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Bundesliga

Falls Kovac gehen muss: Darum würde Mark van Bommel perfekt zum FC Bayern passen

  • Aktualisiert: 18.05.2019
  • 00:06 Uhr
  • ran.de / Hannes Niemeyer
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© imago
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Der FC Bayern hat noch die Chance auf die deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal. Dennoch wackelt der Trainerstuhl von Niko Kovac wohl gewaltig. Ein Name, der in letzter Zeit durchaus als Nachfolger gehandelt wurde, ist Mark van Bommel. Und der Ex-Bayern-Profi könnte besser zum deutschen Rekordmeister passen, als so manch einer denkt.

München – Der FC Bayern kann am Wochenende aus eigener Kraft deutscher Meister werden. Auch der DFB-Pokal sitzt noch drin für die Münchner. Eine erfolgreiche Saison, wie es scheint. Dennoch wackelt der Stuhl von Trainer Niko Kovac in einer von kleineren Krisen und viel Kritik geprägten Spielzeit.

Gefundenes Fressen für die Gerüchteküchen der nationalen und internationalen Presse. Viele Namen stehen im Raum. Zwischen den Contes und ten Hags dieser Welt fiel im Zusammenhang mit den Bayern auch ein anderer Name zuletzt besonders häufig: Mark van Bommel, Coach von PSV Eindhoven.

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Auf der großen Trainerbühne ein unbeschriebenes Blatt

Als Fußballer berühmt, berüchtigt und besonders auch erfolgreich, ist van Bommel auf der großen Trainerbühne bisher nicht sonderlich in Erscheinung getreten. Auch deshalb wirft dieses Gerücht Fragen auf. Es wird gemutmaßt, dass Kovac beim FC Bayern auch seine mangelnde Erfahrung auf nationaler und internationaler Ebene zum Verhängnis geworden ist. Dass sein Name nicht groß genug sei für einen strahlenden und schillernden Klub wie den FC Bayern. Und genau diese Punkte soll nun ein Trainer, der lediglich ein einziges Jahr als Cheftrainer an Erfahrung vorweisen kann, mitbringen können?

Die Antwort lautet: Ja. Tatsächlich könnte Mark van Bommel gar der perfekte Trainer-Kandidat für die Münchner sein. Und einer, der dem Verein über Jahre hinweg seinen Stempel aufdrücken könnte. Klar, van Bommel hat im Gegensatz zu Kovac als Cheftrainer noch keinen Titel einfahren können. Und PSV Eindhoven ist vielleicht auch eine andere Hausnummer als der deutsche Rekordmeister. Aber vor großen Karrieresprüngen hat van Bommel ja auch als Spieler nicht zurückgesteckt. Damals führte sein Weg aus Eindhoven direkt zum großen FC Barcelona.

Mentor Bert van Marwijk

Auch als Trainer geht van Bommel bisher unbeirrt seinen Weg. Gefördert wurde er besonders von seinem Schwiegervater Bert van Marwijk. Unter ihm feierte van Bommel auch seine großen Erfolge mit der niederländischen Nationalelf, zog ins WM-Finale 2010 ein. Nach seiner Profi-Laufbahn arbeitete er unter van Marwijk als Co-Trainer der Nationalmannschaften von Saudi-Arabien und Australien. Mittlerweile coacht van Bommel ohne seinen Mentor, hat seinen eigenen Spielstil entwickelt.

Und das war bei seinem Wechsel auch wichtig. Van Bommel übernahm PSV von Philipp Cocu. Sein niederländischer Landsmann holte mit Eindhoven in fünf Jahren drei Meistertitel. Die Basis für van Bommel war also gelegt. Allerdings zeichnete sich der PSV-Stil unter Cocu durch vorsichtiges, ruhiges Spiel aus. Van Bommels Vorgänger wechselte gerne bei knappen Führungen defensiv um das Ergebnis zu sichern. Der Erfolg gibt ihm recht, attraktiv wirkte dies allerdings nicht. Außerdem erinnert der Spielstil von Cocu auch ein wenig an die Auftritte des FC Bayern unter Kovac, die oftmals ebenfalls auf Ballkontrolle setzten, lieber defensiv und vorsichtig agierten und – trotz des Erfolges – nicht immer ganz unbeschadet davonkamen.

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Eigener, mutiger Spielstil

Unter van Bommel wurde der Stil von Cocu einmal auf Links gedreht. Der Ex-Kapitän der Elftal drückte dem Team von Beginn an seinen Stempel auf. Statt Vorsicht und Kontrolle setzten die Niederländer nun auf Umschaltspiel. Auf hohes Pressing. Auf Spiel- und Ballkontrolle, ohne lediglich zu verwalten. Van Bommel fokussierte die Mannschaft, bekam seine Spieler dazu, stets gewinnen zu wollen, auch bei einer Führung heiß auf den nächsten Treffer zu sein und weiter mutig nach vorne zu spielen.

