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ran checkt die Bundesliga

Borussia Mönchengladbach im ran-Check: Alte Besen kehren gut

  • Aktualisiert: 20.09.2020
  • 11:08 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
Article Image Media
© Getty Images
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Vor dem Start der Bundesliga-Saison 2020/21 nimmt ran.de die 18 Teams unter die Lupe. Diesmal: Borussia Mönchengladbach.

München/Mönchengladbach - Der Plan von Max Eberl ist aufgegangen. Sehr sogar. Der Sportdirektor wollte mit dem Trainerwechsel von Dieter Hecking hin zu Marco Rose vor der vergangenen Saison 2019/2020 neue Reize setzen, die Mannschaft weiterentwickeln. Und das ist mehr als nur geglückt.

Rose stürmte mit seiner "Fohlenelf" direkt in seiner ersten Spielzeit am Niederrhein auf Platz vier der Abschlusstabelle. Die Borussia qualifizierte sich somit zum insgesamt dritten Mal für die Champions League.

Allerdings gab es auch Enttäuschungen, wie das bittere Europa-League-Aus in allerletzter Sekunde gegen den amtierenden türkischen Meister Basaksehir und die knappe Auswärtspleite im DFB-Pokal bei Borussia Dortmund.

Doch die Borussia will auch in der kommenden Saison wieder angreifen – mit altbewährtem Personal.

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Das ist neu

Nicht wirklich viel. Und das muss man als Kompliment verstehen. Denn die "Fohlen" um Sportdirektor Max Eberl haben es geschafft, sämtliche Leistungsträger wie Denis Zakaria, Marcus Thuram, Alassane Plea oder aber auch den deutschen Neu-Nationalspieler Florian Neuhaus am Niederrhein zu halten. Das ist nicht selbstverständlich, die Nachfrage aus ganz Europa soll groß gewesen sein. Natürlich hat Eberl hierbei als Argument und Faustpfand die Qualifikation für die Champions League geholfen.

Zudem hat der findige Gladbacher Sportdirektor zwei clevere Transfers getätigt: Von RB Leipzig wurde der österreichische Offensivspezialist und U21-Nationalspieler Hannes Wolf zunächst für einen geringen Millionenbetrag ausgeliehen - allerdings wohl mit einer Kaufoption bzw. -pflicht. Diese soll nach 15 absolvierten Partien für die Borussia greifen. Ein ähnliches Modell verwendete Eberl auch beim Leihgeschäft von Valentino Lazaro, der von Inter Mailand an die Hennes-Weisweiler-Allee geholt wurde. Auch bei ihm wird jetzt zunächst ein kleinerer Millionenbetrag als Leihgebühr fällig, die "Fohlen" sollen aber auch beim Österreicher eine Kaufoption besitzen. So sparen die ebenfalls durch Corona finanziell geplagten Gladbacher jetzt erst einmal Geld und können es dann im kommenden Jahr ausgeben, wenn die Kassen mit den Champions-League-Prämien und dann hoffentlich auch wieder Zuschauereinnahmen wieder besser gefüllt sind.

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Das macht Mut

Alte Besen kehren gut. Die Mannschaft ist eingespielt, alle Leistungsträger bleiben an Bord und mit den beiden Neuzugängen Wolf und Lazaro kommen Spieler, die schon unter Gladbach-Coach Rose bei RB Salzburg gespielt haben, sein Spielsystem bestens kennen und somit kaum Zeit zur Eingewöhnung brauchen werden.

Außerdem attestierte Rose seinem Team mit dem Start der Vorbereitung auf die Saison 2020/2021, dass sie seine Spielideen vom aktiven, attackierenden Fußball mittlerweile so gut verinnerlicht hätten, dass sie nun auch an Feinheiten arbeiten könnten. Das klingt fast schon wie eine Drohung an die Konkurrenz. Denn schon in der vergangenen Saison spielte die Borussia unter dem damaligen Neu-Trainer zeitweise einen berauschenden Fußball, sie waren zum Beispiel das letzte Team, das den FC Bayern auf dem Weg zum Triple besiegen konnte. 2:1 hieß es damals im Borussia-Park.

Sollte die Gladbach-Elf es also wirklich schaffen, das Rose-System noch weiter zu festigen und sogar ein Stück weit zu verbessern, dürfte mit der Borussia auch in der kommenden Saison zu rechnen sein.

Das bereitet Sorgen

Die Langzeitverletzten Denis Zakaria, Marcus Thuram und Alassane Plea kommen nur langsam wieder zurück, werden sehr bedächtig ans Mannschaftstraining herangeführt und bekamen in der ersten Runde des DFB-Pokals beim 8:0 gegen den FC Oberneuland immerhin ein paar Einsatzminuten (Thuram).

