisten Bundesligaeinsätzen. Es war Nummer 337, womit "Pizza" kurz vor seinem 34. Geburtstag seinen ehemaligen Teamkollegen Ze Roberto übertrumpfte.
Zweiter Abstecher nach München startet mit Rekord
Nach Ablauf seines Vertrags in Bremen wechselte Pizarro zum zweiten Mal in seiner Karriere ablösefrei. Seine zweite Zeit bei Bayern München bescherte ihm schnell einen Bundesligarekord, den er bis Sommer 2020 immer weiter ausbaute: Beim 3:0 über den VfL Wolfsburg 2012 wurde er zum ausländischen Profi mit den meisten Bundesligaeinsätzen. Es war Nummer 337, womit "Pizza" kurz vor seinem 34. Geburtstag seinen ehemaligen Teamkollegen Ze Roberto übertrumpfte.
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                <strong>Der Höhepunkt folgt in London</strong><br>
                Die Saison endete mit dem ganz großen Triumph. Erstmals gewann Pizarro die Champions League und es wurde dank drückender Überlegenheit in den nationalen Wettbewerben sogar das erste Triple der Vereinsgeschichte. Der Routinier genoss den Moment auf seine Weise - mit einem ausufernden Jubellauf durch das Wembley-Stadion in London. Vielleicht war es auch eine persönliche Versöhnung mit der Stadt, in der er die fußballerisch enttäuschendste Zeit verlebt hatte.
Der Höhepunkt folgt in London
Die Saison endete mit dem ganz großen Triumph. Erstmals gewann Pizarro die Champions League und es wurde dank drückender Überlegenheit in den nationalen Wettbewerben sogar das erste Triple der Vereinsgeschichte. Der Routinier genoss den Moment auf seine Weise - mit einem ausufernden Jubellauf durch das Wembley-Stadion in London. Vielleicht war es auch eine persönliche Versöhnung mit der Stadt, in der er die fußballerisch enttäuschendste Zeit verlebt hatte.
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                <strong>Am Ende sogar die Fußball-Könige der Welt</strong><br>
                Und weil sie gerade dabei waren, gewannen die Bayern einfach weiter Titel. Ende 2013 waren die Münchner offiziell das beste Team der Welt. Für Pizarro folgten ein weiteres Double sowie Meisterschaft Nummer sechs.
Am Ende sogar die Fußball-Könige der Welt
Und weil sie gerade dabei waren, gewannen die Bayern einfach weiter Titel. Ende 2013 waren die Münchner offiziell das beste Team der Welt. Für Pizarro folgten ein weiteres Double sowie Meisterschaft Nummer sechs.
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                <strong>Auf Du und Du mit Guardiola</strong><br>
                In seiner zweiten Bayern-Zeit war Pizarro zwar größtenteils nur noch Teilzeit-Arbeiter, dennoch schien er sich bestens mit Trainer Pep Guardiola zu verstehen. Auch wenn der - ganz anders als der Profi - sein Herz nicht unbedingt auf der Zunge trägt. Sicher ist: Beide profitierten von dieser Zusammenarbeit - genauso wie der FCB.
Auf Du und Du mit Guardiola
In seiner zweiten Bayern-Zeit war Pizarro zwar größtenteils nur noch Teilzeit-Arbeiter, dennoch schien er sich bestens mit Trainer Pep Guardiola zu verstehen. Auch wenn der - ganz anders als der Profi - sein Herz nicht unbedingt auf der Zunge trägt. Sicher ist: Beide profitierten von dieser Zusammenarbeit - genauso wie der FCB.
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                <strong>Herzschlagfinale mit Happy End</strong><br>
                2015 endete Pizarros Vertrag in München und auf die Schnelle ergab sich kein neues Engagement. Dennoch wartete der Routinier geduldig - und tatsächlich: Im September nahm Werder Bremen ihn ein drittes Mal unter Vertrag. Als sich die Nachricht seiner bevorstehenden Ankunft verbreitete, pilgerten Hunderte Fans zum Bremer Flughafen, um dem heimgekehrten Idol einen angemessenen Empfang zu bereiten. Trotz 14 Pizarro-Ligatreffern lief die Saison alles andere als erfreulich. Erst durch ein Tor in der 88. Minute des letzten Saisonspiels gegen Eintracht Frankfurt entgingen die Hanseaten der Relegation. Als der vom FC Chelsea ausgeliehene Papy Djilobodji den Ball über die Linie drückte, gab es für Grün-Weiß kein Halten mehr.
Herzschlagfinale mit Happy End