Für diese offensive Ausrichtung setzt van Bommel auf ein 4-3-3-System. Von der Grundausrichtung her schon anders und mutiger, als das von Kovac in München bevorzugte 4-2-3-1. Und die offensive Ausrichtung macht sich bezahlt: Mit 98 Toren in 34 Partien stellt PSV die zweitbeste Offensive der Eredivise. Gleichzeitig hat van Bommel, dessen Spezialität als Spieler ja eher die Abräumerrolle war, auch die Defensivreihen stabilisiert. Mit nur 26 Gegentoren hat Eindhoven nämlich die beste Defensive der niederländischen ersten Liga.

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Gute Bindung zu den Spielern

Nächster Pluspunkt für van Bommel: Er scheint seine Spieler zu erreichen. Gefühlt hat jeder der Profis im Kader in dieser Saison bereits einen Schritt nach vorne gemacht. Und das in einer Truppe, die nicht mit den großen Stars wie sie ein Verein wie Ajax Amsterdam anbietet. Unter van Bommel funktionieren auch Spieler wie ein Luuk de Jong, der in der Bundesliga floppte, oder Ex-Leverkusen-Verteidiger Daniel Schwaab, einwandfrei und avancieren zu wichtigen Stützen und Stammspielern. 

Ihm wird nachgesagt, zu jeder Zeit, ob im Training oder im Spiel, einen absoluten Siegeswillen an den Tag zu legen. Und den hat er an seine Spieler wohl weitergegeben. Er hat die Truppe erreicht – was man bei Kovac durchaus in Frage stellen darf. Schließlich gab es bei den Bayern immer wieder Reibungen in der Mannschaft, zwischen Team und Trainer und auch zwischen Vereinsspitze und Trainer.

Gefeiert wie eine Vereinslegende

Reibungen, die bei PSV zu keiner Sekunde aufkommen. Im Gegenteil: Steht man in München auch von Fan-Seite Kovac gerne kritisch gegenüber, wird Mark van Bommel in Eindhoven wie ein Held gefeiert. Bereits als Spieler wurde er dort verehrt. Nun gibt es gar im Philips-Stadion, der Heimspielstätte von PSV, des Öfteren Sprechchöre mit seinem Namen zu belauschen – eine Wertschätzung, die Trainern nicht sonderlich häufig zuteil wird.

Dass van Bommel in dieser Saison noch nicht größer auf der internationalen Trainer-Bühne gehandelt wird, liegt vor allem an seinem Landsmann Erik ten Hag, bekanntlich Coach von Ajax Amsterdam. Die furiose Saison des Ligakonkurrenten ließ den starken Lauf der PSV ein wenig in den Untiefen des europäischen Fußballs versinken. Lange wägte sich der Klub auf dem Weg zur Meisterschaft. Talente wie Matthijs de Ligt und Donny van de Beek stahlen van Bommel und Co. mit ihrem Champions-League-Auftritt schlichtweg die Show und schnappten Eindhoven auf der Zielgerade gar die nationale Meisterschaft weg – wohl auch ein Grund weshalb Eindhoven der große Ruhm verwehrt blieb.

Parallelen zum Stil als Profi

Was als Fazit aus der gesamten Analyse bleibt: Mark van Bommel tritt als Trainer genau so auf, wie er als Spieler berühmt wurde. Mit eisernem Siegeswillen, viel Mut, keiner Angst davor, seinen eigenen Stil durchzudrücken, keine Angst davor, auch mal Kontra zu geben und den Mund aufzumachen. Er hat die Fähigkeit, mit seiner Linie Massen zu begeistern, einen Klub hinter sich zu stellen und – für einen Posten beim FC Bayern nicht ganz irrelevant – er hat eine erfolgreiche fußballerische Münchner Vergangenheit und ist der deutschen Sprache mächtig.

Wenn man es also genau sieht, würde er alles mitbringen, was ein echter Top-Trainer braucht. Spannend wäre es allemal, zu sehen, wie der Niederländer junge Profis neben gestandenen Spielern weiterentwickelt. Und ein eisenharter Knochen wie es van Bommel selbst war, würde den Bayern als Abräumer vor der Viererkette sicher auch guttun.

Augenscheinlich scheint Mark van Bommel also eine passende Wahl für das Traineramt des FC Bayern zu sein. Als Manko bleibt, ähnlich wie auch bei Kovac, die mangelnde Erfahrung im Raum stehen. Und außerdem ist ja noch gar nicht klar, ob Niko Kovac nicht nächste Saison doch wieder auf der Trainerbank der Bayern sitzt. Falls es jedoch zur Entlassung kommen sollte, könnte sich ein Blick in die Niederlande für den FC Bayern aber durchaus lohnen.

Hannes Niemeyer

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