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Eintracht Frankfurt: Mit Götze und Co. - Neue Varianten fürs Kerngeschäft

  • Aktualisiert: 28.06.2022
  • 19:53 Uhr
  • ran.de/Christian Stüwe
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© 2022 Getty Images
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Mit Randal Kolo Muani, Lucas Alario und Mario Götze hat Eintracht Frankfurt drei starke Offensivspieler verpflichtet. Das gibt Trainer Oliver Glasner im Angriff viel mehr Möglichkeiten. Weltmeister Götze könnte zudem helfen, eine Schwäche in der Bundesliga zu beseitigen.

Frankfurt/München – Was wäre gewesen, wenn Kevin Trapp vor knapp fünf Wochen im Europa-League-Finale in Sevilla nicht im Elfmeterschießen gegen Aaron Ramsey pariert hätte? Und wenn Rafael Borré nicht wenig später den entscheiden Elfmeter eiskalt in den Winkel gehämmert hätte?

Eigentlich machen solche Was-wäre-wenn-Überlegungen im Fußball und auch ganz allgemein im Leben keinen Sinn. Aber trotzdem darf man ziemlich sicher davon ausgehen, dass die Stimmung in Frankfurt und bei der Eintracht ohne den Gewinn der Europa League heute eine völlig andere wäre. Denn der größte Erfolg seit 42 Jahren und die damit verbundene Qualifikation für die Champions League überstrahlen, dass die Mannschaft eine ziemlich durchschnittliche Bundesliga-Saison gespielt hat und im DFB-Pokal bereits in der ersten Runde an Waldhof Mannheim scheiterte.   

Genau damit wurde Trainer Oliver Glasner am Montag bei der Pressekonferenz zur Saisoneröffnung konfrontiert. "Natürlich wollen wir in der Bundesliga besser abschneiden, als wir es letztes Jahr gemacht haben. Auf der anderen Seite haben wir nach 42 Jahren für die Eintracht die Europa League wieder geholt. Wir haben nach 25 Jahren wieder als deutsche Mannschaft diesen Titel geholt. Ich denke schon, dass wir etwas Außergewöhnliches geleistet haben. Und dafür, dass wir dann noch in der Bundesliga unter die Top Vier kommen, bin ich ein zu schlechter Trainer. Das habe ich nicht hinbekommen. Sorry dafür", sagte der bestens aufgelegte Österreicher mit einem Augenzwinkern.

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Die Eintracht hatte regelmäßig Probleme gegen schwächere Gegner

Aber bei allem Spaß und auch mit der Tatsache im Hinterkopf, dass die Eintracht vor allem im Schlussspurt in der Bundesliga einige Zähler liegen ließ, da die volle Konzentration auf der historischen Chance in der Europa League lag, will Glasner in der kommenden Saison natürlich mehr Punkte holen und deutlich besser als Platz elf abschneiden.

Frankfurt PK 27.06

Glasner bedauert Hintereggers Karriereende und SGE-Abschied

Martin Hinteregger gab vor Kurzem sein Karriereende bekannt. Der 29-Jährige prägte über viele Jahre die Eintracht entscheidend mit. Trainer Oliver Glasner bedauert seinen Abschied aus Frankfurt sehr.

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"Ich möchte, dass wir weniger Gegentore bekommen, häufiger zu Null spielen, mehr Tore schießen, bei Standardsituationen besser werden", stellte der 47-Jährige klar. Während die Eintracht mit ihrem überfallartigen Umschaltspiel und aggressivem Pressing gegen den Ball in den vergangenen Jahren immer wieder Top-Teams in der Bundesliga und Europa das Fürchten lehrte, taten sich die Frankfurter oft gerade gegen die vermeintlichen schwächeren Mannschaften schwer und ließen in der Bundesliga regelmäßig Punkte liegen.

Das Problem war also eher das Spiel mit dem Ball. Filip Kostic rannte sich gegen tiefstehende Abwehrreihen immer wieder fest, mit kreativen Lösungen tat sich die Eintracht häufig schwer. Die Verpflichtung von Ansgar Knauff im Winter trug bereits dazu bei, die Linkslastigkeit im Frankfurter Spiel und die damit verbundene Unwucht zu beheben.

