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Durm und das Verletzungspech

Erik Durm: Borussia Dortmunds vergessener Weltmeister

  • Aktualisiert: 19.01.2018
  • 15:35 Uhr
  • ran.de/Andreas Reiners
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© imago/VI Images
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Der 25-Jährige Erik Durm fällt mit einem Außenbandriss bis auf Weiterers aus. Mal wieder. Er ist seit der WM 2014 in Brasilien der große Pechvogel bei Borussia Dortmund.

München/Dortmund – In ein paar Monaten ist es mal wieder soweit. Dann klingelt bei Günter Herrmann das Telefon. Oft. Denn die Story über ihn wird alle vier Jahre hervorgekramt. Auch wenn sie schon einen Bart hat.

Dann muss der frühere Bundesliga-Profi Interview um Interview geben und soll erzählen, wie das so ist, als Weltmeister, ohne 1990 auch nur ein WM-Spiel gemacht zu haben. Herrmann ist irgendwie der Prototyp des Weltmeisters ohne Einsatz, doch natürlich war er nicht der einzige. Aber bei ihm weiß dadurch immerhin jeder: Der war Weltmeister.

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Bei Erik Durm ist das anders. Da wissen wohl nur noch ausgewiesene Experten außerhalb Dortmunds, dass der BVB-Allrounder 2014 Weltmeister wurde. Auch er hat in Brasilien keine Minute gespielt. Genauso wie die Ersatztorhüter Roman Weidenfeller, Ron-Robert Zieler sowie die Feldspieler Kevin Großkreutz und Matthias Ginter.

Allesamt Profis, die man nicht unbedingt als One-Hit-Wonder titulieren würde. Und Durm? Der Flügelflitzer, der innerhalb eines Jahres im wahrsten Sinne des Wortes auf der Außenbahn auf der Überholspur durchstartete, von der 3. Liga bis in den WM-Kader?

One-Hit-Wonder

Bei ihm ist es schon eher der eine Hit, der Ohrwurm für einen Sommer, denn er ist der vergessene Weltmeister, der Ende 2014 sein letztes Länderspiel absolvierte und nach dem Triumph von Rio geräuschlos im grauen Alltag der Bundesliga untertauchte. Weg vom Fenster. Aus der Überholspur wurde erst die große Krise mit dem BVB in der letzten, grauenvollen Hinrunde der Ära Jürgen Klopp, dann folgte das Abstellgleis.

So kann man es oberflächlich beschreiben, nur wäre das ungerecht. Denn dabei würde man die Gründe außer Acht lassen. Denn Erik Durm hat in den vergangenen rund dreieinhalb Jahren nicht so viel falsch gemacht, dafür aber einfach sehr viel Pech gehabt. Sein größter Gegner war dabei der eigene Körper.

Auszüge aus der Krankenakte, die sich seit dem WM-Titel stetig füllt: Zwei Knie-Operationen, immer wieder Rückenprobleme, muskuläre Probleme, mal der Oberschenkel, mal die Adduktoren, dazu eine schwere Hüftverletzung inklusive OP - immer wieder wurde Durm monatelang zurückgeworfen.

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VfB-Deal im Sommer platzt

Dann die übliche Tortur: Er kämpfte sich durch die mühselige Reha, zurück ins Training, in den Kader, zum Comeback, ehe die nächste Verletzung kam und ihn erneut zurückwarf. Im Sommer hätte er gerne eine Art Neuanfang beim VfB Stuttgart gewagt, doch der Deal platzte, genauso wie eine Leihe – die lange Krankengeschichte holte ihn ein. Jetzt heißt es nach einem Außenbandriss im rechten Sprunggelenk: Mal wieder eine Zwangspause.

Eine Tretmühle, ein Teufelskreis, der zermürben kann. Erst recht, wenn man gerade erst 25 Jahre alt ist. Er hat, wenn man so will, krankentechnisch kaum etwas ausgelassen. Was er auch ausließ, waren unter dem Strich von dreieinhalb Saisons mehr als zwei.

Denn: Seit der WM hat er 45 von 120 möglichen Bundesliga-Spielen gemacht, in dieser Saison stand er noch gar nicht auf dem Platz. Umgekehrt war es aber auch so, dass Durm dank seiner Flexibilität auf der rechten oder linken Seite meist spielte, wenn er denn mal fit war.

Es bleibt ihm wie so oft nichts anderes übrig, als das übliche Prozedere. Geduld beweisen, Reha, Training, Kader, Comeback. Hoffentlich diesmal ohne Rückschlag. Ein Trost bleibt ihm auf dem Weg zurück auf jeden Fall: Auch ein vergessener Weltmeister bleibt ein Leben lang Weltmeister. Günter Herrmann wird noch heute danach gefragt.

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