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FC Bayern München - Das Kalkül des Robert Lewandowski: Streik auf andere Art

  • Aktualisiert: 07.06.2022
  • 13:02 Uhr
  • ran.de / Kai Esser
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© Imago
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Die Transfer-Posse um Robert Lewandowski hat in den letzten Tagen ein neues Level der Eskalation erreicht. Während Präsident Herbert Hainer und Ehrenpräsident Uli Hoeneß weiter auf einen Verbleib des Polen pochen, ledert der erneut mit drakonischen Aussagen nach. Das ist wohl kein Zufall, sondern Kalkül des Weltfußballers.

München - Es war der nächste Versuch von Seiten des FC Bayern München, die Wogen in der Causa Robert Lewandowski zu glätten.

"Ich würde allen Beteiligten empfehlen, sachlich zu bleiben, die Sache nicht eskalieren zu lassen, und dann wird auch über dem Haus Lewandowski-Bayern München wieder bald die Sonne scheinen", sagte ausgerechnet Ehrenpräsident Uli Hoeneß am Montag bei "Sport1", der eigentlich für die "Abteilung Attacke" beim FC Bayern steht. 

Die Rückkehr zu gesitteten Gesprächen? Von wegen! Nur Stunden später holte Lewandowski zum verbalen Rundumschlag aus: "Ich möchte nur Bayern verlassen. [...] In mir ist etwas gestorben", sagte der Weltfußballer bei "Onet Sport", der mit jeder Aussage in den vergangenen Wochen drastischere Worte gefunden hat, um seine Abwanderungsgedanken klar zu machen.

Zufall ist das alles nicht. Während kein Trainingsbetrieb stattfindet, den man bestreiken könnte, suchen er und sein Berater Pini Zahavi einen anderen Weg, um seinen Abgang zu forcieren, das ist nun mehr als offensichtlich.

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FC Bayern: Interesse an Erling Haaland als Auslöser? 

Es ist zudem nicht das erste Mal, dass Polens Rekordtorschütze mit einem Abgang aus der bayerischen Landeshauptstadt kokettiert. Vor dem Sommertransferfenster 2018 wechselte er seinen Berater zur Agentur von Zahavi. Der Israeli ist bekannt dafür, Transferdeals auszuloten und einzufädeln.

Nicht lange dauerte es, bis die ersten Gerüchte um einen Wechsel zu Real Madrid oder dem FC Chelsea aufkamen. "Lewandowski will unbedingt nach Madrid", so die "Abendzeitung" damals.

Der Wechsel kam letztlich nicht zu Stande und ein Jahr später verlängerte Lewandowski sogar - entlohnt durch eine merkliche Gehaltserhöhung. Die grundsätzlichen Abwanderungsgedanken blieben stets, nur hatte er keinen triftigen Grund, den FCB zu verlassen, mit dem er 2020 die Champions League gewann.

Diesen hat er offenbar nun gefunden. Laut übereinstimmenden Medienberichten bemühte sich der Rekordmeister intensiv um die Dienste von Erling Haaland. Der 21-Jährige, der ab dem 1. Juli für Manchester City auf Torejagd geht, gilt als bester U21-Stürmer der Welt. Hätte der Transfer nicht geklappt, wäre Lewandowski wohl ohnehin verkauft worden, das liegt nahe.

War das der Vorwand, den die Seite Lewandowski brauchte, um endgültig verbal alle Brücken nach München einzureißen? Seine Aussagen lassen darauf schließen.

"Ich vermisse in dieser Situation Loyalität und Respekt seitens des Vereins", gab er zu Protokoll. "Etwas ist in mir gestorben, ich möchte Bayern verlassen, um mehr Emotionen in meinem Leben zu haben." Drastische, aber berechnende Worte des Polen. Mehr könnte er nicht tun, um die Verbindung mit seinem Arbeitgeber, die auf mehr als einem Vertrag basieren, zu kappen.

Lewandowski vermisst "Loyalität" - ohne selbst Loyalität gezeigt zu haben

Dass der 33-Jährige ausgerechnet ausgerechnet Loyalität seines Klubs vermisst, während er selbst derzeit geradezu alles Legale versucht, um das Arbeitsverhältnis zu beenden, grenzt an Ironie.

Jene Loyalität war bei Lewandowski bisher nämlich in seiner Karriere noch nicht zu sehen. 2013 bahnte sich ein ähnliches Szenario an, als er ein Jahr vor Vertragsende Borussia Dortmund verlassen wollte. Auch damals sprachen die Verantwortlichen, Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc, ein Machtwort aus.

Einziger Unterschied zur heutigen Ausgangslage: Der damals 24-Jährige fügte sich und wurde in seiner letzten Saison Torschützenkönig, bevor er ablösefrei an die Isar zum FC Bayern wechselte. Liegt es daran, dass Borussia Dortmund ein zweifelsohne emotionalerer Verein als der FC Bayern ist, bei dem die Fanbindung möglicherweise stärker ist? Darüber kann nur spekuliert werden.

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Wahrscheinlicher ist jedoch, dass er damals noch seine ganze Karriere vor sich hatte und diese mit einem Streik oder Ähnlichem nicht gefährden wollte. Dass Pini Zahavi damals noch nicht sein Spielerberater war, tut sein Übriges dazu.

Beim FC Bayern spricht Lewandowski zwar von "acht schönen Jahren", die er auch "so in Erinnerung behalten will", Loyalität sucht man vom Polen in Richtung FC Bayern allerdings vergeblich. Nicht umsonst liebäugelte er schon wenige Jahre nach seiner Ankunft bei Deutschlands Klassenprimus offensiv mit einem Abschied - stets im Sinne eines vorgegebenen Karriereplans. 

Lewandowski: Auf dem besten Weg, den Legendenstatus zu verspielen

Doch nicht nur das Verhältnis zur Klubführung ist auf dem besten Wege einzustürzen, auch mit den Fans der Bayern, die alles andere als unkritisch mit der sportlichen Leitung des Klubs sind, verscherzt es sich Lewandowski derzeit.

"Undankbar" und "Respektlos" sind Worte, die oft im Zusammenhang mit Lewandowski auf Twitter fallen. Der allgemeine Tenor: Lewandowski hätte zur Legende werden können, hätte er seine Bayern-Zeit ohne Querelen und mit einem ablösefreien Abgang zu Ende gebracht.

Den Legendenstatus und vor allem die Sympathien hat er sich bei einigen Fans des Clubs bereits verspielt.

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Wie es anders geht, hat Thiago 2020 bewiesen. Der Spanier war nicht mehr glücklich in München und hinterließ seinen Wechselwunsch ohne ein schlechtes Haar am Rekordmeister zu verlieren. Die Folge: Ohne großes Murren verkauften die Bayern Thiago an Liverpool und erfüllten ihm seinen Wunsch.

Man wird das Gefühl nicht los, je öfter der Pole gegen seinen aktuellen Klub ledert, desto mehr sinken die Chancen, dass der Rekordmeister tatsächlich einlenkt und einem vorzeitigen Transfer zustimmt.

Wie die Schlammschlacht um den polnischen Top-Stürmer ausgeht, ist noch nicht abzusehen. Abzusehen ist allerdings sehr wohl, dass die drohende Eskalation von Seiten Lewandowskis genau so gewollt ist.

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