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Kramer im ran-Interview

Christoph Kramer von Borussia Mönchengladbach im ran-Interview: "Wir hatten uns verloren"

  • Aktualisiert: 26.11.2022
  • 11:09 Uhr
  • ran / Dominik Hechler
Article Image Media
© Imago
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Christoph Kramer steht vor seiner zehnten Saison mit Borussia Mönchengladbach. Nach einer verkorksten Spielzeit will der Routinier wieder angreifen. Im exklusiven Interview mit ran spricht der 31-Jährige unter anderem über den neuen Coach Daniel Farke, die Chaos-Saison 2021/22 und was ihm für die kommende Spielzeit Mut macht. Das komplette Interview IM VIDEO gibt es HIER.

Rottach-Egern - Christoph Kramer ist müde.

"Das Training ist wirklich sehr anstrengend. Wobei ich das persönlich ja eigentlich sehr mag", sagt der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach, als er im Rahmen des Trainingslagers der "Fohlenelf" in Rottach-Egern am Tegernsee zum Interview mit ran geschlendert kommt.

"Ich habe deswegen den Mittagsschlaf wieder für mich entdeckt."

Doch bevor sich Kramer für einen kleinen "Power-Nap" ins Land der Träume verabschiedet, spricht er mit ran ausführlich über ...

... den neuen Gladbach-Coach Daniel Farke: Ich kannte ihn selbst natürlich schon, weil ich mir in der Vergangenheit viele Spiele von Norwich City angeschaut habe. Die haben immer geilen Fußball gespielt.

Aber ich musste nach seiner Verpflichtung schon mal so ein bisschen nach seinen Co-Trainern, Interviews und generellen Aussagen googeln, weil man so ja auch ein gewisses Gefühl für einen Menschen bekommt. Und bis jetzt macht er auch persönlich auf mich einen wirklich sehr, sehr guten Eindruck. Der ist wirklich gut.

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Interviews 05.07
Episode

Aufbruch und Glücksfälle: Kramer im ran-Interview

Christoph Kramer spricht im ran-Interview offen über seine Ziele mit Borussia Mönchengladbach, den neuen Trainer Daniel Farke und warum die Sommertransfers Werbung für die Bundesliga sind.

  • 12:34 Min
  • Ab 0

… die "neue" Stimmungslage unter Daniel Farke bei Borussia Mönchengladbach nach den vergangenen, eher durchwachsenen 18 Monaten: Ich finde im Fußball generell wichtig, dass eine vernünftige Stimmung herrscht. Nicht nur in der Kabine, sondern auch um den Verein herum, bei den Fans. Das spielt alles eine große Rolle. Und man hatte in dieser schwierigen Phase bei den Mitarbeitern, den Fans und auch uns so ein wenig das Gefühl, das wir uns verloren haben.

Zudem hatten wir sportlich Auftritte dabei, die wirklich wahnsinnig schlecht waren. So ehrlich muss man sein. Deswegen war es von Vereinsseite aus ja jetzt auch so wichtig eine Art Neustart zu wagen, nicht nur mit dem Trainer, auch im Kabinentrakt ist beispielsweise viel verändert worden. Wir haben jetzt alle wieder das Gefühl, neu angreifen zu wollen. Und dieser Stimmungsumschwung war aus meiner Sicht für den gesamten Verein sehr, sehr wichtig.

… die Gründe für die verkorkste, letzte Saison 2021/2022: Das geht alles ganz schnell. Da passieren Sachen wie mit Max Eberl, die uns ein Stück weit den Boden unter den Füßen weggezogen hat, dann fehlen die Ergebnisse und du kommst immer mehr in einen Strudel hinein. Der eine sagt dann 'Komm, ich bin sowieso nur noch ein halbes Jahr da', dann will der eine weg, dann der andere.

Und auf einmal fehlen bei jedem nur fünf Prozent und dann war's das in der Bundesliga. Aus diesem Grund glaube ich ja eben so fest daran, dass die Stimmung in und um das Team so wichtig ist, damit jeder wieder Bock hat, hier zu sein. Denn es geht im Profifußball - bei oftmals nicht einfach zu führenden Gruppen mit vielen Leuten, die sehr viel Geld haben - voll darum, dass sie alle richtig Lust haben und mitgenommen werden. Sie müssen einfach Bock darauf haben, einen Schritt weiter zu kommen und Spiele gewinnen zu wollen.