2015 endete Pizarros Vertrag in München und auf die Schnelle ergab sich kein neues Engagement. Dennoch wartete der Routinier geduldig - und tatsächlich: Im September nahm Werder Bremen ihn ein drittes Mal unter Vertrag. Als sich die Nachricht seiner bevorstehenden Ankunft verbreitete, pilgerten Hunderte Fans zum Bremer Flughafen, um dem heimgekehrten Idol einen angemessenen Empfang zu bereiten. Trotz 14 Pizarro-Ligatreffern lief die Saison alles andere als erfreulich. Erst durch ein Tor in der 88. Minute des letzten Saisonspiels gegen Eintracht Frankfurt entgingen die Hanseaten der Relegation. Als der vom FC Chelsea ausgeliehene Papy Djilobodji den Ball über die Linie drückte, gab es für Grün-Weiß kein Halten mehr.
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                <strong>Kurze Kölner Zeit endet traurig</strong><br>
                Nach insgesamt zwei Jahren erhielt der Beinahe-39-Jährige auch in Bremen keinen neuen Vertrag. Wieder war Pizarro mehrere Wochen vereinslos, ehe der 1. FC Köln im September 2017 zuschlug. Die Saison gereichte jedoch keineswegs zur Legendebildung. Ein Treffer gelang dem eigentlichen Goalgetter, am Ende der Spielzeit stiegen die "Geißböcke" ab - für Pizarro eine ganz neue Erfahrung. Und eine weitere Enttäuschung folgte, denn trotz der erstmaligen WM-Qualifikation wurde er nicht in Perus Auswahl für das Turnier in Russland berufen, bereits zwei Jahre zuvor hatte er sein letztes Länderspiel bestritten.
Kurze Kölner Zeit endet traurig
Nach insgesamt zwei Jahren erhielt der Beinahe-39-Jährige auch in Bremen keinen neuen Vertrag. Wieder war Pizarro mehrere Wochen vereinslos, ehe der 1. FC Köln im September 2017 zuschlug. Die Saison gereichte jedoch keineswegs zur Legendebildung. Ein Treffer gelang dem eigentlichen Goalgetter, am Ende der Spielzeit stiegen die "Geißböcke" ab - für Pizarro eine ganz neue Erfahrung. Und eine weitere Enttäuschung folgte, denn trotz der erstmaligen WM-Qualifikation wurde er nicht in Perus Auswahl für das Turnier in Russland berufen, bereits zwei Jahre zuvor hatte er sein letztes Länderspiel bestritten.
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                <strong>Historischer Treffer durch die Berliner Mauer</strong><br>
                Pizarro war also wieder auf Klubsuche - diesmal aber nicht lange. Denn zum vierten Mal führte sein Weg zu Werder Bremen. Was anfangs wie ein PR-Gag anmutete, besaß durchaus Substanz. Als Joker für die Schlussminuten wurde der Routinier ein wichtiger Bestandteil auf dem Platz, in der Kabine hat sein Wort Gewicht. Beim 1:1 bei Hertha BSC am 16. Februar 2019 gelang ihm erneut Historisches: Tief in der Nachspielzeit versenkte er einen Freistoß unter der hochspringenden Mauer hindurch im Tor. Mit 40 Jahren und 136 Tagen avancierte "Pizza" damit zum ältesten Bundesligatorschützen. Damit löste er ausgerechnet den Ex-Bremer Mirko Votava ab, der die Kugel 1996 mit 40 Jahren und 121 Tagen einnetzte.
Historischer Treffer durch die Berliner Mauer
Pizarro war also wieder auf Klubsuche - diesmal aber nicht lange. Denn zum vierten Mal führte sein Weg zu Werder Bremen. Was anfangs wie ein PR-Gag anmutete, besaß durchaus Substanz. Als Joker für die Schlussminuten wurde der Routinier ein wichtiger Bestandteil auf dem Platz, in der Kabine hat sein Wort Gewicht. Beim 1:1 bei Hertha BSC am 16. Februar 2019 gelang ihm erneut Historisches: Tief in der Nachspielzeit versenkte er einen Freistoß unter der hochspringenden Mauer hindurch im Tor. Mit 40 Jahren und 136 Tagen avancierte "Pizza" damit zum ältesten Bundesligatorschützen. Damit löste er ausgerechnet den Ex-Bremer Mirko Votava ab, der die Kugel 1996 mit 40 Jahren und 121 Tagen einnetzte.
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                <strong>Letztes Tor zum Saisonabschluss</strong><br>
                Auch dank Pizarro blieben die Bremer den Europapokal-Plätzen die gesamte Saison über auf den Fersen. Mit seinem fünften Saisontreffer sicherte er am 34. Spieltag das 2:1 über RB Leipzig, das jedoch wegen mangelnder Schützenhilfe nicht für mehr als Rang acht reichte. Damit baute er seinen Rekord als ältester Torschütze auf nunmehr 40 Jahre und 227 Tage aus. Es war Pizarros 197. Bundesligatreffer. Bereits im Vorfeld der Partie vermeldete der Verein die Vertragsverlängerung des Peruaners, was zu dem Zeitpunkt eine vorzügliche Idee zu sein schien.
