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Ex-Borusse Martin Stranzl exklusiv: "Ich würde für Gladbach alles geben"

  • Aktualisiert: 02.02.2022
  • 13:49 Uhr
  • ran.de
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© imago/siwe
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Als Spieler war Martin Stranzl einst für 1860 München, den VfB Stuttgart, Spartak Moskau und Borussia Mönchengladbach tätig, ehe er 2016 seine aktive Karriere beendete. In der ran Bundesliga Webshow spricht der heutige TV-Experte und angehende Trainer über die aktuellen Probleme von Gladbach, fehlende Typen im Fußball, Adi Hütter, Max Eberl und einen potenziellen Job als Trainer in Mönchengladbach. 

München - Als Spieler war Martin Stranzl ein gestandener Bundesligaprofi. Während seiner Karriere absolvierte er 258 Bundesligapartien, in denen er 13 Tore und zehn Torvorlagen erzielen konnte. 

In der ran Bundesliga Webshow stellte sich der angehende Trainer den Fragen von Moderator Max Zielke.

Martin Stranzl über ...

... die aktuelle Situation und Probleme von Ex-Verein Borussia Mönchengladbach: "Es tut schon im Herzen weh, wenn man sich die Spiele anschaut, vor allem wenn man bedenkt, welche Qualität der Kader eigentlich hat. Sie haben sicherlich die Probleme der letzten Saison mit in die neue genommen. Gladbach hat aufgrund der Spielweise oftmals hinten eine große Lücke und viele Mannschaften konnten das mit ihrem Umschaltspiel ausnutzen. Auch bei Flankensituationen verteidigen sie aktuell nicht gut, auf diese Weise haben sie viele Tore bekommen. Dazu kommen viele Verletzungen und Spieler, die aufgrund von Wechselgedanken abgelenkt sind. Ich hoffe, dass sie das so schnell wie möglich wieder in die richtige Richtung biegen."

... über die fehlenden Typen in der Mannschaft: "Echte Typen gibt es nicht mehr so häufig. Das ist auch dem geschuldet, wie wir unsere Spieler ausbilden in den Nachwuchsleistungszentren. Viele Spieler trauen sich das oftmals nicht zu, weil sie nach ein, zwei Fehlern selber wieder schlecht da stehen könnten. Dazu legst man dabei den Fokus auf die Mannschaft, um ein paar weitere Prozentpunkte rauszukitzeln und dadurch geht dann ein bisschen von der eigenen Leistungsfähigkeit verloren. Zusätzlich nimmt die psychologische Belastung zu und dann ist man selbst in einer Situation vielleicht nicht ganz konzentriert und es unterläuft einem ein Fehler. Man braucht jedoch solche Typen in der Mannschaft. Aktuell sind Spieler zwar da, aber man kann keinen herauspicken und sagen: Das ist der Leader."

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... darüber, ob Max Eberl an Status eingebüßt hat: "Nein, hat er meiner Meinung nach nicht. Er hat vor der Winterpause die Thematik Ginter/Zakaria ganz klar angesprochen, auch vor der Mannschaft, und gesagt, dass er Klarheit haben möchte. Jeder weiß, dass Gladbach von Spielertransfers und der Spielerentwicklung lebt. Darum ist der Verein auch so gewachsen und es ist unglaublich, was da in den letzten Jahren entstanden ist. Deshalb ist es umso bedenklicher wie die Situation aktuell ist. Das sieht ein Manager natürlich auch, aber da sind auch ihm die Hände gebunden. Das einzige was man ihm anlasten könnte, dass er sich vielleicht in den Charakteren einiger Spieler getäuscht hat. "

... über eine potenzielle Entlassung von Adi Hütter: "Wenn man sich den Verein über die letzten Jahre anschaut, dann fällt auf, dass man Trainer immer möglichst lange gehalten hat. Deshalb gehe ich nicht davon aus, dass da etwas passieren wird. Ich gehe davon aus, dass sie die Zeit, welche sie in den nächsten zwei Wochen haben, nutzen werden und intensiv an Dingen arbeiten werden, damit sie in den Spielen erfolgreicher abschneiden werden. Denn die Qualität haben sie, sonst hätte sie die Spiele gegen Dortmund oder die Bayern nicht gewonnen. Die einzige wirkliche Gefahrenquelle, die ich sehe ist, dass die Spieler nicht wissen, wie es ist gegen den Abstieg zu spielen. Wenn man diese Erfahrung jedoch mitnimmt, dann ist da auch eine Chance als Mannschaft zu wachsen. "

... was er von seinem ehemaligen Trainer Werner Lorant mitgenommen hat: "Bei Werner Lorant habe ich ganz klar die Willensschulung und die Mentalität mitgenommen. Dafür bin ich ihm auch sehr dankbar. Da hat man gelernt, an seine Grenzen zu gehen und den eigenen Schweinehund zu überwinden. Heutzutage läuft ja fast jeder Spieler schon mit einem BH und einem GPS-Tracker rum und der Trainer erkennt auf dem Tablet, welcher Spieler raus muss. Wenn ich einen Spieler mit einer gewissen Qualität habe, dann kann ich erwarten, dass er die Verantwortung und das Gefühl hat, zu sagen, wann er ausgewechselt werden muss. Das ist auch ein Thema in der aktuellen Ausbildung der Spieler. Man muss auch ein Gefühl für die Mannschaft haben, man will Charaktere in der Mannschaft haben. Das war bei Werner Lorant vielleicht extrem, aber es hat mir sehr viel geholfen und weitergebracht."

... ob ein Trainerposten bei Gladbach interessant werden könnte: "Ich würde nach wie vor für Gladbach alles geben, weil es ein Verein ist, der mir sehr viel gegeben hat. Dieser Zusammenhalt und die familiäre Atmosphäre haben dafür gesorgt, dass meine Familie sich sehr wohl gefühlt hat und ich meine Leistungen bringen konnte. Von dem her, wenn ich soweit bin und im Trainingsbereich arbeiten kann, dann ist es die Adresse schlechthin. Die Verantwortlichen haben auch zu mir gesagt, dass die Tür in Mönchengladbach für mich immer offen steht."

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