Wenn das aber fehlt – und das geht im Fußball manchmal sehr schnell und wir hatten nun mal auch außerhalb des Platzes in den letzten 18 Monaten viele Probleme - dann überträgt sich das sofort auf den Rasen.

… seine eigene Gefühlswelt während der schwierigen, sportlichen Phase in den vergangenen eineinhalb Jahren bei der "Fohlenelf": Das ist alles schon sehr frustrierend und traurig gewesen, ohne es jetzt übertrieben darzustellen. Aber du merkst halt einfach, dass wir uns tatsächlich ein Stück weit verloren haben und auch im Stadion die Stimmung immer mehr kippte.

Unsere Fans waren damit beschäftigt, irgendwelche Plakate gegen was auch immer anzufertigen, die aber gar nicht mehr wirklich uns betrafen. Und auf einmal hatte ich dann so das Gefühl, als ob keiner mehr so richtig Bock hatte. Das ist dann schon schade und eben frustrierend zu sehen. Aber es ist halt immer das gleiche im Leben: Um diesen Bock wieder umzustoßen, müssen wir jetzt hart arbeiten.

Da nutzt es auch nichts, wenn wir jetzt alles neu haben, die Stimmung wieder gut ist, wir aber trotzdem kein Gas geben. Dennoch ist die Stimmung aus meiner Sicht die Grundvoraussetzung dafür, dass eben all das wieder funktionieren kann. Und mein Gefühl aus der bisherigen Vorbereitung ist unfassbar positiv und ich glaube, dass hier wieder etwas entsteht, wofür wir jahrelang standen und was uns vor allem stark gemacht hat.

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… mögliche Lehren aus den vergangenen 18 Monaten: Dem Verein und uns sind in dieser Zeit natürlich Dinge passiert, die nicht alltäglich sind. Max Eberl als langjähriger Manager weg, die Sache mit Marco Rose und dann hatten wir auch noch ein paar andere, weitere Themen außerhalb des Platzes.

Und es ist ja häufig so, dass wenn es irgendwo brennt, dann wirklich alles zusammenkommt. Deswegen war es jetzt ja auch so wichtig, dass der Verein auf den 'Reset'-Knopf gedrückt hat und wir mit einer neuen sportlichen Führung neu angreifen können.

… die Ansprache, der Umgang und die Methoden des neuen Trainers Daniel Farke: Er macht das wirklich super. Ich muss tatsächlich sagen, dass ich bislang nicht das Geringste zu kritisieren habe. Er hat eine super Ansprache, seine Idee von Fußball ist hervorragend und es macht unheimlichen Spaß unter ihm zu arbeiten.

Vor allem, weil auch das Training zwar sehr hart, aber auch abwechslungsreich ist. Kürzlich haben wir sogar mal Rugby gespielt. Aber auch das hatte Sinn und Verstand. Ich mag Menschen, die immer alles erklären. Das macht Daniel Farke und das gefällt mir auch richtig gut. Bei ihm habe ich einfach das Gefühl: Macht Sinn, macht Spaß, leuchtet mir ein. Ich hatte aber auch schon Kandidaten, wo ich dachte: Nee, verstehe ich nicht.

… die Transferpolitik des Vereins im Sommer 2022: Wenn man die Trainerposition nicht verändert hätte, wäre sicherlich ein großer Kaderumbruch notwendig gewesen. Jetzt hat man sich für den anderen Weg entschieden, was ich gut finde, weil auch unser Kader gut ist.

Es geht jetzt nur darum, von der Stimmung wieder dahin zu kommen, dass jeder Spieler sich mit Borussia Mönchengladbach identifiziert und sich nicht mehr persönlich und individuell damit beschäftigt, was in Zukunft passiert. Es muss darum gehen, dass wir alle wieder gemeinsam erfolgreich sein und es vor allem besser machen wollen als in der vergangenen Saison.

Dabei geht es mir gar nicht zwingend um einen speziellen Tabellenplatz, sondern dass wir wieder alle um uns herum mitnehmen wollen. Selbst wenn wir wieder 'nur' Zehnter werden, sollen die Leute sagen: 'Ich verstehe, was ihr auf dem Platz vor habt und ich kann mich wieder mit dem Verein identifizieren'. Denn genau das ist uns zuletzt so ein bisschen flöten gegangen und das müssen wir uns unbedingt wieder zurückholen.

DAS KOMPLETTE INTERVIEW IM VIDEO FINDET IHR HIER

Das Gespräch führte: Dominik Hechler

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