Letztes Tor zum Saisonabschluss
Auch dank Pizarro blieben die Bremer den Europapokal-Plätzen die gesamte Saison über auf den Fersen. Mit seinem fünften Saisontreffer sicherte er am 34. Spieltag das 2:1 über RB Leipzig, das jedoch wegen mangelnder Schützenhilfe nicht für mehr als Rang acht reichte. Damit baute er seinen Rekord als ältester Torschütze auf nunmehr 40 Jahre und 227 Tage aus. Es war Pizarros 197. Bundesligatreffer. Bereits im Vorfeld der Partie vermeldete der Verein die Vertragsverlängerung des Peruaners, was zu dem Zeitpunkt eine vorzügliche Idee zu sein schien.
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                <strong>Einmalige Liebesbeziehung zwischen Fans und Pizarro</strong><br>
                Die Fans huldigten der Bremer Legende auch in seiner letzten Saison, doch immer wieder aufkommende Verletzungen machten Pizarros Plan, erneut anzugreifen, einen Strich durch die Rechnung. Seine späten Einwechslungen gingen in all den Bremer Problemen auf dem Platz beinahe unter, so dass sich letztlich mehr und mehr der Eindruck aufdrängte, Pizarro hätte das Ende seiner glorreichen Karriere einen Tick zu weit hinausgezögert. Zumal er so seine erste Saison in Europa ohne Torbeteiligung in einem Ligaspiel erleben musste.
Einmalige Liebesbeziehung zwischen Fans und Pizarro
Die Fans huldigten der Bremer Legende auch in seiner letzten Saison, doch immer wieder aufkommende Verletzungen machten Pizarros Plan, erneut anzugreifen, einen Strich durch die Rechnung. Seine späten Einwechslungen gingen in all den Bremer Problemen auf dem Platz beinahe unter, so dass sich letztlich mehr und mehr der Eindruck aufdrängte, Pizarro hätte das Ende seiner glorreichen Karriere einen Tick zu weit hinausgezögert. Zumal er so seine erste Saison in Europa ohne Torbeteiligung in einem Ligaspiel erleben musste.
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                <strong>Abstieg oder Klassenerhalt?</strong><br>
                Zu allem Überfluss bleibt ihm wegen der Corona-Krise auch noch der verdiente Abschied vor großem Publikum verwehrt. Nach dem Wunder von der Weser am 34. Spieltag, bei dem Pizarro in der 87. Minute eingewechselt wurde und sein 490. Bundesliga-Spiel bestritt, folgen noch zwei Spiele in der Relegation. Und so könnte Pizarros Karriere in Bremen mit dem Klassenerhalt doch noch ein gutes Ende nehmen. 
Abstieg oder Klassenerhalt?
Zu allem Überfluss bleibt ihm wegen der Corona-Krise auch noch der verdiente Abschied vor großem Publikum verwehrt. Nach dem Wunder von der Weser am 34. Spieltag, bei dem Pizarro in der 87. Minute eingewechselt wurde und sein 490. Bundesliga-Spiel bestritt, folgen noch zwei Spiele in der Relegation. Und so könnte Pizarros Karriere in Bremen mit dem Klassenerhalt doch noch ein gutes Ende nehmen. 
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                <strong>Relegation gegen Heidenheim: "Pizza" macht Schluss</strong><br>
                Über zwei Jahrzehnte hat Claudio Pizarro die Bundesliga bereichert. Nach dem Relegations-Rückspiel gegen Heidenheim (ab 20:30 Uhr im Liveticker auf ran.de) ist Schluss für den 41-Jährigen, der an diesem Montag ein letztes Mal für seinen Klub zum Dienst erscheint. In der Voith-Arena, dem höchstgelegenen Fußball-Stadion Deutschlands, geht seine bemerkenswerte Karriere vor leeren Rängen zu Ende. Wird es ein würdiger Abschied? Klar ist zumindest, dass es ein leiser Abschied wird und vielleicht auch einer, der weniger schön ist. Denn Pizarros Klub Werder Bremen steht an der Schwelle zur zweiten Liga. "Es gäbe nichts Schöneres zur Abrundung seiner Karriere, als wenn Claudio für uns das entscheidende Tor zur Relegation schießen würde", wünschte sich Trainer Florian Kohfeldt vor dem Abstiegskrimi gegen den 1. FC Köln. Am letzten Spieltag erledigten Pizarros Teamkollegen diesen Job, die Mannschaft schaffte es in die Relegation. Doch nach dem schwachen 0:0 im Hinspiel gegen Heidenheim droht nun der erste Abstieg seit 1980. Ob der Rekordtorschütze seinen Bremern eine letzte Heldentat erweisen wird? Das wäre ihm allemal zu wünschen - und ein "grande Finale" einer großen Spielerkarriere. ran.de blickt zurück.

