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Keine Sicherheiten mehr in der Abwehr

Bayern Münchens Umbruch deluxe: Rekordmann Lucas Hernandez verleiht extreme Flexibilität

  • Aktualisiert: 27.03.2019
  • 21:13 Uhr
  • ran.de / Marcus Giebel
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© imago
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Mit der Verpflichtung von Lucas Hernandez setzt der FC Bayern international ein Zeichen. Die Münchner klotzen bei ihrem Umbruch. Aber alles andere als kopflos.

München - Der FC Bayern München macht bei seinem Umbruch ernst. Das steht spätestens seit dem frühen Mittwochabend fest. 80 Millionen Euro blättert der Rekordmeister für Lucas Hernandez hin - die Summe war im Vertrag fixiert worden, die der Franzose erst im vergangenen Sommer bei seinem Heimatverein Atletico Madrid unterzeichnet hatte.

Es ist ein Rekord auf vielen Ebenen - zumindest national. Der 23-Jährige pulverisiert mal eben die bislang höchste Summe, die ein Bundesligaklub - natürlich der FCB - für einen Zugang ausgab: 41,5 Millionen Euro hatte Corentin Tolisso im Sommer 2017 gekostet. Weltweit zahlte nur der FC Liverpool für einen Verteidiger mehr - die "Reds" machten vor gut einem Jahr für Virgil van Dijk 84,5 Millionen Euro locker.

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Lucas Hernandez
News

Fix! Bayern gibt Rekordtransfer von Hernandez bekannt

Lucas Hernandez wechselt im Sommer von Atletico Madrid zu Bayern München. Das gab der Rekordmeister bekannt. Der Franzose wird der teuerste Zugang der Klubgeschichte.

  • 27.03.2019
  • 19:45 Uhr

Bayern zahlt im Sommer schon 115 Millionen Euro - Klub-Rekord

Und: Zusammen mit dem ebenfalls über eine fixe Ablösesumme vom VfB Stuttgart kommenden Benjamin Pavard haben die Münchner ihr üppig gefülltes Festgeldkonto schon jetzt - Wochen vor Beginn der heißen Wechselphase - um sagenhafte 115 Millionen Euro erleichtert. Noch nie gab der Klub um den zumindest beruflich seriös wirtschaftenden Uli Hoeneß in einer Transferperiode mehr Geld aus.

Nun also alles für die Defensive, wobei namhafte Profis für diese Positionen noch weit günstiger zu haben sind als die Stars, die rund um den und im gegnerischen Strafraum für Spektakel sorgen sollen. So kann schnell der Eindruck entstehen, die Bayern hätten Panikkäufe abgeschlossen. Immerhin war nach dem jähen Champions-League-Aus eine große Shopping-Tour erwartet worden - aber eben für alle Mannschaftsteile.

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Atletico und Stuttgart konnten sich nicht wehren

Der Umstand, dass sich die bisherigen Arbeitgeber von Pavard und Hernandez eben aufgrund der schriftlich fixierten Ablösesumme nicht gegen einen Verkauf wehren konnten, dürfte wohl die rasche Blutauffrischung in der Abwehr begünstigt haben. Das allein als Grund anzuführen, wäre jedoch deutlich zu kurz gedacht.

Denn mit den Transfers haben sich die Bosse der gerade in den Schwächephasen der Hinrunde als Achillesferse ausgemachten Abwehrreihe angenommen. In 26 Ligaspielen haben die Münchner für ihre Verhältnisse immens viele Gegentore schlucken müssen: 27. Nur in einer der vergangenen sieben Saisons waren es zum Abschluss mehr: 2017/2018 mit 28 Gegentreffern.

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Nie dagewesene Flexibilität für Defensivverbund

Diesem Trend sollen Pavard und Hernandez künftig entgegenwirken. Was aber weit mehr als eine erfreuliche Nebenwirkung sein dürfte: Das französische Duo verleiht dem Defensivverbund der Bayern eine nie dagewesene Flexibilität. Dank dieser kann sich wirklich niemand mehr sicher sein, von Trainer Niko Kovac aufgestellt zu werden. Für den Konkurrenzkampf ist das eine ideale Konstellation.

So sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic zum Hernandez-Deal: "Lucas kann sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der linken Abwehrseite eingesetzt werden." Und er nannte den Linksfuß "einen der besten Defensivspieler der Welt". Defensivspieler. Und eben nicht Innenverteidiger.

Weltmeisterliches Außenverteidiger-Duo aus Frankreich

Fühlt sich der Noch-Madrilene auf der linken Seite wohl, beackerte Pavard in Stuttgart und auch in der Nationalmannschaft die rechte Flanke. Bei der WM in Russland waren beide auf jenen Flügelpositionen der Abwehrkette zu Hause. Höchst erfolgreich, lässt sich angesichts des Titelgewinns konstatieren.

In München gilt Niklas Süle als gesetzter Abwehrchef. An seiner Seite könnte entweder Hernandez oder Pavard agieren. Während der andere Zugang wie in der "Equipe Tricolore" auf eine der Außenbahnen ausweicht. Denn dort herrscht schon in dieser Saison schnell ein Vakuum: Neben Joshua Kimmich und David Alaba, die sich beide eher im defensiven Mittelfeld zu sehen, ist Rafinha die einzige Option. Doch der brasilianische Backup wird im Sommer gehen.

Kimmich und Alaba als Option fürs Mittelfeld

Mit Hernandez und Pavard würde auch hier der Konkurrenzkampf neu entfacht werden. Und die bisherigen Platzhirsche könnten sich - wie in ihren Nationalteams - auch als Sechser beweisen. Diese Rolle füllt derzeit einzig Javi Martinez mit Leben. Im Gegensatz zum zweikampfstarken einstigen Rekordtransfer aus Spanien würden die leichtfüßigeren Kimmich und Alaba mehr Offensivdrang versprühen.

Es ist also viel möglich im künftigen Defensivverbund der Bayern. Die großen Verlierer scheinen auch hier die aus der DFB-Auswahl gescheuchten Routiniers Mats Hummels und Jerome Boateng zu sein. Letzterer stand lange Jahre auch für die Flexibilität von Hernandez und Pavard, verlebte seine ersten drei Länderspieljahre sowie die Vorrunde der WM 2014 auf der Außenbahn.

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Hummels oder Boateng wohl vor Abschied

Im Sommer dürfte zumindest für einen der beiden Weltmeister von Brasilien der letzte Vorhang an der Säbener Straße fallen. So würden die Münchner noch ein ordentliches Sümmchen an Ablöse generieren. Geld, das direkt wieder in schnelle Beine reinvestiert werden könnte.

Der Großeinkauf hat schließlich gerade erst begonnen. Ein Umbruch deluxe bahnt sich an.

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Marcus Giebel

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