• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Krise beim Rekordmeister

FC Bayern München: Kommt Thomas Tuchel schon bald als neuer Trainer? Im Schatten von Nagelsmann

  • Aktualisiert: 22.09.2022
  • 10:53 Uhr
  • ran.de
Article Image Media
© IMAGO/Shutterstock
Anzeige

Die Bayern-Bosse stärken Trainer Julian Nagelsmann in der sportlichen Krise vehement den Rücken. Doch der Name Thomas Tuchel kursiert schon auf dem Markt. Würde er nach München passen?

München - Thomas Tuchel heftet seit seiner Zeit in Dortmund das Image eines Asketen an. Gluten- und alkoholbefreit lebe der deutsche Trainer. Das stimmt so nicht ganz. Einen Gin Tonic gönnt er sich zu besonderen Anlässen schon mal, hat er während seiner Zeit beim FC Chelsea mal verraten.

Doch Bier verschmäht Tuchel - ganz zur Freude des FC Bayern. Auf dem Oktoberfest ist nicht mit ihm nicht zu rechnen. Man stelle sich vor, er schlüge auf der Wiesn auf - die Schlagzeilen schrieben sich von selbst.

Tuchels Name wird trotzdem in dem ein oder anderen Bierzelt geflüstert werden, weil er ein Trainer von Weltformat ohne Job ist und Bayern-Trainer Julian Nagelsmann eine schwere sportliche Krise erlebt.

Anzeige

Ein 25-Millionen-Trainer wird nicht einfach gefeuert

Die Führungsetage um Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Klubchef Oliver Kahn beteiligt sich nicht an solchem Getuschel, Kahn stärkte seinem Trainer beim Wiesn-Besuch der Mannschaft vehement den Rücken: "Wir beschäftigen uns jetzt nicht mit irgendwelchen anderen Personalien oder Trainern, sondern wir sind von Julian total überzeugt."

So schwer die sportliche Krise gerade wiegt mit drei Remis und einer Niederlage in der Bundesliga in Serie. Das Pfand von 25 Millionen Euro Ablöse wiegt schwerer. So viel hatten die Münchner vor der vergangenen Saison nach Leipzig überwiesen, um Nagelsmann aus seinem Vertrag herauszukaufen. Ein Verein gibt nicht so viel Geld aus, wenn er nicht restlos von einem Trainer überzeugt ist.

Tuchel hat sich seine Rolle nicht ausgesucht

Doch zur Wahrheit gehört auch, dass das Geschäft schnelllebig ist. Sollte Nagelsmann mehr Spiele oder - noch schlimmer - die Mannschaft verlieren, wird der Name Tuchel seinen Weg von den Bierzelten in die Büroetage an der Säbener Straße finden. Der 49-Jährige lauert sozusagen im Schatten; eine Rolle, die er sich nicht selbst ausgesucht hat.

Sein Aus als Chelsea-Trainer kam unfreiwillig und überraschend. Mit den Ideen und der Arbeitsweise der neuen US-Besitzer konnte sich Tuchel nie anfreunden. Der Saisonstart der "Blues" war zudem so holprig wie das Verhältnis zu seinen Chefs, die Konsequenz: seine Beurlaubung.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Tuchel ist erfahrener Krisenmanager

Für den FC Bayern wäre Tuchel allerdings ein Spitzenkandidat sondergleichen. Theoretisch sofort verfügbar (falls er nicht pausieren will), Champions-League-Sieger mit Chelsea, Diven-erprobt durch seine Zeit in Paris mit Neymar und Kylian Mbappe. Zudem lässt er ansehnlichen Fußball spielen, wenn auch nicht den kompromisslosen Pressingfußball eines Hansi Flicks.

Für Tuchel spricht zudem, dass er bei Chelsea Erfahrungen im Krisenmanagement gesammelt hat. Die Blues hatte er mitten in der Saison von Frank Lampard übernommen und noch zum Champions-League-Triumph geführt. Er musste die Mannschaft zusammenhalten während Corona und später die Ungewissheit moderieren, die durch den erzwungenen Verkauf des Klubs entstand.

negalsmann
News

Geheime Rauswurf-Klausel bei Julian Nagelsmann?

Julian Nagelsmamn soll in seinem Vertrag eine Klausel haben, die seine Abfindung regelt. Demnach würde dem FC Bayern eine schnelle Entlassung des Trainers sehr viel Geld kosten.

  • 20.09.2022
  • 11:27 Uhr
Anzeige
Anzeige

Tuchel und Bayern? Da war doch was

Schon 2018 besaß Tuchel ein so beachtliches Renommee, dass der FC Bayern ihn beinahe als Cheftrainer engagiert hätte. Eine Verpflichtung scheiterte damals unter anderem an Klubpatron Uli Hoeneß, der zu lange auf eine Zugabe seines Freunds Jupp Heynckes als Trainer hoffte. Der hatte aber schon für den Ruhestand geplant. Paris schlug dann bei Tuchel zu, die Münchner holten stattdessen Niko Kovac.

Hoeneß, so lautet die Überlieferung, war auch nicht ganz überzeugt von Tuchel. Denn den Trainer begleiten auch kritische Stimmen. Er gilt nicht als der einfachste Charakter, in Dortmund kam er mit den Verantwortlichen nicht zurecht. Auch in Paris stolperte er über sein Verhältnis mit Sportdirektor Leonardo (was Tuchel strenggenommen als Pluspunkt angerechnet werden muss angesichts Leonardos Arbeitsweise).

Die Bayern-Spieler brauchen die richtige Ansprache

Auch in der Kabine soll er auf seinen Stationen immer wieder angeeckt sein. Die Vorwürfe: zu streng, zu verbissen, zu wenige empathisch. Der Ruf als Menschenfänger eilt Tuchel jedenfalls nicht voraus.

Ein ähnlich gelagertes Problem wird Nagelsmann ja aktuell nachgesagt, er kommuniziere nicht richtig mit seinen Spielern. Wäre einer wie Tuchel da eine gute Alternative?

Auch Menschenfänger sind in München gescheitert

Die Forderungen nach einem Typ wie Heynckes oder Flick werden in solchen Situationen immer laut. Es braucht Moderatoren, heißt es dann, die die Egos der Fußballer im richtigen Maß pflegen können. Doch dass der Onkeltyp auch scheitern kann, hat das Beispiel Carlo Ancelotti gezeigt.

Er gilt als Versteher der Fußballergefühle, der mit einem Zucken seiner Augenbraue mehr sagt als Rhetoriker wie Tuchel und Nagelsmann in einer Stunde. Doch auch er scheiterte in München, weil er die Kabine verlor.

Anzeige

Nagelsmann hat es in der Hand

Ob der Welttrainer Tuchel überhaupt ein seriöses Thema in München wird und die Bayern-Bosse sich mit ihm beschäftigen werden (müssen), hängt vor allem von Nagelsmann ab. Noch spürt er das Vertrauen und kann die Wende herbeiführen.

Und Tuchel? Der kann sich von den Strapazen in London erholen - vielleicht bei einem Glas Gin Tonic.

Tim Brack

Du willst die wichtigsten Bundesliga-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple und Android

Anzeige

© 2024 Seven.One Entertainment Group