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"Fohlenelf" steckt tief in der Krise

Borussia Mönchengladbach: Tristesse Royale am Niederrhein! Max Eberl unter Druck

  • Aktualisiert: 22.01.2022
  • 10:45 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© Getty Images
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Borussia Mönchengladbach steckt in einer veritablen Krise. Im DFB-Pokal-Achtelfinale das peinliche Aus bei Zweitligist Hannover 96 und in der Liga machen sich mehr und mehr Abstiegssorgen breit. Die Mannschaft wankt bedenklich, der Trainer wirkt ratlos. In dieser Situation ist Sportdirektor Max Eberl mehr denn je gefordert. Der Druck auf den 48-jährigen wächst.

München/Mönchengladbach - Für Max Eberl kommt es in diesen Tagen wirklich knüppeldick. Der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach liegt nicht nur seit einigen Tagen in den eigenen vier Wänden krank flach (laut Angaben des Vereins kein Corona), er musste auch noch aus dem Krankenbett heraus mit ansehen, wie sich sein Verein im DFB-Pokal-Achtelfinale mit 0:3 bei Zweitligist Hannover 96 bis auf die Knochen blamierte.

Also wieder nichts Blechernes für Eberl und die "Fohlenelf". Zumindest nicht in dieser Saison. Die Krux an der Sache: das ist aktuell bei Weitem nicht das größte und einzige Problem des Gladbacher Sportdirektors. Denn die Borussia wankt, rangiert in der Bundesliga nur auf Platz 12 und hat nur noch drei Punkte Vorsprung vor dem FC Augsburg und dem Relegationsplatz. Über Europa redet bei mittlerweile acht Punkten Rückstand und all den genauso unverständlichen wie unterirdischen Auftritten der "Fohlenelf" in den vergangenen Wochen und Monaten rund um den Borussia-Park sowieso schon niemand mehr.

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In Gladbach ist Abstiegskampf angesagt

Am Niederrhein ist Abstiegskampf angesagt. Nicht mehr und nicht weniger. Und nachdem sich das Umfeld bereits an der Mannschaft und Neu-Trainer Adi Hütter abgearbeitet hat, gerät nun auf einmal immer mehr Eberl in den Fokus der Kritik. Also ausgerechnet der Mann, der an der Hennes-Weisweiler-Allee jahrelang als unantastbarer Macher bei der Borussia galt. Schuld waren im Zweifel immer die anderen, Eberl nie. Doch diese Einstellung hat sich im Umfeld und angeblich auch intern ein Stück weit geändert.

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Es gibt nicht wenige, die dem Gladbacher Sportdirektor in den vergangenen ein bis zwei Jahren zu viele Fehlentscheidungen vorwerfen - sowohl was Spieler, aber auch was Trainer betrifft. Dass Eberl in der vergangenen Saison trotz des feststehenden Abgangs von Ex-Coach Marco Rose zu Borussia Dortmund und einer schier endlosen Niederlagenserie bis zum bitteren Ende an dem Übungsleiter festgehalten und das Team aus diesem Grund womöglich Europa verspielt hat, stößt vielen bis heute schwer auf.

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Skepsis gegenüber Adi Hütter

Und auch die Entscheidung pro Hütter stieß im vergangenen Sommer nicht bei allen Fans auf Gegenliebe. 7,5 Millionen Euro Ablöse und ähnliche Szenen in Frankfurt ("Ich bleibe!") wie mit Rose in Gladbach, ließen große Skepsis am Österreicher aufkommen. Und diese konnte er - Highlight-Spiele gegen den FC Bayern, Borussia Dortmund und den VfL Wolfsburg mal ausgeklammert - auch bis heute nicht wirklich widerlegen.

Fakt ist, dass sich die Borussia unter Hütter bislang spielerisch kein Stück weiterentwickelt hat. Das Gegenteil ist eher der Fall. Hinzu kommen 35 Gegentore nach 20 Spieltagen - zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Saison waren es 31. Hütter sollte die "Schießbude" in dieser Spielzeit endlich schließen - das gelang ihm auch: bis zum 12. Spieltag. Seitdem brechen in schöner Regelmäßigkeit bei der Borussia-Defensive immer wieder alle Dämme.