Zudem hat sich Neuzugang Lazaro beim 0:2 im Testspiel gegen die SpVgg. Greuther Fürth in der Vorbereitung so schwer an der Wade verletzt, dass er der Borussia noch wochenlang fehlen wird. Ähnlich ergeht es Breel Embolo, der eine Top-Vorbereitung gespielt hat und dann im Länderspiel mit der Schweiz gegen Deutschland ausgerechnet vom Gladbacher Teamkollegen Matthias Ginter so schwer gefoult wurde, dass er der "Fohlenelf" nun auch einige Wochen nicht zur Verfügung stehen wird.

Kein Wunder also, dass Coach Rose sagt: "Wir haben eine angespannte Situation, nach wie vor, vor allem in der Offensive."

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Das sagen die Verantwortlichen

"Wir haben meiner Meinung nach vor allem eine gute Mischung aus Ballbesitz-Fußball, aggressivem Pressing und schnellem Umschalten gefunden. Außerdem verstehen wir uns als Mannschaft super, haben einen enormen Zusammenhalt und zu jeder Zeit eine Top-Stimmung in der Kabine. Zudem haben nicht nur wir etwas erfahreneren Profis, sondern auch alle jungen Spieler richtig Lust, sich weiter zu entwickeln", erklärt Gladbachs deutscher Neu-Nationalspieler Florian Neuhaus im exklusiven ran.de-Interview das Erfolgsgeheimnis der "Fohlenelf".

Doch auch mit Blick auf die neue Saison mit der Dreifachbelastung aus Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League sagt der Jungstar warnend: "Das ist neu und deswegen wir müssen uns – bei aller Vorfreude auf all diese Wettbewerbe - natürlich damit auseinandersetzen. Aber wir haben einen großen Kader mit sehr viel Qualität. Dennoch müssen wir schauen, dass möglichst alle gesund bleiben und wir unsere kurzen Regenerationszeiten optimal nutzen. Denn der Rahmenterminkalender ist generell unglaublich eng und da müssen wir körperlich optimal drauf vorbereitet sein."

Vor allem auf die Spiele in der "Königsklasse" freuen sich die Gladbacher besonders. Einen Wunschgegner hat Neuhaus allerdings nicht: "Die Vorfreude ist natürlich riesig, aber ich habe jetzt kein spezielles Team, gegen das ich gerne spielen würde. Soweit ich weiß, werden wir bei der Auslosung in Topf vier sein, so dass wir in unserer Gruppe sowieso gegen einige namhafte Mannschaften antreten werden."

So läuft die Saison

Die Gladbacher starten bei Borussia Dortmund in die neue Bundesliga-Spielzeit. Also ausgerechnet gegen den Gegner, der die "Fohlen" in der vergangenen Saison drei Mal (Bundesliga und DFB-Pokal) knapp schlagen konnte – und das, obwohl die Rose-Elf in allen drei Partien eine mehr als ordentliche Leistung ablieferte. Die Elf vom Niederrhein ist also auf Wiedergutmachung aus.

Schon am dritten Spieltag steigt dann das rheinische Derby beim 1.FC Köln. Danach warten dann der VfL Wolfsburg (H), der 1. FSV Mainz 05 (A) und RB Leipzig (H) auf die "Fohlen". Ein straffes Programm. Zumal die Gladbacher in der kommenden Spielzeit ja auch in der Champions League vertreten sein werden – diese Dreifach-Belastung könnte, sollten die Verletzungssorgen nicht schon bald besser werden, zu einem mächtigen Problem werden.

Denn nur, wenn der Kader größtenteils gesund bleibt und Rose sämtliche Leistungsträger zur Verfügung stehen, kann Gladbach eine ähnlich erfolgreiche Saison spielen wie im vergangenen Jahr – eine Platzierung unter den ersten fünf Positionen der Tabelle sollte und muss mit dieser Mannschaft letztlich das Ziel sein; und das ist auch realistisch.

Sollte die Borussia es dann auch noch irgendwie schaffen, die Gruppenphase der Champions League zu überstehen und im DFB Pokal weit kommen, kann am Niederrhein von einer überaus erfolgreichen Saison 2020/2021 gesprochen werden. Aber dafür muss an der Hennes-Weisweiler-Allee eben wirklich alles zusammenpassen.

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Voraussichtliche Aufstellung (zum Auftakt)

Sommer – Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini – Kramer, Neuhaus, Hofmann – Stindl, Herrmann, Wolf

Dominik Hechler


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