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Bundesliga

Bundesliga: Die Fans sind zurück - und damit auch die Emotionen

  • Aktualisiert: 25.04.2022
  • 15:51 Uhr
  • ran.de
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Die Ultras sind zurück. Doch nachdem viele Vereine diesen Moment lange herbeigesehnt hatten und sich über die Rückkehr der Fans freuten, kommt bei dem einen oder anderen Krisen-Klub nun die Retourkutsche.

München - Lange Zeit mussten die Bundesliga-Vereine aufgrund der Pandemie auf die Unterstützung ihrer Fans verzichten. Nun sind nach zeitweisen Teil-Öffnungen endlich auch wieder die aktiven Fan-Szenen und Ultra-Gruppierungen in den Kurven zurück - doch das bringt nicht nur Positives mit sich.

Bestes Beispiel dafür waren die Auseinandersetzungen zwischen Fans und Spielern von Hertha BSC nach dem verlorenen Hauptstadt-Derby gegen Union Berlin. Im Anschluss an die 1:4-Pleite gegen den Erzrivalen stellten sich die Hertha-Spieler den Fans in der Kurve.

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Lotka: "Gegen Union war das nicht okay"

Dabei wurden die Profis teilweise von den Anhängern vorgeführt, mussten die Trikots ablegen und sich beleidigen lassen. Doch der Konter folgte im Anschluss an die Siege danach.

Nach dem 2:0-Befreiungsschlag am Sonntag gegen Stuttgart im heimischen Olympiastadion ging das Team nicht in die Ostkurve, sondern geschlossen in die Kabine. Torhüter Marcel Lotka sagte im "DAZN"-Interview: "Wir haben uns als Mannschaft entschieden, erst mal nicht in die Kurve zu den Fans zu gehen. Gegen Union war das nicht okay."

"Schande für Stadt und Verein"

Klar ist, dass die Hertha-Fans mit dem Trikot-Eklat über die Strenge geschlagen haben. Doch nach all den Sehnsüchten nach der Rückkehr der Fans in der Bundesliga wird nun deutlich, dass das Zusammenspiel zwischen Rasen und Kurve auch in die komplett andere - und damit falsche - Richtung ausarten kann.

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Schließlich gab es nicht nur bei der "Alten Dame" ein deutliches Zeichen der Anhänger. Auch bei Borussia Mönchengladbach taten die Fans ihren Unmut kund. Mit einem Banner mit der Aufschrift: "Kein Kampf, kein Wille, kein Charakter - ihr seid eine Schande für Stadt und Verein!"

Gladbach kämpft mit Horror-Saison

Eine harte Kritik, ohne Frage. Aber völlig aus der Luft gegriffen erscheinen die Worte dann auch wieder nicht - jedenfalls aus Sicht der Anhänger. Die mit Hoffnungen auf die Europapokal-Qualifikation gestartete Borussia spielt eine nie erwartete Horror-Saison und kann froh sein, dass sie mit dem Abstieg nichts mehr zu tun hat.

Bis auf wenige Ausnahmen gerieten die Auftritte der "Fohlen" blutleer. Manche Spieler scheinen mit dem Kopf bereits woanders zu sein, auch die Kritik an Chefcoach Adi Hütter wird immer lauter. Zudem hat die Borussia nach wie vor schwer mit den Abgängen von Denis Zakaria und Sportdirektor Max Eberl zu kämpfen.

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Stindl rettet Borussia einen Punkt

Nach der 1:3-Derbypleite gegen den 1. FC Köln platzte den meisten "Fohlen"-Anhängern der Kragen - vor allem aufgrund der Art und Weise des Auftritts. Das wurde durch das Banner in Freiburg dann nochmals deutlich gemacht.

Zum Aufreger kam es obendrein spät im Spiel, als Lars Stindl den Gladbachern mit seinem 3:3 in Freiburg tatsächlich noch einen Punkt bescherte - und das, obwohl das Spiel trotz einer 2:0-Führung bereits verloren schien, weil die Breisgauer die Partie nach der Pause drehten.

Gladbach-Ultras verzichten auf Jubel

Doch anstatt sich über den Last-Minute-Punkt zu freuen, blieb der Jubel bei den meisten Gladbach-Ultras aus. Torschütze Stindl rannte zwar erwartungsfroh in die Kurve, reagierte daraufhin jedoch ebenfalls mit Wut in Richtung der Fans und trat letztlich enttäuscht und ratlos gegen die Bande.

Doch nicht nur in Berlin und Mönchengladbach brennt der Baum, sondern auch im Schwabenland. Lange hielten sich die Anhänger des VfB Stuttgart mit Aktionen wie in Berlin oder Gladbach zurück - nach der Niederlage im Abstiegskrimi gegen die Hertha musste dann aber doch mal Dampf abgelassen werden.

VfB droht der Abstieg

Nachdem nun wie schon beim 0:0 in Mainz kaum etwas von echtem Abstiegskampf beim VfB zu sehen war, die Fans das Team nach Abpfiff jedoch stets weiterhin anfeuerten und nach Rückschlägen umgehend aufrichteten, waren im Olympiastadion erstmals laute Pfiffe und Kritik der mitgereisten Supporter vernehmbar. Schließlich bleibt dem VfB nun fast nur noch der Relegationsplatz als rettender Strohhalm.

Nichtsdestotrotz baut man laut Aussagen von Sportdirektor Sven Mislintant in den "Stuttgarter Nachrichten" weiter auf die Anhänger: "Wir wollen auch die Fans zurückholen, die waren zurecht sauer heute." Was bleibt einem Team auch anderes übrig - gerade, wenn es tief im Tabellenkeller feststeckt?

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Anton: "Tut uns für Fans leid"

Auch VfB-Abwehrchef Waldemar Anton hofft auf die Unterstützung: "Es tut uns leid, dass wir die Fans nicht für den weiten Weg belohnt haben. Ich bin aber optimistisch, dass sie uns im nächsten Heimspiel wieder unterstützen werden."

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Herthas 1:0-Torschütze Davie Selke machte nach dem wichtigen Sieg bereits die ersten Annäherungsversuche in Richtung Versöhnung mit den Fans und sagte: "Es tut gut, dass die Fans wieder hinter uns gestanden sind."

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Direktes Feedback und Grenzen

Ob in Mönchengladbach, Berlin oder Stuttgart - allen Beteiligten ist klar, dass es ohne Fans nicht geht. Allen Beteiligten muss allerdings auch bewusst sein, dass die Rückkehr der Fans und vor allem der Ultras auch wieder vermehrt Kritik und direktes Feedback mit sich bringt.

Die Ultras hingegen müssen auch die Grenzen kennen - bei der Hertha wurde diese schon überschritten, in Gladbach und Stuttgart (noch) nicht.

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