                <strong>Es geht in die Verlängerung</strong><br>
                Wie die Zeit vergeht! 21 Jahre lang hat Claudio Pizarro Tore geschossen, Titel gewonnen und die Herzen der Fans - bei weitem nicht nur der seiner Klubs - erobert. Nach Saisonende tritt der Peruaner nun ab. Es ist ein Jammer, dass seine letzten Profispiele für Werder Bremen vor leeren Rängen ausgetragen werden müssen. So bleibt ihm ein würdevoller Abschied (vorerst) verwehrt. Doch immerhin geht die Saison in die Verlängerung. Nach dem 6:1 gegen Köln hat Werder die Relegation wider Erwarten noch erreicht. 

                <strong>Sofort auf Betriebstemperatur</strong><br>
                1999 war Gerhard Schröder Bundeskanzler, wir bezahlten an den Supermarkt-Kassen mit D-Mark und die "Simpsons"-Macher überlegten sich, wie ulkig es doch wäre, in einer ihrer Folgen Donald Trump als US-Präsident auftreten zu lassen. Bei Werder Bremen tat sich Einschneidendes. In jenem Sommer lotste der in Südamerika bestens vernetzte Jürgen L. Born als damaliger Vorstandschef und Geschäftsführer des Vereins einen jungen Stürmer aus Peru an die Weser. Dafür flossen umgerechnet 1,5 Millionen Euro nach Lima. Ein überragend guter Deal, wie sich schnell herausstellen sollte. Gleich in seinem dritten Bundesligaeinsatz schnürte der damals 21-jährige Claudio Pizarro einen Dreierpack beim 7:2 über Wolfsburg. Doch das war nur der Anfang einer wunderbaren Verbindung.

