• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Spitzenspiel in der Bundesliga

Angstgegner 2.0: Warum Borussia Mönchengladbach den FC Bayern schlagen kann

  • Aktualisiert: 07.12.2019
  • 16:57 Uhr
  • ran.de/Tim Brack
Article Image Media
Anzeige

Verkehrte Welt in der Bundesliga: Borussia Mönchengladbach empfängt den FC Bayern als Tabellenführer - und hat gute Chancen, den Abstand auf den Rekordmeister zu vergrößern.

München/Mönchengladbach – Den FC Bayern und Borussia Mönchengladbach verbindet eine schöne gemeinsame Erinnerung, aus Kindheitstagen sozusagen. 1965 stiegen die Klubs gemeinsam in die drei Jahre zuvor gegründete Bundesliga auf.

Die Wege der beiden verliefen eine Zeit lang parallel, etwa als sie sich in den 70ern um die Meisterschaft stritten. Doch in den vergangenen Jahrzehnten ist der FC Bayern enteilt, mittlerweile eine Weltmarke. Die Borussia kennt man international eher als "A german team", weil der Name dem gemeinen englischen Fan auch bei größter Anstrengung nur schwer über die Lippen geht.

Anzeige
Vogts traut Gladbach die Überraschung gegen Bayern zu
News

Bei Sieg gegen Bayern: Vogts traut Gladbach den Titel zu

Ex-Bundestrainer Berti Vogts traut Borussia Mönchengladbach den Bundesliga-Titel zu.

  • 04.12.2019
  • 14:28 Uhr

Die Borussia nahm diesen Spitznamen mit Humor, man weiß ja, wo man herkommt. In München sind die Gladbacher dagegen sehr wohl bekannt, auch wenn es dort eine weitere Bezeichnung für sie gibt: Angstgegner. Gegen kein Team kassierte Bayern in seiner Bundesliga-Geschichte so viele Gegentore wie gegen Gladbach (128).

Bayern nur Herausforderer

Der Weg nach Mönchengladbach gerät auch regelmäßig zur Tortur. 20 Liga-Heimspiele gewann die Borussia gegen die Münchner - mehr als jeder andere Klub. Historische Vergleiche sind zwar nie fair, aber es hat sich auch in der jüngeren Vergangenheit gezeigt, dass Gladbach nicht gerade der Lieblingsgegner der Bayern ist. Kein anderer Bundesligist holte seit Sommer 2014 so viele Punkte gegen den Titelabonnenten (17 in zehn Spielen).

Vor dem 103. Duell dieser Traditionsklubs (Samstag, 15.30 Uhr im Liveticker und in der App unter dem Reiter Livescores) ist die Rollenverteilung nun eine andere: Die Bayern reisen als Herausforderer an, sind nur Vierter. Gladbach grüßt dagegen schon seit acht Wochen mit größtmöglicher Unbekümmertheit von der Tabellenspitze.

Diese Umstände könnten alle Gladbach-Fans als gutes Omen deuten. Als die Borussia das bislang letzte Mal in ein Heimspiel als Tabellenführer gegen Bayern ging, spielten noch die alten Helden um Stielike, Köppel und Bohnhof. Das war 1976. Gladbach siegte und wurde später Meister – zum fünften und bislang letzten Mal.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Rose arbeitet schnell

Nun ruhen die Hoffnungen auf der Mannschaft von Marco Rose, die Chronik zu aktualisieren. "Wir wissen um die Schwere der Aufgabe, aber freuen uns trotzdem", sagte der Trainer über das Duell mit dem Rekordmeister. Rose hat die Borussia erst im Sommer übernommen, sein Höhenflug kommt deswegen ein wenig unerwartet, der Tabellenstand hat zu Teilen sicher auch mit den Schwächen von Bayern und Dortmund in dieser Saison zu tun.

Doch Rose hat es auch geschafft, seinen Fußball der Mannschaft schnell einzuimpfen. Der Trainer kommt aus der RB-Schule, seine Spieler sollen in erster Linie den Gegner stressen und nach Balleroberungen blitzschnell überfallen. Diese Spielweise könnte auch den Bayern einige Probleme machen, die sich unter Hansi Flick zwar stabilisiert haben, aber bei der 1:2-Niederlage gegen Leverkusen gezeigt haben, dass sie anfällig sind, wenn der Gegner kontert.

Bei Gladbach sind die Muster der strapaziösen Spielweise mittlerweile schon so gut eingeschliffen, dass Rose ohne größeren Qualitätsverlust durchwechseln kann. "Die Abläufe sind immer klar, egal wer auf dem Platz steht", zitiert die "Süddeutsche Zeitung" Breel Embolo.

Der Schweizer ist ein Puzzlestück für den rasanten Fußball den Gladbach zelebriert. Er spielt nach seinen unglücklichen Jahren auf Schalke so unbeschwert auf wie die gesamte Mannschaft, hat in elf Spielen schon fünf Tore geschossen und zwei vorbereitet.

Anzeige
Anzeige

Gladbach will die Serie ausbauen

Neben Embolo hat Rose mit Marcus Thuram, Alassane Plea und Patrick Herrmann drei weitere Angreifer zur Verfügung, die für eine belebende Rivalität sorgen. "Wir haben einen sehr guten und breiten Kader, und der gesunde Konkurrenzkampf ist momentan unsere größte Stärke", sagt Embolo, "weil sich jeder auf jeden verlassen kann und weil so viel Qualität im Kader ist, dass jeder gepusht wird."

Vor allem auf Thuram, der erstmals auf den FC Bayern trifft, muss die weiterhin improvisierte Innenverteidigung des Rekordmeisters aufpassen: Der Stürmer war in den vergangenen neun Ligaspielen an zehn Treffern für Gladbach beteiligt. In das Duell mit dem Weltklub wird Thuram selbstbewusst gehen. Auch weil er mit seiner Mannschaft die vergangenen sechs Pflichtspiele zu Hause gewonnen hat - am Samstag soll das siebte hinzukommen.

Tim Brack

Du willst die wichtigsten Fußball-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Notifications für Live-Events. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.


© 2024 Seven.One Entertainment Group