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Eintracht Frankfurt vs. FC Bayern am Freitag ab 19 Uhr live in SAT.1

Oliver Glasner: Der unterschätzte Macher bei Eintracht Frankfurt

  • Aktualisiert: 04.08.2022
  • 10:31 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© Getty
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Oliver Glasner wird ein eher dröges, blasses und unnahbares Image nachgesagt. Dadurch wird der Österreicher häufig unterschätzt. Zu unrecht. Denn der 47-Jährige ist mit seinen Vereinen nicht nur sportlich erfolgreich, sondern auch privat ein sehr cooler, lässiger Typ. Was nicht zuletzt sein Mallorca-Trip in diesem Sommer verdeutlichte ... (Eintracht Frankfurt vs. FC Bayern am Freitag ab 19 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de. Im Anschluss folgt um 23 Uhr die ran Late Night mit Rudi Völler und Eintracht-Präsident Peter Fischer.)

Frankfurt – Schwarze Sonnenbrille, Hut und das unvermeidliche Fußballtrikot. Mehr braucht es für einen Kurztrip zum altehrwürdigen "Ballermann" auf Mallorca nicht. Die Party erprobten Kicker aus den Kreisligen wissen das natürlich. Einmal Stammgast, immer Stammgast. Logisch. Dass man auf der Partymeile allerdings auch einen Europa-League-Sieger trifft, ist dann doch eher selten. In diesem Sommer war es dann aber soweit.

Eintracht Frankfurt vs. FC Bayern am Freitag ab 19 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de. Im Anschluss folgt um 23 Uhr die ran Late Night mit Rudi Völler und Eintracht-Präsident Peter Fischer.

Mit beschriebenem Outfit stattete tatsächlich Eintracht Frankfurt-Coach Oliver Glasner gemeinsam mit seinem gesamten Trainerteam ganz lässig und cool den "Ballermann"-Helden Lorenz Büffel und Co. einen Besuch auf der iberischen Halbinsel ab. Singend, tanzend, trinkend. Einfach mal loslassen und den sensationellen sowie überraschenden Sieg im Europapokal gebührend feiern. Sympathisch, nahbar, menschlich. Der Eindruck, dass in der Bundesliga nur der 1. FC Köln mit Steffen Baumgart und seiner Schiebermütze an der Seitenlinie einen richtig coolen Typen als Übungsleiter hat, wurde von Glasner mit dieser Reise und all den Bildern, die durch die sozialen Medien flimmerten, eindrucksvoll wiederlegt. Glasner, der Lässige.

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Die wundersame Wandlung des Oliver Glasner

Ausgerechnet der Frankfurter Coach, dem ein eher dröges, langweiliges und distanziertes Image vorauseilt, machte also Party auf Mallorca. Ein Trip, der letztlich stellvertretend dafür steht, wie sehr der Österreicher doch unterschätzt wird. Nicht nur als Mensch, sondern auch als Trainer.

Denn als Glasner vor gut einem Jahr in der Mainmetropole vorgestellt wurde, zogen nicht wenige die Augenbrauen nach oben und glaubten nicht wirklich daran, dass die Beziehung zwischen dem angeblich unnahbaren sowie etwas blass wirkenden Übungsleiter und der einst launischen Diva vom Main lange anhalten würde. Einen Europa-League-Sieg später sehen das in Frankfurt viele anders. Ganz anders sogar. Denn Glasner hat nach einem schwierigen Start in Hessen bewiesen, dass er eine Mannschaft führen und vor allem entwickeln kann. Und diese Entwicklung ist noch längst nicht abgeschlossen.

"Oliver Glasner ist einer der besten, aber teilweise leider immer noch etwas unterschätzten Trainer der Liga. Ich hoffe, dass man das spätestens jetzt durch den Gewinn des Europa-League-Titels auch so sieht. Er hat schon beim LASK und in Wolfsburg sowie jetzt auch in Frankfurt einen hervorragenden Job gemacht", schwärmt etwa der österreichische Nationaltrainer Ralf Rangnick gegenüber ran vom Eintracht-Coach.

Erfolge in Linz, Wolfsburg und Frankfurt

In der Tat führte Glasner Linz im Jahr 2017 in die erste, österreichische Liga und wurde dort als Aufsteiger in der darauffolgenden Saison Vierter und qualifizierte sich mit dem LASK somit für die zweite Qualifikationsrunde zur Europa League. In der Saison 2018/2019 wurde der 47-Jährige mit Linz dann Vize-Meister hinter RB Salzburg. Ein Achtungserfolg. Der sich beim VfL Wolfsburg fortsetzen sollte.