                <strong>"Pizza Toni" liefert zuverlässig</strong><br>
                In Ailton (l.) fand Pizarro sofort einen Sturmpartner, mit dem er sich quasi blind verstand. Zusammen mischte das brasilianisch-peruanische Duo so manche Abwehrreihe auf. Ein Spitzname für die Kombo war rasch gefunden: "Pizza Toni". In ihren zwei gemeinsamen Jahren kamen sie zusammen auf 55 Bundesligatore.

                <strong>Jubel-Spaß mit Pizarro</strong><br>
                Aber nicht nur wegen seiner Vollstreckerqualitäten verzauberte Pizarro die Fans der Grün-Weißen. Der stets bestens gelaunte Profi sammelte Pluspunkte am laufenden Band - wer sonst jubelt so ausgefallen wie Bremens damalige Nummer 10?

                <strong>Anweisungen von einer anderen Werder-Legende</strong><br>
                Sein erster Trainer in der Bundesliga war einer, dem quasi nachgesagt wird, zum Lachen in den Keller zu gehen. Dabei überrascht Thomas Schaaf durchaus mit trockenem Humor. Bei Pizarro setzte der Ex-Profi die richtigen Hebel an und ebnete so den Weg zu einer Weltkarriere.

                <strong>Erste Zeit beim FC Bayern München</strong><br>
                Richtig Fahrt nahm die aber erst nach dem Wechsel zu Bayern München auf. Pizarros zweiter Herzensverein in Deutschland zahlte 2001 umgerechnet rund 7,5 Millionen Euro. Geld, mit dem die Bremer in der Folge diverse Profis holten, die zu Stützpfeilern der 2004er Double-Mannschaft wurden. Und "Pizza"? Der ballerte sich in die Herzen der Fans des Rekordmeisters und behielt auch beim Branchenprimus seine schelmische Art bei - was auch bei Teamkollegen bestens ankam.

                <strong>Drei Doubles in sechs Jahren</strong><br>
                Sechs Jahre blieb Pizarro den Münchnern treu und bejubelte in dieser Zeit drei Doubles - nur eine klitzekleine Vorschau auf die mittlerweile erdrückende Dominanz des Rekordmeisters - sowie gleich zu Beginn den Weltpokal. Bei all den Feierlichkeiten war der Spaßvogel natürlich immer mitten drin.

                <strong>Blaues Wunder an der Stamford Bridge</strong><br>
                Es schien für Pizarro kein Limit zu geben. Deshalb wagte er 2007 den Schritt in die aufstrebende Premier League. Dort heuerte der 28-Jährige quasi im besten Fußballeralter ablösefrei an. Beim FC Chelsea kam er jedoch kaum in Tritt, auch der Trainerwechsel von Jose Mourinho zu Avram Grant half da nicht. Ein gewisser Salomon Kalou war stattdessen einer der Platzhirsche im Angriff. Im Endspurt der Saison kam Pizarro gar nicht mehr zum Einsatz, im nach Elfmeterschießen gegen Manchester United verlorenen Champions-League-Finale stand er nicht im Kader. Da kam der erneute Ruf aus Bremen gerade recht.

                <strong>Wieder bei Werder</strong><br>
                Die Grün-Weißen waren - auch dank der Pizarro-Millionen - längst wieder auf der europäischen Fußball-Karte aufgetaucht und Dauergast in der Champions League. Zunächst wurde Pizarro 2008 für zwei Millionen Euro vom FC Chelsea ausgeliehen - allerdings ohne Kaufoption. Schaaf (l.) und Manager Klaus Allofs (r.) hatten ganze Arbeit geleistet, denn der Rückkehrer weckte auch andernorts Begehrlichkeiten. Dennoch versuchte das Erfolgsduo der Bremer bei der Präsentation des Top-Zugangs offenbar erfolgreich, seine Emotionen im Zaum zu halten. Sagen wir so: Alle freuen sich, aber nur einer sagt es seinem Gesicht auch.

