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Odell Beckham Jr. bei den Cleveland Browns: Trade-Gerüchte kochen hoch
- Aktualisiert: 11.10.2021
- 18:21 Uhr
- ran.de / Andreas Reiners
Odell Beckham Jr. hat in seiner Zeit bei den Cleveland Browns nur wenig Glanz versprüht und die Erwartungen nicht erfüllt. Alle in Cleveland hofften deshalb 2021 - doch auch nach seinem Comeback läuft es nicht. Kommt es zur Trennung?
München - Odell Beckham Jr. hatte geliefert. Endlich mal wieder. Und wie: Der NFL-Superstar nahm den Mund kurz vor dem Saisonstart der NFL ganz schön voll.
Voll mit gut 1,8 Millionen Dollar.
Denn OBJ hat seine Backenzähne mit 13-karätigen Diamanten verzieren lassen. Glitzer, Glitzer, Bling, Bling: ein typischer Beckham. So etwas gehört bei extrovertierten Spielern wie Beckham zum Repertoire. Zum Geschäft.
Kaum Glamour-Faktor auf dem Platz
Leider konnten seine Aktivitäten in der NFL zuletzt mit seinem Glamour-Faktor abseits des Platzes nicht mithalten, auf dem Rasen war er vor allem glanzlos, wirklich brillieren konnte der Wide Receiver seit seinem Wechsel zu den Cleveland Browns zur Saison 2019 in Ohio nämlich noch nicht.
In fünf Jahren bei den Giants, bei denen er zum Superstar reifte, kam er im Durchschnitt auf 92,8 Yards pro Spiel, in 59 Spielen fing er Bälle für 5.476 Yards und 44 Touchdowns.
In Cleveland warten die Verantwortlichen und die Fans vergeblich auf den nächsten Schritt, auf den Führungsspieler Beckham, der die Browns auf ein neues Level heben sollte. 58,9 Yards pro Spiel, 1.354 insgesamt und sieben Touchdowns in 23 Partien waren vor dieser Saison lediglich graues Mittelmaß.
Der einstige Topstar der Liga ist ein Mitläufer geworden. Von wegen Glanz - der Lack ist ab. So der Vorwurf.
Die Hoffnung: Nach seiner schweren Knie-Verletzung aus der Vorsaison würde er es nochmal wissen wollen, nochmal durchstarten, angreifen. OBJ will es den Zweiflern und Kritikern nochmal zeigen. Sie mundtot machen.
Ein bisheriges Problem: OBJ und Quarterback Baker Mayfield hatten auf dem Platz mit ihrer Chemie zu kämpfen, das Zusammenspiel funktionierte nicht oder nicht gut genug. Daran hatten beide in der Offseason gearbeitet. Denn die Connection zwischen Quarterback und Receiver ist essenziell für den Erfolg auf dem Platz.
Hinzu kam aber, dass Mayfield und die Browns 2020 sportlich ihren Rhythmus fanden, nachdem sich Beckham am siebten Spieltag einen Kreuzbandriss zuzog. Die Browns schafften ohne OBJ erstmals seit 2002 wieder den Einzug in die Playoffs.
Ohne Beckham besser dran
Funktionieren die Browns ohne Beckham also besser?
Offenbar, zumindest verstärkt die neue Saison den Eindruck, dass die Browns ihn nicht mehr benötigen. Die ersten beiden Spiele hat OBJ wegen den Nachwehen der Verletzung und dem Trainings-Rückstand noch verpasst, seitdem ist aber weiterhin nur Mitläufer statt Macher.
In Woche drei gegen die Chicago Bears kam Beckham auf fünf Catches für 77 Yards und einen Laufversuch für zehn Yards. Am vierten Spieltag bei den Vikings waren es zwei Catches für 27 Yards bei sieben Versuchen.
Am Sonntag kam er beim 42:47 bei den Los Angeles Chargers wieder nur auf zwei Catches für 20 Yards. Dabei kamen beide Teams zusammen auf über 1.000 Yards, die Browns alleine auf 531, Mayfield warf für 305.
Ganze drei Mal wurde er von Mayfield gesucht. Der Vergleich mit den Teamkollegen zeigt, dass Beckham keine tragende Rolle mehr spielt, denn die wurden mindestens doppelt so oft gesucht. Beim finalen Drive bei 1:31 Minuten Restspielzeit kam Mayfield auf sieben Würfe - keiner von ihnen ging an den Mann, der bei den Browns eigentlich das Spiel tragen soll. Es wirkt so, als wolle Mayfield kein Risiko eingehen, was er in Beckham offenbar sieht, das Vertrauen scheint nicht groß genug zu sein.
Was die Connection Mayfield-Beckham betrifft: Es war das siebte Mal in 26 gemeinsamen Spielen, dass OBJ auf 29 Yards oder weniger kam. Zum Vergleich: In 59 Spielen für die Giants kam das nur zwei Mal vor.
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Kein Thema mehr
Der Automatismus greift nun natürlich auch bei Beckham: Trade-Gerüchte kochen hoch. Ein Interessent müsste dann aber wohl das Gehalt in Höhe von 14,5 Millionen Dollar übernehmen.
Bitter: Beckham ist, wie NBC berichtet, auch auf den Pressekonferenzen nach den Spielen kein Thema mehr.
Ein fatales Zeichen, das zeigt: Beckham sollte endlich wieder liefern. Dann aber auf dem Platz.
Andreas Reiners
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