FC Bayern München: Jahreshauptversammlung 2022 - Die wichtigsten News und Stimmen aus dem Audi Dome

+++ Denkzettel für Hainer +++ 

Die Bayern-Mitglieder watschen Herbert Hainer ab!

Bei der Wahl zum Präsidenten des FC Bayern München e.V. hat Herbert Hainer eine Klatsche erhalten. Zwar wurde der 68-Jährige wiedergewählt, doch erhielt er nur 83,3 Prozent der abgegebenen Stimmen bei der Jahreshauptversammlung im Audi Dome. In absoluten Zahlen: 218 Nein-Stimmen bei 85 Enthaltungen. Stimmberechtigt waren 1395 anwesende Mitglieder.

Im Jahr 2019 war Hainer noch mit 98,1 Prozent gewählt worden.

Das schwache Ergebnis darf als Denkzettel der kritischen Fans für Hainer gewertet werden. Er hatte im Jahr 2021 harsche Kritik für seine Leitung der JHV erhalten.

Am Samstagabend hatte er sich für sein damaliges Verhalten entschuldigt.

Offenbar konnte er damit aber nicht alle Anhänger des Rekordmeisters besänftigen.

+++ Kahn wischt Thema Katar vorerst weg +++

Vorstands-Boss Oliver Kahn ging in seiner Rede früh auf das große Streitthema ein: Katar. Er verwies auf die intensiven Gesprächen mit engagierten Fans und Organisationen wie der UN-Unterorganisation ILO. 

"Niemand hat gesagt, dass Katar ein Land sei, in dem alle europäischen Standards erfüllt werden", sagte der Klubchef. Aber auch Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International oder Human Rights Watch sagten, "dass sich das Land auf dem richtigen Weg befindet".

Konkreter wurde Kahn nicht. Die Frage, ob die Zusammenarbeit mit "Qatar Airways", die im kommenden Jahr endet, verlängert werde, wurde also nicht beantwortet.

"Wir werden das weiter intensiv besprechen. Wir werden alles abwägen und werden dann für den FC Bayern eine Lösung finden. Zurück zum Wichtigsten… zurück zum Sport!", sagte Kahn und wischte das Thema damit vorerst beiseite. 

+++ Hainer entschuldigt sich +++

Gleich zu Beginn der Jahreshauptversammlung hat sich Bayern-Präsident Herbert Hainer für den Verlauf der JHV im Jahr 2021 entschuldigt. 

Dieser Abend sei "kein Ruhmesblatt" gewesen, "auch ich", ergänzte er, "habe an diesem Abend als Versammlungsleiter Fehler gemacht, dafür möchte ich mich nochmals in aller Form entschuldigen".

Er sei damals erst um 2:30 Uhr ins Bett gegangen und habe zudem die Mitglieder, die trotz einer angemeldeten Wortmeldung nicht mehr sprechen durften, angerufen.

Zudem appellierte Hainer an die Mitglieder und wünschte sich einen fairen Umgang untereinander. Auch die Ergebnisse des "Round Table" zum Thema Katar hob er hervor.

Im vergangenen Jahr hatte Hainer Wortmeldungen von Mitgliedern, die sich zu einem umstrittenen Sponsorenvertrag des FC Bayern noch hatten einbringen wollen, nicht mehr zugelassen. Dies hatte für Tumulte gesorgt. Konkret auf die Kritik an der Verbindung mit "Qatar Airways" ging der 69-Jährige zu Beginn der diesjährigen Versammlung allerdings nicht ein. 

Hainer erhielt für seine Worte Applaus. Einem Zwischenrufer, der Hainer als "Ar......." betitelte, entgegneten einige Mitglieder Pfiffe.

Später gestand auch Vizepräsident Prof. Dr. Dieter Mayer Fehler ein.

Aus dem Audi Dome in München berichtet Stefan Kumberger

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