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Bundesliga

Borussia Mönchengladbach: Neu-Coach Daniel Farke trotzt dem Gladbacher Pessimismus

  • Aktualisiert: 27.06.2022
  • 15:01 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© IMAGO/Moritz M¸ller
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Nach einer desaströsen Saison ist die Stimmung bei Borussia Mönchengladbach ins Positive gedreht. Ein wichtiger Faktor für die neue Aufbruchstimmung ist der neue Trainer Daniel Farke.

Mönchengladbach – Einfach ist es nicht für Daniel Farke. Doch der Anfang ist gemacht.

Der neue Trainer von Borussia Mönchengladbach lächelt viele Probleme weg, lebt Optimismus vor, hat Bock. Hier ein lockerer Plausch mit Lars Stindl, da ein kurzes Gespräch mit Alassane Plea oder Marcus Thuram – zwischendurch immer wieder Anweisungen, Scherze, Lacher.

Und ein gutes Grundgefühl.

Nun hat der echte Gladbacher eigentlich immer etwas zu meckern. In der momentanen Situation der Borussia sowieso, da ist der Abstieg näher als der einstellige Tabellenplatz. Denn das Glas ist oft eher halbleer. 

Nun reichen für den ersten Eindruck in der Regel ein paar Sekunden. Das gilt auch für das Verhältnis von Fußball-Fans zu einem Trainer. Und das gilt auch in Gladbach. Wenn der Niederrheiner jemanden in sein Herz geschlossen hat, wird zwar trotzdem weiter gemeckert, doch die feinen Nuancen sind dann der Unterschied und als Sympathiebekundungen zu verstehen. 

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Daniel Farke holt die Fans ab

Am Sonntag konnten 2.000 Anhänger den neuen Coach rund 100 Minuten lang bei der ersten Einheit der Vorbereitung beobachten. Was dabei wiederum zu beobachten war: dass die Stimmung kippt, und zwar ins Positive. 

Farke hatte viele Anhänger bereits bei seiner offiziellen Vorstellung abgeholt, hatte eine angebliche 1B-Lösung nach der Absage von Wunschkandidat Lucien Favre klug wegmoderiert und die eingedampfte Euphorie wieder leicht entfacht.

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Doch bei der Arbeit mit den Profis und im direkten Gespräch nach dem Training wurde schnell klar: der Neue kommt mit seiner Art an. Ein ebenso guter wie essenzieller Start in die Vorbereitung für einen Verein, der sich in der anstehenden Saison neu erfinden will, nein, muss.

Farke war sogar noch ein bisschen beeindruckter als die Fans.

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Emotionen und Strahlkraft

"Wenn man sieht, wie viele Menschen hier zum ersten Training kommen, dann wird auch deutlich, wie viele Emotionen und wie viel Strahlkraft dieser Verein entwickelt. Das gipfelt dann natürlich auch in einer hohen Verantwortung, unseren Job so gut wie möglich zu machen", sagte Farke.

Borussia sei sehr speziell und ein sehr familiärer Klub, so Farke: "Es war ein unfassbar freundlicher und unterstützender Empfang, das fühlt sich schon wie ein Zuhause an", sagte der Trainer. Die Hoffnung: dass er auch die Kabine für sich gewinnt, denn die hatte sein Vorgänger Adi Hütter schnell verloren. Was das für die Ergebnisse trotz der Qualität im Kader bedeutete, war nicht zu übersehen. Farke freute sich, dass die Jungs "offen und willig" seien und "eine ordentliche Intensität an den Tag gelegt" hätten.

Gemeckert wird in guter alter Tradition natürlich trotzdem, denn die Gladbacher Transferaktivitäten sind überschaubar. Der Däne Oscar Fraulo ist der bislang einzige Neue, und er ist ein 18 Jahre altes Talent. Ein bisschen dünn für einen angeblichen Umbruch.

Doch den wird es in der oft kolportierten Größe unter Farke gar nicht geben.

Qualität halten, Qualität gewinnen

"Natürlich wollen wir einen optimalen Transfersommer. Das bedeutet, dass wir Qualität halten können, Qualität extern hinzugewinnen und damit auch frisches Blut in den Kader bekommen. Aber ich bin realistisch und pragmatisch genug, um zu wissen, dass vielleicht nicht alle Wünsche in Erfüllung gehen", sagte Farke. 

Der Ex-Schalker Ko Itakura soll der Königstransfer werden, er ist für das defensive Mittelfeld gedacht, bringt aber auch Vielseitigkeit mit, kann ohne Qualitätsverlust auch in der Verteidigung eingesetzt werden. Weitere Veränderungen soll es geben, aber eher punktuelle. 

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Sportdirektor Roland Virkus schloss nicht aus, dass der finale Kader erste Mitte August steht. Eile gibt es keine. "Jetzt ist der Kader für eine Ballbesitzmannschaft gut ausgerichtet, trotzdem kann es helfen, an der einen oder anderen Stelle ein paar Skills dazuzugewinnen", sagte der 55-Jährige der "Rheinischen Post".

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Daniel Farke glaubt an richtig gute Saison

Heißt demnach auch: Farke setzt auf frühere Leistungsträger wie Plea oder Thuram, die in der vergangenen Saison wie viele andere auch unter ihren Möglichkeiten geblieben waren. "Ich bin erstmal happy mit der Truppe, die wir hier haben. Ich bin auch guten Mutes, dass wir eine richtig gute Saison spielen", sagte Farke.

Die Grundlage dafür ist "eine intensive Zeit, auf dem Platz, im Kraftraum, auch im Videoraum. Denn wir wollen in allen Bereichen gut sein, sowohl konditionell als auch inhaltlich. Und wir wollen einen guten Teamspirit entwickeln".

Einfach wird das nicht, und es wird auch sicher weiter gemeckert. Doch der Anfang ist gemacht.

Andreas Reiners

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