                <strong>Kalte Dusche auf dem Rathausbalkon</strong><br>
                Das Leihgeschäft wurde ein voller Erfolg, der mit Pizarros einzigem Titel in Grün-Weiß endet. Und so wurden in der Saison 2008/2009 nicht nur die Gegner im DFB-Pokal nass gemacht. Auch wenn der Peruaner seinen Trainer hier nicht vor der Bierattacke beschützte, durfte er bleiben. Die Verantwortlichen blieben hartnäckig dran und einigten sich mit dem FC Chelsea während der schon begonnenen Saison 2009/2010 auf einen fixen Kauf. Das Beste: Die Bremer mussten nur weitere zwei Millionen Euro nach London überweisen.

                <strong>Pferdenarr Pizarro</strong><br>
                Aber Fußball ist natürlich nicht alles im Leben. Das findet auch Pizarro und frönt daher anderen kostenintensiven Hobbies. So gönnt er sich gemeinsam mit seinen Teamkollegen Tim Borowski und Thomas Müller Rennpferde. Auf seinem Gestüt in Peru leben etwa 40 Pferde mit teilweise für seine Landsleute kurios anmutenden Namen wie "Oktoberfest" oder "Merkel". Seine in Europa beheimateten Tiere hören etwa auf Namen wie "Don Jupp" oder "Mia san Triple".

                <strong>Zweiter Abstecher nach München startet mit Rekord</strong><br>
                Nach Ablauf seines Vertrags in Bremen wechselte Pizarro zum zweiten Mal in seiner Karriere ablösefrei. Seine zweite Zeit bei Bayern München bescherte ihm schnell einen Bundesligarekord, den er bis Sommer 2020 immer weiter ausbaute: Beim 3:0 über den VfL Wolfsburg 2012 wurde er zum ausländischen Profi mit den meisten Bundesligaeinsätzen. Es war Nummer 337, womit "Pizza" kurz vor seinem 34. Geburtstag seinen ehemaligen Teamkollegen Ze Roberto übertrumpfte.

                <strong>Der Höhepunkt folgt in London</strong><br>
                Die Saison endete mit dem ganz großen Triumph. Erstmals gewann Pizarro die Champions League und es wurde dank drückender Überlegenheit in den nationalen Wettbewerben sogar das erste Triple der Vereinsgeschichte. Der Routinier genoss den Moment auf seine Weise - mit einem ausufernden Jubellauf durch das Wembley-Stadion in London. Vielleicht war es auch eine persönliche Versöhnung mit der Stadt, in der er die fußballerisch enttäuschendste Zeit verlebt hatte.

                <strong>Am Ende sogar die Fußball-Könige der Welt</strong><br>
                Und weil sie gerade dabei waren, gewannen die Bayern einfach weiter Titel. Ende 2013 waren die Münchner offiziell das beste Team der Welt. Für Pizarro folgten ein weiteres Double sowie Meisterschaft Nummer sechs.

                <strong>Auf Du und Du mit Guardiola</strong><br>
                In seiner zweiten Bayern-Zeit war Pizarro zwar größtenteils nur noch Teilzeit-Arbeiter, dennoch schien er sich bestens mit Trainer Pep Guardiola zu verstehen. Auch wenn der - ganz anders als der Profi - sein Herz nicht unbedingt auf der Zunge trägt. Sicher ist: Beide profitierten von dieser Zusammenarbeit - genauso wie der FCB.

                <strong>Herzschlagfinale mit Happy End</strong><br>
                2015 endete Pizarros Vertrag in München und auf die Schnelle ergab sich kein neues Engagement. Dennoch wartete der Routinier geduldig - und tatsächlich: Im September nahm Werder Bremen ihn ein drittes Mal unter Vertrag. Als sich die Nachricht seiner bevorstehenden Ankunft verbreitete, pilgerten Hunderte Fans zum Bremer Flughafen, um dem heimgekehrten Idol einen angemessenen Empfang zu bereiten. Trotz 14 Pizarro-Ligatreffern lief die Saison alles andere als erfreulich. Erst durch ein Tor in der 88. Minute des letzten Saisonspiels gegen Eintracht Frankfurt entgingen die Hanseaten der Relegation. Als der vom FC Chelsea ausgeliehene Papy Djilobodji den Ball über die Linie drückte, gab es für Grün-Weiß kein Halten mehr.

