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Bundesliga

FC Bayern München nach Pleite in Augsburg: Genervt, gefrustet, ratlos

  • Aktualisiert: 20.10.2022
  • 10:22 Uhr
  • ran.de/Martin Volkmar
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© IMAGO/Passion2Press
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Nach dem schlechtesten Saisonstart seit 20 Jahren herrscht beim FC Bayern München Alarmstimmung. Während die Enttäuschung bei Julian Nagelsmann tief sitzt, spricht Hasan Salihamidzic Klartext und fordert den sofortigen Turnaround.

Augsburg - Julian Nagelsmann war so frustriert, dass er in der Pressekonferenz nach der unerwarteten 0:1-Pleite des FC Bayern beim FC Augsburg kaum mehr einen zusammenhängenden Satz herausbrachte.

Was die Negativtendenz von vier Bundesligaspielen in Folge ohne Sieg bedeute? "Nichts Gutes." Was sich ändern müsse? "Vieles."

Was er nach der Länderspielpause anders machen wolle? "Ich mache mir meine Gedanken und entscheide dann, wie es weitergeht."

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FC Bayern: Neuer schweigt erneut, Müller nennt Trend "katastrophal"

Ähnlich ratlos und genervt hatten sich zuvor die Spieler gezeigt, wenn sie denn überhaupt noch sprechen wollten. Kapitän Manuel Neuer etwa, der als Aushilfsstürmer in der Nachspielzeit per Kopf am herausragenden FCA-Keeper Rafal Gikiewicz gescheitert war, machte sich zum wiederholten Mal kommentarlos aus dem Staub.

Etwas gesprächiger war Thomas Müller. "Der Trend ist katastrophal, wenn man aus vier Spielen keins gewinnt. Das liegt ja auf der Hand", gab der Routinier zu, wusste aber auch nicht wirklich, warum der Rekordmeister zumindest national in der Krise steckt: "Das liegt ja nicht nur am Herrn da oben, sondern auch uns. Das müssen wir analysieren, ich kann euch da keine schlauen Antworten geben."

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FC Bayern: So schlecht wie zuletzt vor 20 Jahren

Fakt ist jedenfalls, dass bei den Bayern aktuell der Wurm drin ist – ausgerechnet zum Auftakt des Oktoberfestes herrscht Katerstimmung. 20 Jahre ist es her, dass man in der Liga zuletzt viermal in Folge nicht gewinnen konnte. Immerhin zwölf Jahre, dass man nach sieben Spieltagen nur zwölf Punkte auf dem Konto hatte. In beiden Spielzeiten wurde der FCB am Ende nur Dritter.

In Augsburg hatte man am Ende den Eindruck, dass die Gäste noch Stunden hätten spielen können, ohne zu treffen. Den Ton setzte der einmal mehr enttäuschende Sadio Mane, als er nach 13 Minuten frei vor Gikiewicz die Führung vergab. Danach tauchte der 30-Millionen-Mann fast vollständig ab, doch auch seine Mitspieler in der Offensive machten es nicht besser: Leroy Sane, Jamal Musiala und Thomas Müller scheiterten ebenfalls aus besten Situationen am FCA-Keeper, während Mergim Berisha auf der Gegenseite eine von zwei guten Chancen eiskalt zum Siegtreffer nutzte (59.).

Während Robert Lewandowski zeitgleich erneut für den FC Barcelona zweimal gegen Elche traf, konnten die Münchner wie schon bei den Unentschieden in den vergangenen drei Partien aus ihrer Überlegenheit – gegen Augsburg waren es 77 Prozent Ballbesitz – kein Kapital schlagen, weil sie vor dem Tor zu harmlos und uneffektiv sind.

FC Bayern: Salihamidzic redet Klartext und nennt die Defizite

Entsprechend verärgert war auch Hasan Salihamidzic, der im Gegensatz zu seinem Trainer aber Klartext redete und unmissverständlich den sofortigen Turnaround nach der Länderspielpause forderte. "So reicht das nicht und so kann man nicht gewinnen, wenn man die Tore nicht macht. Da müssen wir gieriger sein", sagte er. "Jetzt müssen wir das nächste Spiel gegen Leverkusen gewinnen."

Doch statt nur auf die vergebenen Torchancen zu verweisen, sprach der Sportvorstand die Defizite relativ schonungslos an. Schon beim umjubelten 2:0 gegen den FC Barcelona unter der Woche in der Champions League habe man "wenn man ganz ehrlich ist, in der ersten Halbzeit auch einige Situationen gegen uns gehabt, die zu Gegentoren hätten führen können".

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Salihamidzic: "Brutale Probleme, wenn Gegner uns auf die Socken hauen"

Und gegen die bis dahin zu Hause noch punktlosen (!) Augsburger habe man sich zu wenig gewehrt, so Salihamidzic weiter, dabei sei deren engagierte Vorstellung vorher schon zu erwarten gewesen: "Wir haben brutale Probleme, wenn die Gegner körperlich spielen und uns sozusagen auf die Socken hauen." Sein Fazit: "Die Jungs müssen sich schon besser konzentrieren, fokussieren und gieriger sein, Spiele zu gewinnen."

Auf die Frage, was die Negativserie nun für den Trainer bedeute, wollte Salihamidzic indes nicht eingehen. "Wir alle sind jetzt gefragt, nicht nur Julian Nagelsmann", sagte er.

FC Bayern: Druck auf Nagelsmann nimmt zu

Doch der Druck auf den Chefcoach nimmt natürlich mit jedem Misserfolg zu, auch deshalb war er nach dem Spiel so offensichtlich angefressen. Schon die vergangenen Wochen haben ja gezeigt, wie schnell es beim FC Bayern unruhig wird, wenn die Siege ausbleiben.

Dann werden Defizite auch beim Trainer gesucht und gefunden. So gaben gegen Augsburg nicht zum ersten Mal Nagelsmanns Matchplan nach dem Rückstand und die nur schwer nachvollziehbaren Wechsel Anlass zur Kritik. Zunächst nahm er Noussair Mazraoui raus und beorderte Joshua Kimmich nach rechts. Als dieser sich darüber relativ deutlich beschwerte, wechselte er in Josip Stanisic Rechtsverteidiger Nummer drei ein, während in Mathys Tel ein Stürmer trotz des Rückstands bis zum Ende auf der Bank schmorte.

Entsprechend verhagelt war Nagelsmanns Laune, so dass er auch seinen Besuch mit der Mannschaft am Sonntag auf der Wiesn in Frage stellte. In seinen Augen mache das "keinen Sinn, und das werde ich auch dem Klub mitteilen".  Vielleicht müsse er aus vertraglichen Gründen hingehen, meinte er, "aber Lust habe ich keine".

Zumindest in diesem Punkt war er sich mit seinem Vorgesetzten einig. "Die Wiesn macht mir jetzt keinen Spaß, muss ich ganz ehrlich sagen", erklärte Salihamidzic. "Drei Punkte aus vier Spielen, da weiß ich nicht, ob mir die Mass morgen schmeckt." 

Aus Augsburg berichtet Martin Volkmar

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