Mannschaft mit unterirdischen Auftritten

Hinzu kommt, dass die mehrheitlich blutleeren, emotions- und vor allem ideenlosen Auftritte der Mannschaft in der bisherigen Saison nicht nur Rätsel aufgeben, sondern dem Umfeld große Sorgen bereiten. Im Klartext: die Abstiegsangst geht um bei Netzers Erben.

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Und da kommt Eberl ins Spiel. Der Vorwurf: falscher Trainer und schlechte Kader-Zusammenstellung, die jetzt darin gipfelt, dass die Gladbacher ihre erhofften "Goldesel" Matthias Ginter und Denis Zakaria im Sommer ablösefrei gehen lassen müssen und nicht mehr, wie eigentlich erhofft, zu Geld machen können. Außer, im Winter tut sich jetzt kurzfristig noch etwas auf dem Transfermarkt.

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Eberl wollte, konnte aber nicht

Allerdings gehört auch zur Wahrheit, dass Eberl im vergangenen Sommer sehr gerne tätig geworden wäre, dem Kader mit Kusshand ein neues Gesicht verpasst hätte. Aber: Weder Zakaria, noch Ginter konnten sich Gerüchten zufolge für einen neuen Klub entscheiden und lehnten es danach dann eben auch ab, ihre Arbeitspapiere am Niederrhein zu verlängern. Für den Verein maximal unglücklich, aber legitim. 

Und auch der angeblich bereits eingetütete Transfer von Marcus Thuram für 37 Millionen Euro zu Inter Mailand scheiterte auf den letzten Metern, weil der Franzose sich schwer verletzte. Das ist Schicksal.

Finanziell die Hände gebunden

Ohne Einnahmen, keine Ausgaben. So ist das nun mal in der aktuellen Corona-Zeit. Eberl waren also letztendlich die Hände gebunden. Zumal er dem Vernehmen nach vier, fünf neue Spieler an der Hand gehabt haben soll - doch allen musste letztendlich dann eben doch eine Absage erteilt werden.

Und Hütter bekam dann eben nicht den vielleicht erhofften, "neuen" Kader, sondern musste auf einmal mit der gleichen Mannschaft arbeiten, die bereits unter Rose in der Saison zuvor maximale Leistungsschwankungen hatte und aus diesem Grund ein Stück weit verunsichert war und bis heute auch noch ist.

Hütter muss jetzt liefern

Trotzdem steht Hütter jetzt natürlich in der Verantwortung - und somit auch Eberl. Der Österreicher muss jetzt schnellstmöglich den sportlichen Turnaround schaffen, sonst muss sich der Gladbacher Sportdirektor auch dieser unglaublichen Millionen-Ablöse für Hütter zum Trotz seine Gedanken machen. Eine Hängepartie, wie vor einem Jahr mit Rose wird sich Eberl dieses Mal nicht leisten können - und das weiß er auch.

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Der 48-Jährige wirkt nicht zuletzt deshalb angezählt, mürbe. Bei der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokalspiel bei Hannover 96 zeigte sich Eberl schmallippig, genervt und übellaunig. Untypisch für den sonst so eloquenten und positiven Menschen Max Eberl. Aber die vergangenen zwölf Monate seit seiner einmonatigen Auszeit in den Bergen haben tiefe Spuren hinterlassen: Thuram-Spuckattacke, Embolo-Affäre, Rose-Abgang, Europa-Aus am letzten Spieltag der vergangenen Spielzeit und dann eben diese bislang so unglaublich holprige Saison.

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"Nicht im Ansatz ratlos"

Hütter indes kämpft vor dem wichtigen Heimspiel in der Liga gegen Union Berlin um seinen Job. "Ich bin nicht einmal im Ansatz ratlos", so der Österreicher, der nachlegt, dass das "im Moment die vielleicht schwierigste Aufgabe meiner dreizehnjährigen Trainerkarriere ist. Aber unter dem Strich liebe ich solche Aufgaben und Herausforderungen auch". 

Am Ende zählen aber dann doch nur die nackten Ergebnisse. Und sollten die auch gegen Union ausbleiben, wird Eberl sich Gedanken machen müssen. Denn der Druck auf ihn nimmt unweigerlich zu. Auch wenn Hütter sagt: "Ich spüre nach wie vor das Vertrauen der Verantwortlichen. Das tut mir gut und ist für mich das allerwichtigste." 

Doch auch Vertrauen und Geduld ist endlich - selbst beim Kontinuität liebenden Max Eberl ...

Dominik Hechler

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