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New England Patriots: Head Coach Bill Belichick und sein gefährlich konservatives Playcalling

  • Aktualisiert: 20.10.2021
  • 22:29 Uhr
  • ran.de / Daniel Kugler
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© Getty Images

Mit 29:35 nach Overtime mussten sich die New England Patriots gegen die Dallas Cowboys geschlagen geben. Dabei einmal mehr auffällig: Das äußerst konservative Playcalling von Head Coach Bill Belichick.

München/New England - 29:35 nach Overtime gegen die Dallas Cowboys. Nach diesem enttäuschenden Ergebnis mussten die New England Patriots am sechsten Spieltag bereits die vierte Niederlage im vierten Heimspiel der laufenden Saison verbuchen.

Derart viele sieglose Spiele in Foxborough sind untypisch für die Mannen von Head Coach Bill Belichick. Gleichwohl wie eine weitere Auffälligkeit in dieser Saison: Das konservative Playcalling.

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Spiel gegen Cowboys als Sinnbild

Gegen die Cowboys wurde die fehlende Risikobereitschaft gleich in mehreren Spielsituationen deutlich. Nach einem Fumble von Cowboys-Quarterback Dak Prescott Ende des zweiten Viertels bekamen die Patriots den Ball an der eigenen 20-Yard-Linie zurück.

Zu dem Zeitpunkt führten die Pats mit 14:10, hatten noch 90 Sekunden und ein verbleibendes Timeout vor der Halbzeit und 50 Yards vor sich, um zumindest in Field-Goal-Reichweite zu kommen.

Anstatt mit aggressiven Plays weitere Punkte aufs Scoreboard zu bekommen, entschieden sich die Patriots beim First Down für einen Inside Handoff, gefolgt von zwei Kneeldowns von Mac Jones und ließen die Uhr einfach ablaufen.

"Wir sollten den Ball in der zweiten Halbzeit bekommen", rechtfertigte Belichick sich am Montag und betonte, man wollte sich "in der Pause auf die zweite Halbzeit einstellen."

Und es sollte nicht die einzig nötige Erklärung bleiben.

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Playcalling in Overtime kostet Sieg

Die Patriots, die den Opening Kickoff der Verlängerung entgegennahmen, sahen ihren Drive nach einem unvollständigen Pass bei 3rd-and-3 an der eigenen 46-Yard-Linie ins Stocken geraten.

Obwohl sie sich einer der stärksten Offenses der Liga gegenübersahen, der in diesem Fall nur ein Field Goal zum Sieg gereicht hätte, entschied sich Belichick für einen Punt, anstatt aggressiv zu sein und seine Offense auf dem Feld zu lassen.

Eine umstrittene Entscheidung. Vor allem wenn man bedenkt, dass Dallas am Ende dennoch das Feld überquerte und mit einem 35-Yard-Touchdown-Pass auf Wide Receiver CeeDee Lamb das Spiel für sich entscheiden konnte.

Belichick erklärte, dass er "nicht wirklich" in Betracht gezogen habe, Mac Jones und der Offense eine Chance zu geben, drei Yards zu gewinnen und nannte die Feldposition als Hauptgrund für die Entscheidung:

"Ich meine mit Zuerlein (Kicker der Cowboys, Anm. d. Red.) und seiner Field-Goal-Reichweite hätten sie nur ein ziemlich kurzes Feld zu überbrücken. Da kann man mit einem First Down schon mal einen Sieg einfahren."

Seinem Rookie-Quarterback und der in der Offseason neuformierten Offense bei 4th Downes nicht das Vertrauen zu schenken, fiel nicht das erste Mal in dieser Saison auf.

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Patriots bei 4th Downs risikoscheu

New England hatte in dieser Saison bis dato 41 Fourth Downs, bei denen 23 Punts und 15 Field Goal-Versuche zu Buche stehen. Zehn der vierten Versuche waren aus weniger als 4 Yards bis zum First Down.

Laut "ESPN" gingen nur die Seattle Seahawks mit zwei 4th-Down-Conversions noch weniger Risiko beim vierten Versuch als die Patriots mit derer drei.

Bemerkenswert: Alle drei Versuche kamen in den letzten zwei Minuten der 13:28-Niederlage gegen die New Orleans Saints in Woche 3 zustande. Das bedeutet, dass Belichick im normalen Verlauf eines Spiels respektive in spielentscheidenden Situationen 2021 noch keinen vierten Versuch hat ausspielen lassen.

Mit dieser konservativen Entscheidungshaltung schwimmt Belichick derzeit entgegen der ligaweit vorherrschenden Einstellung auf der Trainerbank.

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NFL-Coaches so risikobereit wie nie

In der NFL stieg die Bereitschaft der Coaches, vierte Versuche auszuspielen, über die Jahre immer weiter an. So wurden allein in den zurückliegenden beiden Spielzeiten jeweils deutliche Bestmarken aufgestellt. 2019 gab es laut "Boston Globe" einen Rekord von 595 4th-Down-Versuchen (2018: 539). 2020 wurde der Spitzenwert mit 658 Versuchen nochmals deutlich nach oben geschraubt.

In der laufenden Saison könnte mit erstmals siebzehn Spielen innerhalb der Regular Season dann auch die Schallmacher von 700 ausgespielten 4th Downs fallen.

Die Cleveland Browns sind derzeit Spitzenreiter und haben bereits 15 Mal den vierten Versuch ausgespielt, während der Ligadurchschnitt bei acht liegt.

Bei einer durchschnittlichen Erfolgsquote von 50 Prozent (128 von 256) in der laufenden Saison sollten vielleicht auch die Patriots in Zukunft mehr Risiko gehen.

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