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Bundesliga

Borussia Mönchengladbach - Florian Neuhaus: Vom Sorgenkind zum Sündenbock

  • Aktualisiert: 28.11.2021
  • 17:40 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago images/Revierfoto
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Florian Neuhaus erlebt bei Borussia Mönchengladbach eine schwierige Saison, ist für viele Fans der Sündenbock für die Derbypleite beim 1. FC Köln (Kölns Trainer Steffen Baumgart ist am Montag ab 19:30 Uhr zu Gast in der ran Bundesliga Webshow). Was angesichts der dauerhaft brodelnden Gerüchteküche zu der Frage führt: Kommt es möglicherweise zu einem Wechsel?

Mönchengladbach - Adi Hütter wollte von Schuldzuweisungen nichts hören. Der Trainer von Borussia Mönchengladbach nahm die Derbypleite auf seine Kappe und Florian Neuhaus damit aus der Schusslinie.

Er versuchte es zumindest.

"Das war sicherlich eine Schlüsselszene", sagte der Österreicher zum Fehlpass seines Mittelfeldspielers, der zum 1:2 führte. Ja, es war auf jeden Fall eine Schlüsselszene, auch wenn es mehrere Gründe für das bittere 1:4 beim 1. FC Köln (Kölns Trainer Steffen Baumgart ist am Montag ab 19:30 Uhr zu Gast in der ran Bundesliga Webshow) gab.

"Aber wir gewinnen zusammen - und wir verlieren zusammen. Und ich trage die Verantwortung", stellte Hütter klar. 

Bei jedem anderen Spieler wäre es damit an der Zeit gewesen, zur Tagesordnung überzugehen. Bei Neuhaus ist der Fall aber speziell. Denn der Nationalspieler hatte sich Anfang des Monats über seine Reservistenrolle beklagt.

Und das öffentlich, über die Medien. Ein No-go, das auch viel über die Fähigkeit zur Selbstkritik des Mittelfeldspielers aussagt.

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Öffentliche Kritik stößt auf Unverständnis

Die Situation sei "nicht ganz einfach" für ihn, sagte er bei "DAZN". "Ich habe mir über drei Jahre viel aufgebaut, denke ich. Ich habe jetzt selbst gemerkt, wie schnell es im Profi-Fußball gehen kann. Ich hätte mir vielleicht auch ein Stück weit mehr Rückendeckung des Vereins gewünscht. Aber das ist im Profifußball wahrscheinlich ein Stück weit Wunschdenken. Ich akzeptiere das und will einfach weiter Gas geben im Training."

Steffen Baumgart
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Heute, 19:30 Uhr LIVE: Baumgart in der ran Bundesliga Webshow

Am kommenden Montag steht eine neue Ausgabe der ran Bundesliga Webshow (29. November, ab 19:30 im Livestream auf ran.de, Facebook, YouTube und Instagram) an. Dieses Mal zu Gast bei Moderator Max Zielke: Köln-Trainer Steffen Baumgart.

  • 29.11.2021
  • 17:00 Uhr

In Gladbach kamen die Worte nicht gut an. Weder bei den Verantwortlichen noch bei den Fans.

Hütter hatte damals auf Nachfragen zu der Kritik mit dem Leistungsprinzip geantwortet. "Flo sieht auch, dass wir im Zentrum sehr gut besetzt sind", hatte Hütter erklärt, aber auch Verständnis gezeigt, denn für Neuhaus sei die aktuelle Situation "neu und anders", eine solche Phase gehöre jedoch "zu einer Entwicklung eines sehr guten Spielers" dazu.

Neuhaus stand in dieser Saison in der Bundesliga stets im Kader, spielte aber nur sechs Mal von Beginn an, zwei Mal kam er gar nicht zum Einsatz. 

Die Borussia ist im Zentrum grundsätzlich stark besetzt, seinen Stammplatz verlor er an Manu Kone. Zum einen, weil der stark spielte, zum anderen aber auch deshalb, weil Neuhaus selbst nicht mehr sein Potenzial abrief, zu ungenau und unsicher spielte, seine Kreativität und die Dynamik in seinem Spiel vermissen ließ.

Bundestrainer Hansi Flick setzt trotz der schwierigen Situation im Klub auf Neuhaus' Qualitäten. Klar ist aber, dass der 24-Jährige im Verein mittelfristig wieder Stammspieler werden muss.

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Reservisten-Rolle ist nachvollziehbar

Die Reservisten-Rolle mag für ihn persönlich ungerecht wirken, objektiv betrachtet geht sie aber im Moment völlig in Ordnung. Und ist in der Entwicklung eines jungen Spielers auch tatsächlich nicht ungewöhnlich. Was bei der weiteren Entwicklung dann aber essenziell ist, ist Einsicht. Und Geduld. Hütter verriet Mitte des Monats, dass es nach der Kritik ein "sehr gutes und fruchtbares Gespräch" mit Neuhaus gegeben habe.

Nach der Kritik nach dem 1:1 in Mainz am 5. November - wo Neuhaus die Führung erzielte - durfte er anschließend gegen Fürth mal wieder von Anfang an spielen. Davor war das im September letztmals der Fall. Gegen den Aufsteiger traf Neuhaus erneut und zeigte eine ordentliche Leistung. Für die Startelf gegen den Rivalen aus Köln reichte es aber erneut nicht.

Anstatt gegen kurzfristig angeschlagene Kölner beim Stand von 1:1 für Impulse und Torchancen zu sorgen, spielte er Mark Uth den Ball in die Füße, und der FC-Stürmer traf drei Minuten nach dem 1:1 zum 2:1 (77.) - für die Gladbacher der Genickbruch.

Da Fußball oft sehr simpel ist, wird Neuhaus für einige Fans schnell zum Sündenbock, von Arroganz, Überheblichkeit und mangelnder Selbstkritik ist da die Rede. Was das Problem sowohl gegen den Effzeh als auch bei Neuhaus selbst - wenn überhaupt - nur im Ansatz trifft.

Die Frage ist trotzdem: Wie geduldig geht Neuhaus mit seiner Situation um? Zieht er möglicherweise einen Wechsel in Erwägung? Denn die Gerüchteküche brodelt schon deutlich länger.

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Florian Neuhaus: Vertrag bis 2024

Im Sommer war er zum Beispiel beim FC Bayern im Gespräch, immer wieder werden neue Top-Klubs genannt, die angeblich in Frage kommen und Interesse haben sollen.

Fakt ist: Neuhaus hat einen Vertrag bis 2024, was aber auch bedeutet, dass die Borussia für den filigranen Spielmacher eine hohe Ablöse einstreichen könnte.

"Er ist ja wahrscheinlich mit Denis Zakaria der Spieler mit dem größten Transferwert der Gladbacher und das ist natürlich für beide Parteien eine unzufriedenstellende Situation", sagte "Sky"-Experte Didi Hamann: "Ich könnte mir vorstellen, dass etwas Dynamik in diese Personalie kommt in den nächsten Wochen." 

Reichlich Dynamik ist ja schon jetzt drin.

Andreas Reiners

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