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Ermittlung gegen Vorstand eingeleitet

FC Bayern: Mindestlohn missachtet? Anwalt erhebt schwere Vorwürfe

  • Aktualisiert: 03.01.2022
  • 11:44 Uhr
  • ran.de
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Der FC Bayern ist aufgrund von möglichen Verstößen gegen das Mindestlohngesetz im Visier der Justiz. Der Anwalt etlicher betroffener Jugendtrainer erhebt in einem Interview schwere Vorwürfe gegen die Münchner.

München - Beim FC Bayern rumort es aktuell vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (Freitag ab 19 Uhr, live in SAT.1 und auf ran.de) gewaltig. 

Seit Anfang der Woche ist der Rekordmeister in den Schlagzeilen, weil gegen aktuelle und frühere Mitglieder des Vorstandes offenbar ermittelt wird. So sollen unter anderem Oliver Kahn, Hasan Salihamidzic und Karl-Heinz Rummenigge im Visier der Justiz stehen, das berichtet der "WDR".

Der Vorwurf: die Münchner sollen über Jahre hinweg unzählige Jugendtrainer auf illegale Art und Weise mit Dumping-Löhnen beschäftigt haben.

Anwalt Andreas Waldschmidt, der einige der betroffenen Trainer vertritt, hat nun im "Sky"-Interview schwere Vorwürfe gegen den Klub erhoben. So sollen die Bayern mit ihrem Ansehen Machtmissbrauch betrieben, gegen das Mindestlohngesetz verstoßen, Steuern hinterzogen sowie Urkundenfälschung und Sozialversicherungsbetrug begangen haben.

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Hat der FC Bayern Jugendtrainer ausgenutzt?

"Also der Kern der Vorwürfe ist zweifellos eine zu geringe Wertschätzung der geleisteten Arbeit und zwar sowohl finanziell wie auch immateriell. Man stellt relativ hohe Anforderungen an die Trainer, man hat eine hohe Erwartungshaltung und auf der anderen Seite bringt man sehr geringe Gegenleistungen seitens des Vereins. Das ist die Kernforderung", erklärte der Jurist.

So sollen die Münchner es ausgenutzt haben, dass viele junge Trainer ein großes Interesse daran haben, eine Anstellung bei den Bayern im Lebenslauf präsentieren zu können.

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Laut Waldschmidt seien seine Mandanten auf 450-Euro-Basis beim Verein angestellt gewesen, hätten jedoch deutlich mehr als die zulässigen 47 Stunden pro Monat arbeiten müssen. So ist von 100 bis 120 Stunden die Rede. Vor allem bei Auswärtsspielen sollen dabei auf Stundenzetteln falsche Angaben gemacht worden sein.

"Das ist ein bisschen skandalös aus meiner Sicht. Und zwar deshalb, weil das eigentlich fast jedes Jahr auf die Tagesordnung gekommen ist. Es war nicht nur ein Trainer, sondern ganz viele, die sich darüber beklagt haben. Man hat ihnen dann mehr oder weniger gesagt: 'Wenn du es nicht machst, dann haben wir zehn andere, die das machen", so der Jurist.

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Trainer von den Bayern enttäuscht

"Das hat natürlich zu zusätzlicher Enttäuschung und Verärgerung bei den jungen Trainern geführt. Das war auch wahrscheinlich der ausschlaggebende Punkt, weshalb diese Lawine da jetzt hier ins Rollen gekommen ist."

Neben juristisch relevanten Vergehen wirft Waldschmidt dem Rekordmeister vor allem vor, den Idealismus der Betroffenen ausgenutzt zu haben.

"Diese Jugendtrainer sind Idealisten, die wollen sicher nicht reich werden mit ihren Jugendtrainer-Job. Sicher ist er auch als Sprungbrett gedacht. Und dieser Idealismus wird ausgenutzt und das ist eigentlich das Traurige. (...) Gleichzeitig erwartet man, das aus der Jugend ganz viele tolle Talente nachkommen für die erste Mannschaft. Das widerspricht sich."

FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach - der Bundesliga Rückrundenauftakt am 7. Januar ab 19 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de

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