Bundesliga
FC Bayern München - Matthijs de Ligt: 70-Millionen-Mann in der Warteschleife
- Aktualisiert: 13.08.2022
- 10:07 Uhr
- ran/Timo Nicklaus
Noch ist Matthijs de Ligt nicht bei 100 Prozent. In jedem anderen Bundesliga-Team würde der Niederländer dennoch in der Startelf stehen. Nur nicht bei den Bayern. Denn dort glänzen derzeit zwei seiner Konkurrenten, von denen Trainer Julian Nagelsmann in höchsten Tönen schwärmt.
München - Natürlich war Matthijs de Ligt Gesprächsthema. Das Vorherrschende sogar. Vor dem Spiel des FC Bayern München gegen den VfL Wolfsburg (So., ab 17:30 Uhr im Liveticker auf ran.de) wollten alle wissen: Wann spielt er denn nun, der Star-Neuzugang?
Sowohl im Supercup gegen RB Leipzig (5:3) als auch beim Bundesligaauftakt bei Eintracht Frankfurt (6:1) saß der Niederländer auf der Bank. Für zwölf und acht Minuten wurde er jeweils eingewechselt.
Das wird erst einmal im Wesentlichen so bleiben. "Wenn du etwas veränderst, dann immer unter zwei Gesichtspunkten", erklärte Bayern-Trainer Julian Nagelsmann: "Einmal leistungstechnisch und einmal Belastungssteuerung. Und aus beiden Perspektiven betrachtet brauchen wir nicht wechseln."
Warum auch?
Schließlich erwischten die Bayern einen starken Saisonstart und überzeugten in allen Mannschaftsteilen. "Leistungsmäßig war es von der ersten Elf zweimal hintereinander sehr, sehr gut", urteilte Nagelsmann: "Aktuell gibt es also keinen richtigen Grund zu wechseln und ich gehe auch nicht davon aus, dass ich was wechseln werde."
Matthijs de Ligt schiebt Extra-Schichten für das Comeback
Der 70-Millionen-Mann muss sich also auch bei der Saison-Heimpremiere der Bayern mit einem Platz auf der Bank zufriedengeben.
Dabei ackerte de Ligt unter der Woche wieder fleißig, zog in allen Trainingseinheiten der Münchner ordentlich mit und absolvierte am eigentlich trainingsfreien Montag sogar eine Extra-Schicht mit intensiven Sprints und Läufen.
Nach und nach komme der 23-Jährige an seine Leistungsgrenze heran, bei 100 Prozent steht er aber wohl auch jetzt noch nicht. "Matthijs hatte einfach weniger Training als die anderen Spieler, weil er bei Juventus nur vier Tage Vorbereitung hatte, als unsere Spieler schon neun Tage hatten", sagte Nagelsmann schon vergangene Woche und nahm so ein wenig den Druck von seinem Star-Einkauf.
Nun würde ein Mann der Klasse de Ligts in wahrscheinlich jedem anderen Bundesliga-Team auch mit 80 oder 90 Prozent seines Fitnesslevels von Beginn an in der Startelf stehen. Bei den Bayern aber eben nicht. Denn dazu besteht (noch) keine Eile.
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Duo Hernandez/Upamecano derzeit gesetzt
Lucas Hernandez und Dayot Upamecano machten ihre Sache in der Innenverteidigung bockstark, vor allem Letzterer lässt seine Kritiker derzeit verstummen.
Nach einer schwierigen Debütsaison mit einigen groben Patzern und manchmal fehlender Konzentration reift Upamecano zur erwünschten Abwehrgröße. In Frankfurt bestach er durch Ruhe, Umsicht, Zweikampfstärke und einen überaus durchdachten Spielaufbau.
Dinge, die auch Nagelsmann natürlich nicht verborgen blieben: "Upa hat das gegen Frankfurt herausragend gemacht. Mit dem Ball hat er einen Tick mehr Geduld gewonnen, versucht nicht immer den ersten Ball nach vorne zu spielen und hat dann eine gute Passqualität."
Hinzu kommt, dass Upamecano - anders als noch in der vergangenen Saison - topfit ist: "Sein großes Plus ist, dass er einfach sehr viel fitter ist. Wenn wir hier die Läufe machen, ist ihm das letztes Jahr immer noch etwas schwerer gefallen, jetzt ist das alles sehr spielerisch."
Nagelsmann entschärft: "Jeder im Kader ist wichtig"
Kurzum: Derzeit ist für de Ligt kaum ein Vorbeikommen am Duo Hernandez/Upamecano.
Dass sich das mit Blick auf die bevorstehenden Wochen und die stetig steigende Anzahl an Spielen auf hohem Niveau schnell ändern kann, ist für Nagelsmann aber ohnehin klar: "Jeder im Kader ist wichtig, das ist ja selbsterklärend. Erst recht, wenn man auf den Kalender schaut."
Noch muss sich der Niederländer aber gedulden und mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen. Ein Gesprächsthema, so viel ist klar, wird der 70-Millionen-Mann aber Woche für Woche bleiben.
von Timo Nicklaus
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