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Götze, Muani und Alario verstärken den Angriff

Zur neuen Saison scheint die Eintracht in der Offensive nun noch einmal deutlich variabler aufgestellt zu sein. Dafür wurden mit Mario Götze, Randal Kolo Muani und Lucas Alario drei hochkarätige Verstärkungen für den Angriff geholt. Glasner steht aktuell fast schon ein Überangebot an Spielern zur Verfügung, was angesichts der Dreifachbelastung mit Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal sicherlich aber auch so gewünscht ist.

Wie sich genau das offensive Mittelfeld und der Angriff der SGE in der neuen Saison sortieren werden, ist aktuell noch schwer abzuschätzen. Dafür gibt es noch zu viele offene Variablen, beispielsweise ob Filip Kostic und Daichi Kamada Frankfurt noch verlassen werden oder doch bleiben.

Ziemlich sicher scheint aber schon jetzt, dass Götze vor allem das Spiel mit dem Ball beleben soll. Mit seiner Torgefährlichkeit, seinen Pässen, Standards und Fähigkeiten im Dribbling, könnte er der Spielmacher sein, der Lösungen gegen tiefstehende Gegner findet und der Eintracht dabei hilft, Pflichtpunkte in der Bundesliga verlässlicher einzusammeln. Ganz nebenbei könnte der 30-Jährige Weltmeister die jungen, hochveranlagten Spieler wie Jesper Lindström oder Jens Petter Hauge in ihrer Entwicklung unterstützen und sie entlasten. "Mario ist jemand, der viel Erfahrung mitbringt. Das ist ein Teil, den wir für unsere Offensive gesucht haben", sagte Glasner.

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Glasner könnte auf Viererkette in der Abwehr umstellen

Es ist gut möglich, dass Glasner in der kommenden Saison in der Abwehr auf eine Viererkette umstellt und sein bevorzugtes 4-2-3-1 oder ein 4-4-2 spielen lässt. Neben einem klassischen Spielmacher fehlte der Eintracht in der vergangenen Saison nach dem Abgang von André Silva dafür nämlich auch ein wuchtiger Mittelstürmer. Mit Muani und Alario wurden nun gleich zwei Spieler für das Sturmzentrum verpflichtet. Während der Franzose auch über die Flügel stürmen kann, ist der Argentinier ein klassischer Vollstrecker. Borré, der gerne als hängende Spitze aufläuft, dürfte theoretisch mit beiden gut harmonieren, was Glasner im Angriff viele Möglichkeiten gibt.  

Allerdings geht es nun erstmal darum, die Neuzugänge zu integrieren. Auch wenn er diesmal nicht so groß wie im vergangenen Sommer ausfällt, muss die Eintracht einmal mehr mit einem Umbruch umgehen. "Wir haben acht neue Spieler. Da gilt es, eine funktionierende Gruppe zusammenzustellen, sich erst kennenzulernen und zu finden", sagte Glasner.

Schweres Auftaktprogramm für die Eintracht

Und viel Zeit bleibt nicht. Am 1. August steht das schwere DFB-Pokal-Spiel bei Zweitliga-Aufsteiger FC Magdeburg an, dann am 5. August der Bundesliga-Auftakt gegen den FC Bayern München (live in SAT.1 und auf ran.de) und am 10. August das europäische Supercup-Finale gegen Real Madrid.

"Jeder weiß, dass wir jeden Tag in der Vorbereitung dafür nutzen müssen, konkurrenzfähig zu sein. Das macht die Arbeit letztendlich sogar etwas leichter", sagte Oliver Glasner. Mit dem Europa-League-Sieg im Rücken und der ersten Champions-League-Teilnahme vor der Brust ist die Laune in Frankfurt bestens. Die große Herausforderung ist es nun, auch im Kerngeschäft Bundesliga wieder erfolgreicher zu sein.

Christian Stüwe

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