Der Bundesliga-Auftakt am Freitag ab 19 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de
FC Bayern München: Wird Leroy Sane der zweite Mario Götze?
- Aktualisiert: 10.08.2021
- 08:25 Uhr
- ran.de/Stefan Kumberger
Leroy Sane steht am Scheideweg - zumindest, was seine Karriere beim FC Bayern betrifft. Die Führungsriege macht langsam Druck und es gibt Parallelen zu einem prominenten Hoffnungsträger der Vergangenheit.
München - Beim FC Bayern München ist es schon immer üblich, den Spielern bedingungslos den Rücken zu stärken. Trotzdem werden die Stars (und die teuren ganz besonders) ab und zu gekitzelt.
Ein prominentes Beispiel ist da Mario Götze. Nach einem durchwachsenen ersten Jahr in München ließ ihn der damalige Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge via Medien wissen: "Es ist wichtig, dass Mario hier richtig ankommt. Man hat ihm von medialer und Fanseite immer den Vorwurf gemacht, er sei noch nicht angekommen. In seinem zweiten Jahr muss er in der Richtung durchstarten."
Ein Satz wie Donnerhall im nervösen Umfeld des Rekordmeisters. Wie die Geschichte endete, ist bekannt.
Sane gerät unter Druck
Eigentlich hätte Hasan Salihamidzic diesen Rummenigge-Satz aus dem Jahre 2014 eins zu eins auf Leroy Sane ummünzen können - und er tat das auch fast.
Sane stehe "vor einem Jahr der Wahrheit" verkündete der Bosnier Ende Juni im "Kicker" und fügte an: "Leroy hatte nach seinem Kreuzbandriss ein Jahr Verletzungspause. In der ersten Saison bei uns hat er sich wieder herangetastet, sein großes Talent und einige gute Spiele gezeigt. Aber jetzt erwarten wir, dass er Leistungsträger wird und die Mannschaft auch trägt. Das Jahr der Stabilisierung ist vorüber."
Sätze vom Vorgesetzten, die man als Spieler gar nicht gerne hört oder liest - schon gar nicht in der Öffentlichkeit.
Sane müsse sich steigern, das bekräftigte Salihamidzic nochmals in einem Nebensatz im "Sport1-Doppelpass" am vergangenen Sonntag. Wieder so eine kleine Stichelei bayerischer Art.
Doch kommen sie beim 25-Jährigen auch an?
Sane arbeitet hart
Der Nationalspieler, der ja im Ruf steht, eine Art "Bling-Bling-Profi" zu sein, glänzt derzeit vor allem mit harter Arbeit. Sein Instagram-Account ist voll von Fotos, die seine Vorfreude auf den Saisonstart am Samstag in Mönchengladbach (ab 19:00 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de) vermitteln sollen. Und auch im Training versucht Sane, sich von seiner besten Seite zu zeigen.
Er weiß, dass er unter besonderer Beobachtung steht.
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Nicht nur die Bosse, sondern auch die Fans und Journalisten sehen genau hin. Letztere haben sogar im Auge, wie lange der neu verpflichtete Psychologe, Dr. Maximilian Pelka, mit Sane auf dem Trainingsplatz spricht. Auch Co-Trainer Dino Toppmüller nahm Sane bereits ins Gebet.
Den Bayern scheint klar zu sein: Sane das Umfeld zu bieten, das ihn zu einer echten Stütze macht, ist eine Aufgabe, die alle gemeinsam anpacken müssen.
Viele Parallelen zum Fall Götze
Zu viel steht auf dem Spiel. Denn das Fehlen von Sanes Zauber, den alle seit seiner Verpflichtung im Sommer 2020 erwarten, führt auch zu Unruhe im Team. Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Kingsley Coman auch deswegen so forsche Gehaltsforderungen stellt, weil er finanziell auf einer Stufe mit Sane stehen will.
Da kommt es Salihamidzic und Vorstands-Boss Oliver Kahn besonders ungelegen, dass Sane bisher nicht zündete. Ihnen fehlen schlichtweg die sportlichen Argumente dafür, Sane auf einen höheren Sockel zu stellen als andere Spieler im Kader.
Auch das eine Parallele zum Fall Götze. Dessen fürstliches Gehalt führte zumindest bei Toni Kroos für so viel Wut, dass dieser 2014 die Koffer Richtung Madrid packte. Erst 2020 hatte Rummenigge die Geschichte, die man sich in München schon lange hinter vorgehaltener Hand erzählte, bestätigt.
Fehlende sportliche Leistungen, Druck von den Bossen und der Neid einzelner Mitspieler: Leroy Sane wäre zu wünschen, dass es für ihn die einzigen Parallelen zu Mario Götze bleiben.
Jetzt muss er liefern.
Stefan Kumberger
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