                <strong>Kurze Kölner Zeit endet traurig</strong><br>
                Nach insgesamt zwei Jahren erhielt der Beinahe-39-Jährige auch in Bremen keinen neuen Vertrag. Wieder war Pizarro mehrere Wochen vereinslos, ehe der 1. FC Köln im September 2017 zuschlug. Die Saison gereichte jedoch keineswegs zur Legendebildung. Ein Treffer gelang dem eigentlichen Goalgetter, am Ende der Spielzeit stiegen die "Geißböcke" ab - für Pizarro eine ganz neue Erfahrung. Und eine weitere Enttäuschung folgte, denn trotz der erstmaligen WM-Qualifikation wurde er nicht in Perus Auswahl für das Turnier in Russland berufen, bereits zwei Jahre zuvor hatte er sein letztes Länderspiel bestritten.

                <strong>Historischer Treffer durch die Berliner Mauer</strong><br>
                Pizarro war also wieder auf Klubsuche - diesmal aber nicht lange. Denn zum vierten Mal führte sein Weg zu Werder Bremen. Was anfangs wie ein PR-Gag anmutete, besaß durchaus Substanz. Als Joker für die Schlussminuten wurde der Routinier ein wichtiger Bestandteil auf dem Platz, in der Kabine hat sein Wort Gewicht. Beim 1:1 bei Hertha BSC am 16. Februar 2019 gelang ihm erneut Historisches: Tief in der Nachspielzeit versenkte er einen Freistoß unter der hochspringenden Mauer hindurch im Tor. Mit 40 Jahren und 136 Tagen avancierte "Pizza" damit zum ältesten Bundesligatorschützen. Damit löste er ausgerechnet den Ex-Bremer Mirko Votava ab, der die Kugel 1996 mit 40 Jahren und 121 Tagen einnetzte.

                <strong>Letztes Tor zum Saisonabschluss</strong><br>
                Auch dank Pizarro blieben die Bremer den Europapokal-Plätzen die gesamte Saison über auf den Fersen. Mit seinem fünften Saisontreffer sicherte er am 34. Spieltag das 2:1 über RB Leipzig, das jedoch wegen mangelnder Schützenhilfe nicht für mehr als Rang acht reichte. Damit baute er seinen Rekord als ältester Torschütze auf nunmehr 40 Jahre und 227 Tage aus. Es war Pizarros 197. Bundesligatreffer. Bereits im Vorfeld der Partie vermeldete der Verein die Vertragsverlängerung des Peruaners, was zu dem Zeitpunkt eine vorzügliche Idee zu sein schien.

                <strong>Einmalige Liebesbeziehung zwischen Fans und Pizarro</strong><br>
                Die Fans huldigten der Bremer Legende auch in seiner letzten Saison, doch immer wieder aufkommende Verletzungen machten Pizarros Plan, erneut anzugreifen, einen Strich durch die Rechnung. Seine späten Einwechslungen gingen in all den Bremer Problemen auf dem Platz beinahe unter, so dass sich letztlich mehr und mehr der Eindruck aufdrängte, Pizarro hätte das Ende seiner glorreichen Karriere einen Tick zu weit hinausgezögert. Zumal er so seine erste Saison in Europa ohne Torbeteiligung in einem Ligaspiel erleben musste.

                <strong>Abstieg oder Klassenerhalt?</strong><br>
                Zu allem Überfluss bleibt ihm wegen der Corona-Krise auch noch der verdiente Abschied vor großem Publikum verwehrt. Nach dem Wunder von der Weser am 34. Spieltag, bei dem Pizarro in der 87. Minute eingewechselt wurde und sein 490. Bundesliga-Spiel bestritt, folgen noch zwei Spiele in der Relegation. Und so könnte Pizarros Karriere in Bremen mit dem Klassenerhalt doch noch ein gutes Ende nehmen. 

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