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ran Bundesliga Webshow

Fabian Herbers exklusiv: "Es ist Kimmichs gutes Recht, Bedenken zu äußern"

  • Aktualisiert: 26.10.2021
  • 08:19 Uhr
  • ran.de
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© imago images/Icon SMI
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Am Montagabend war Fabian Herbers aus der Major League Soccer zu Gast in der ran Bundesliga Webshow. Dabei sprach der Profi von Chicago Fire über seinen Werdegang, die Corona-Situation in den USA, seinen Spitznamen, den Impfverzicht von Joshua Kimmich und die Einführung des Salary Cap in Deutschland.

München - Als einer der wenigen deutschen Profis in der Major League Soccer hat Fabian Herbers am Montagabend in der ran Bundesliga Webshow interessante Einblicke aus den USA geliefert. 

Der Profi von Chicago Fire sprach aber nicht nur über seinen Werdegang, sondern auch über die Corona-Situation in den USA, seinen Spitznamen, den Impfverzicht von Joshua Kimmich und die Einführung des Salary Cap in Deutschland. ran hat die Aussagen dokumentiert.

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Fabian Herbers über...

... seinen persönlichen Werdegang: "Es war in Deutschland sehr schwer für mich, Profi zu werden. Der Sprung in die Bundesliga oder 2. Bundesliga hatte nicht hingehauen, den Traum hatte ich deshalb schon aufgegeben. Und hab mir gesagt: 'Warum machst du nicht etwas ganz anderes und erweiterst deinen Horizont und gehst aufs College?' Es hat dann aber doch noch hingehauen."

... den Punkt, wann er gemerkt hat, dass es doch noch klappen könnte: "Die Umstellung auf das College war schwer für mich, mit der Sprache, mit der Schule, man muss auch dort seine Leistung bringen, auch der Fußball war athletischer. Im zweiten Jahr hatten wir eine gute Mannschaft und ich hatte als Mittelstürmer viele Tore und Assists. Die Aufmerksamkeit wsuchs, und im dritten Jahr habe ich Vollgas gegeben, und dann sind die MLS-Coaches auf mich aufmerksam geworden. Das hat dazu geführt, dass ich schon vor dem Draft einen Vertrag für die MLS unterschrieben habe."

... den Stellenwert des Fußballs in den USA: "Fußball hat Hockey fast schon überholt, die MLS wächst immer mehr, mehr Teams kommen hinzu, neue Stadien werden gebaut und die Zuschauerzahlen steigen. Bis zur WM 2026 wird es wohl immer weiter wachsen und dann einen Hype geben."

... die Zeit bei Chicago Fire mit Bastian Schweinsteiger: "Es war eine tolle Erfahrung, mit ihm ein Jahr zu teilen und zusammenzuspielen. Ein Traum, der in Erfüllung ging, was in Deutschland wohl nie geklappt hätte. Eine absolute Ehre."

... seinen Spitznamen Fußballgott, den er über den Podcast "Gemischtes Hack" erhalten hat: "Ich habe Schweini immer versucht davon zu überzeugen, den Podcast zu hören. Das hat er aber wohl nicht gemacht. Es war damals in einer fußballerisch schwierigen Phase bei Philly, als ich nicht viel gespielt habe und viel verletzt war. Der Podcast hat mich fröhlich gestimmt, als ich durch die schwierige Zeit gegangen bin. Tommi Schmitt eine DM über Instagram geschickt, und dann hat er es öffentlich gemacht im Podcast, und so ist der Running Gag entstanden."

... den Hype um seine Person: "Physisch erlebst du ihn weniger, weil ich 7000 Kilometer entfernt wohne. Im Netz aber schon, ich bin bei Instagram von 7.000 auf 30.000 Follower. Viele Fans fragen zudem nach Trikots."

... seinen eigenen Podcast: "Den habe ich mit Julian Gressel von DC United gestartet, wir haben uns an die Kroos-Brüder angelehnt, wollten so etwas ähnliches für die MLS machen. Er ist allerdings auf Englisch. Wer sein Englisch verbessern will, kann sich das gerne anhören."

... Joshua Kimmich und dessen Impfverzicht: "Bei uns in der Mannschaft sind alle geimpft. In der MLS insgesamt gibt es noch Spieler, die nicht geimpft wurden, die Bedenken haben. Ich finde, es ist sein gutes Recht, seine Bedenken zu äußern. Auch wenn er als Initiator für 'We Kick Corona' in einer schwierigen Situation ist und mit gutem Beispiel vorangehen sollte. Bei uns haben sich relativ schnell alle dazu entschieden, sich impfen zu lassen."

... die Corona-Situation in den USA: "Ich würde das nicht komplett auf den Sport reduzieren. Ich war letztes Jahr im Dezember und Januar in Deutschland, da wurde ich fast depressiv, es war ja fast alles geschlossen. In Chicago war vieles geöffnet mit begrenzten Kapazitäten. Es war insgesamt etwas liberaler."

... den Salary Cap im europäischen oder deutschen Fußball: "Es wäre spannend, darüber zu reden. Du hast jedes Jahr einen anderen Meister und man kann nie vorhersagen, wer ganz oben steht. New England ist jetzt Meister, die waren vor zwei Jahren noch komplett abgeschlagen. Das ist in der Bundesliga nicht gegeben und es ist langweilig, wenn die Bayern die zehnte Meisterschaft holen. Ich kann es mir deshalb in der Bundesliga gut vorstellen. Aber: Komplett übertragen kann man es nicht, weil wir in der MLS keinen Auf- oder Abstieg haben."

... über den Erfolg des SC Freiburg: "Sie haben ein gutes Gefüge, keine wirklichen Egoisten und einen Trainer, der das Prinzip der Leistung und harten Arbeit verkörpert. Außerdem sind sie seit Jahren konstant, Es ist schön, dass sich solche Vereine über Klubs wie zum Beispiel Leipzig halten können."

... die Entlassung von Mark van Bommel beim VfL Wolfsburg: "Das ist das Gegenbeispiel des SC Freiburg und Christian Streich. Es läuft ein paar Spieltage nicht in Wolfsburg und dann wird direkt der Trainer entlassen und ein Schuldiger gesucht. So wirst du nie die Konstanz finden."

... eine Rückkehr nach Deutschland in die Bundesliga: "Wer weiß? Ich würde es nicht ablehnen, wenn ein Angebot kommen sollte, das würde ich mir auf jeden Fall überlegen. Das muss nicht einmal Bundesliga, sondern kann auch 2. Bundesliga sein. Ich habe aber noch Vertrag in Chicago und bin hier glücklich. Ob mein Niveau für den BVB reicht, ist die Frage, wäre aber ein großer Traum. Ich könnte vielleicht noch als Linksverteidiger fungieren, da könnte ich es wahrscheinlich nicht so viel schlechter machen, wie die bisher."

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