Einem siebten Platz und der damit verbundenen Qualifikation für die Europa League, folgte Rang vier und die Teilnahme an der Champions League. Die Spielzeit 2020/2021 unter Glasner war punktetechnisch sogar die dritterfolgreichste Saison in der Geschichte der Wolfsburger. Eine starke Bilanz. Die deutlich für Glasner spricht. Vom Europa-League-Erfolg mit Eintracht Frankfurt ganz zu schweigen.

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Glasner reagiert auf Rangnick-Lob

Trotzdem will der Österreicher den Ball sich selbst betreffend lieber weiterhin flach halten. "Es ehrt mich natürlich, wenn Ralf so etwas über mich sagt – wobei er mir das auch schon mal persönlich gesagt hat", sagte Glasner dann auch mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht auf ran-Nachfrage zum großen Rangnick-Lob.

"Ich versuche gemeinsam mit meinem Trainerteam immer das Beste zu geben. Mir geht es um den Fußball, unser gemeinsames Auftreten, ich will auf dem Rasen einen Teamspirit sehen und wir sollen als Mannschaft für eine gewisse Art und Weise des Fußballs stehen. Das ist mir wichtig. Den Rest bewerten sowieso andere Leute. Mir geht es gut, so wie es ist. Wir haben jetzt alle zusammen eine tolle Saison vor uns. Denn auch ich darf zum ersten Mal in meiner Karriere Champions League spielen."

Knauff, Lindström und Co. blühen unter Glasner auf

Dafür hat Glasner selbst gesorgt. Als ein Coach, der diese Frankfurter Mannschaft ganz offensichtlich erreicht, sie von seiner Idee überzeugen konnte. Und neue Spieler sowohl integrieren als auch weiterentwickeln kann. Bestes Beispiel: Ansgar Kauff. Der Leihspieler von Borussia Dortmund kam in der vergangenen Winterpause von der zweiten Mannschaft des BVB, einem Drittligisten, an den Main und avancierte in kürzester Zeit zum Leistungsträger der Hessen. Auch ein Verdienst von Glasner. Ähnlich ist es bei Jesper Lindström, der sich auf einmal anschickt, in Frankfurt richtig durchzustarten. Das hatten ihm noch vor ein paar Wochen und Monaten viele noch nicht zugetraut. Doch der österreichische Übungsleiter in Reihen der Eintracht hielt zu ihm, vermittelte ihm Selbstvertrauen und bekommt dies nun offensichtlich zurückgezahlt. Das 4:0 in der ersten Runde des DFB-Pokals beim 1. FC Magdeburg hat dafür schon erste, positive Anzeichen geliefert.

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Jetzt steht für die Frankfurter zum Bundesliga-Auftakt also das Duell mit dem amtierenden Deutschen Meister FC Bayern auf dem Programm (Fr., ab 19 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de, danach ab 23 Uhr die ran Late Night). "Europa-League-Sieger gegen den aktuellen Deutschen Meister – Fußballherz, was willst du mehr", kommentierte Glasner diese Ansetzung, um dann jedoch nachzuschieben, dass da "eine richtig knifflige Aufgabe auf uns zukommt. Wir haben die Bayern bereits ausführlich analysiert und sie verfügen über eine überragende, viel rotierende Offensive, die immer wieder die Tiefe sucht". Vor allem Thomas Müller, Serge Gnabry und natürlich Sadio Mane treiben dem Frankfurter Coach dabei einige Sorgenfalten auf die Stirn.

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"Werden Bayern einen Fight liefern"

Doch bange machen gilt nicht. "Wir werden nicht die weiße Fahne hissen", meinte Glasner. "Die Jungs werden top vorbereitet sein und den Bayern einen heißen Fight liefern." Der Österreicher überlegt sogar, sein System auf 3-5-2 zu ändern und denkt dabei in der Defensive über Personalien wie Sebastian Rode oder Kristijan Jakic nach. Wer auch immer am Freitagabend im Frankfurter Stadtwald auflaufen wird – die Bayern sind definitiv gewarnt. Denn: neben Borussia Mönchengladbach gilt die Eintracht als regelrechter Angstgegner des deutschen Rekordmeisters. Seit Mai 2018 haben die Münchner vier Mal gegen die Eintracht verloren – inklusive DFB-Pokalfinale 2018. Nur gegen Gladbach gab es für die Bayern in diesem Zeitraum eine Niederlage mehr.

Und dann ist da ja auch noch Oliver Glaser, der Unterschätzte. Ob Bayern-Coach Julian Nagelsmann den Österreicher ernst nimmt? Ganz sicher sogar. Alles andere wäre bei dessen Vita und dem Arbeitsnachweis der vergangenen Monate ja auch fahrlässig. Der Österreicher rückt mit seinen Erfolgen also immer mehr in den Fokus. Rangnick wird es freuen.

Aus Frankfurt berichtet: Dominik Hechler

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