Nach Gräfe-Drama
Felix Brych: Der erste DFB-Schiedsrichter jenseits der Altersgrenze?
- Aktualisiert: 22.09.2022
- 22:42 Uhr
- SID
Felix Brychs Schiedsrichter-Karriere scheint sich trotz Erreichen der Altersgrenze fortzusetzen. Der 47-Jährige will mit der möglichen neuen Perspektive im Hinterkopf bald eine Entscheidung treffen.
München - Spitzenschiedsrichter Felix Brych will mit der möglichen neuen Perspektive vor Augen in den kommenden Wochen eine Entscheidung über die Fortsetzung seiner Karriere treffen.
Gemäß der derzeit gültigen Regelung hätte Brych zum Saisonende seine Laufbahn beenden müssen, doch am Mittwoch brachte Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich eine Aufweichung der Altersgrenze ins Spiel.
Die 47 Jahre seien "eigentlich keine Grenze, sondern vielmehr ein Orientierungswert", sagte Fröhlich der "Sport Bild": "Wenn aber jemand im Gesamtpaket alles mitbringt und die Voraussetzungen erfüllt, um auch darüber hinaus noch Schiedsrichter auf dem Feld zu sein, dann sollte man das auch berücksichtigen."
In seiner bisherigen Karriere kommt der Jurist auf 322 Bundesliga-Einsätze. Außerdem pfiff er 69 Champions-League-Spiele und leitete einzelne Partien der Weltmeisterschaften 2014 und 2018 sowie der Europameisterschaften 2016 und 2021.
Spiele auf internationaler Ebene wird Brych jedoch nicht mehr pfeifen, denn diese Laufbahn beendete er bereits mit dem Ende des vergangenen Jahres.
Brych will Entscheidung "zeitnah" treffen
Sollten die Unparteiischen zukünftig länger pfeifen dürfen, wäre das in erster Linie als "Lex Felix Brych" zu werten. Die Verantwortlichen stünden einer Fortsetzung der Laufbahn Brychs "offen" gegenüber und "würden das auch begrüßen", betonte Fröhlich schon mal. Brych sei nämlich "ein Schiedsrichter auf absolutem Top-Niveau, mit großer Erfahrung und hoher Akzeptanz".
"Ich freue mich sehr über diese große Wertschätzung", antwortete der Profi-Schiedsrichter im Gespräch mit dem "kicker" in Bezug auf Fröhlichs Vorhaben. "Ich werde zeitnah das Gespräch mit Lutz Michael Fröhlich und der DFB-Schiedsrichter-Führung suchen und spätestens bis zur Winterpause eine Entscheidung treffen, damit beide Seiten Planungssicherheit haben", sagte der 47-Jährige der "Bild".
Noch nach der Saison 2020/21 hatte der bei Spielern wie Verantwortlichen beliebte Manuel Gräfe trotz einer Protestwelle aus der Liga seine aktive Karriere mit 47 Jahren beenden müssen. Wegen Altersdiskriminierung zog der Berliner vor Gericht, die Verhandlung vor dem Landgericht Frankfurt/Main ist für den 16. November angesetzt.