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Gladbach-Star und DFB-Nationalspieler Florian Neuhaus exklusiv:

Florian Neuhaus: "Marco Rose hat mich zu einem kompletteren Spieler gemacht"

  • Aktualisiert: 16.09.2020
  • 12:18 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© Getty Images
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Er war einer der Shooting-Stars bei Borussia Mönchengladbach in der vergangenen Saison und qualifizierte sich mit der "Fohlenelf" am Ende für die Champions League: Florian Neuhaus. Im exklusiven Interview mit ran.de spricht der deutsche Neu-Nationalspieler unter anderem über seine persönliche Entwicklung, was Gladbach-Coach Marco Rose damit zu tun hat und seine erste Nominierung für die A-Nationalmannschaft.

ran.de: Florian Neuhaus, Sie haben sich in der vergangenen Saison bei Borussia Mönchengladbach zum absoluten Stammspieler und Leistungsträger entwickelt und einen großen Teil dazu beigetragen, dass die Borussia am Ende Vierter wurde und sich für die Champions League qualifiziert hat. Jetzt sind Sie auch noch von Bundestrainer Joachim Löw zum ersten Mal für die deutsche Nationalmannschaft nominiert worden. Wenn Sie Ihre rasante Entwicklung in den vergangenen Monaten in eine Schlagzeile packen müssten, wie würde diese lauten?

Florian Neuhaus: "Das alles in nur eine Schlagzeile zu packen ist wirklich schwer (lacht). Wir waren einfach als Team sehr erfolgreich und davon habe letztlich auch ich persönlich profitiert. Ich denke, dass wir gemeinsam einen Schritt nach vorne gemacht haben, wir haben deutlich mehr Punkte geholt als in der Spielzeit davor und vor allem im Endspurt, als wir die letzten drei Liga-Spiele gewinnen und so in der Tabelle noch an Bayer Leverkusen vorbeiziehen konnten, absolut überzeugt. Nur so konnten wir uns am Ende ja auch für die Champions League qualifizieren, was für einen Verein wie Borussia Mönchengladbach nicht selbstverständlich ist."

ran.de: Sie waren ja bereits Teil der deutschen U21-Nationalmannschaft, die im Jahr 2019 Vize-Europameister wurde. Wie haben Sie nun die Zeit bei der A-Nationalmannschaft erlebt? Was haben Sie für sich mitgenommen?

Neuhaus: "Ich hatte eine richtig gute Zeit und bin sofort gut aufgenommen worden. Auch das Feedback war durchweg positiv. Aber natürlich ist auch klar, dass das für mich persönlich nur der erste Schritt sein konnte. Denn wenn man einmal in diesem erlesenen Kreis dabei war, möchte man das auch regelmäßig sein und so schnell wie möglich sein erstes Spiel für Deutschland machen. Das ist jetzt mein großes Ziel. Dafür muss ich aber auch weiterhin hier bei Borussia Mönchengladbach hart arbeiten und gute Leistungen abliefern."

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ran.de: Als A-Nationalspieler gehören Sie ja nun einem elitären Kreis an. Inwiefern begegnen Ihnen die Kollegen in Mönchengladbach? Vielleicht sogar mit noch mehr Respekt als vorher schon?

Neuhaus: "Nein, überhaupt nicht. Die Jungs haben sich eher alle mit mir gefreut und mir Glückwünsche für meine erste Nominierung überbracht. Seit ich im Sommer 2018 von Fortuna Düsseldorf zurück zur Borussia kam, haben sie alle meine Entwicklung ja hautnah mitverfolgt und mich als Mannschaft so letztlich auch dabei unterstützt und mir als Spieler geholfen da hinzukommen, wo ich jetzt gerade bin. Wir verstehen uns hier alle so gut, dass wir uns solche Dinge gegenseitig absolut gönnen und uns auch mit den anderen freuen können."

ran.de: Was hat Ihnen diese Nominierung bedeutet?

Neuhaus: "Es war natürlich schon ein ganz besonderer Moment, als der Bundestrainer Joachim Löw mich angerufen hat. Wir hatten auch ein sehr angenehmes, kurzes Gespräch. Aber wie gesagt, mein großes Ziel ist es jetzt, bei der A-Nationalmannschaft dabei zu bleiben und möglichst bald mein Debüt auf dem Rasen zu feiern."

ran.de: Welche Rolle spielt in Ihrer Entwicklung der Verein Borussia Mönchengladbach und sein gesamtes Umfeld?

Neuhaus: "Aus meiner Sicht ist es für jeden Spieler wichtig, dass er sich wohl fühlt und das sowohl der Trainer als auch das gesamte Team hinter ihm stehen und ihn unterstützen. Das ist hier in Gladbach definitiv der Fall. Es macht mir wirklich jeden Tag Spaß, hier zum Borussia-Park zu fahren und den Rasen zu betreten. Klar ist das im Erfolg immer ein bisschen leichter als im Misserfolg. Trotz allem empfinde ich die Atmosphäre hier bei Borussia als ganz besonders angenehm und familiär. Und das strahlt natürlich auch auf die Mannschaft aus."

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ran.de: Man hat das Gefühl, dass Sie unter Gladbach-Coach Marco Rose sowohl sportliche als auch von der Körpersprache her nochmal einen großen Schritt nach vorne gemacht haben. Was macht ihn und seine Arbeit aus?

Neuhaus: "Ich habe ja schon vor seinem Amtsantritt hier in Mönchengladbach gesagt, dass Marco Rose mich als Trainer zu einem kompletteren Spieler machen kann. Und genau das ist passiert. Ich bin jetzt die zentrale Anspielstation im Mittelfeld, trage deutlich mehr Verantwortung in unserem Spiel und so verändert sich dann natürlich auch automatisch die Körpersprache. Rose hat richtig frischen Wind hier reingebracht und wir haben als Team jetzt eine gute Mischung aus Ballbesitz-Fußball, wofür Gladbach ja auch schon stand, aggressivem Pressing und schnellem Umschalten gefunden."

ran.de: Sie sind mit 2,1 Fouls an Ihnen pro Spiel der meistgefoulte, defensive Mittelfeldspieler der Bundesliga. Gleichzeitig spielen Sie pro Partie nur 0,4 Mal Foul. Was sagt das über Ihren Spielstil aus?

Neuhaus: "Generell bin ich eigentlich kein großer Freund von Statistiken. Aber diese beiden Zahlen zeigen zum einen dann schon, dass ich sehr gerne ins Dribbling gehe und so das eine oder andere Foul ziehe. Und zum anderen, dass ich gerade auf der Sechs, in zentraler Position im Mittelfeld, viele Zweikämpfe führen und gewinnen möchte – am besten fair und ohne Foul."

ran.de: Die Borussia wurde in der vergangenen Saison Vierter, hat sich so für die Champions League qualifiziert und ist der letzte Klub, der den FC Bayern auf dem Weg zum Triple-Gewinn schlagen konnte. Was ist das Erfolgsgeheimnis dieser Mannschaft?

Neuhaus: "Wie gesagt, wir haben meiner Meinung nach vor allem eine gute Mischung aus Ballbesitz-Fußball, aggressivem Pressing und schnellem Umschalten gefunden. Außerdem verstehen wir uns als Mannschaft super, haben einen enormen Zusammenhalt und zu jeder Zeit eine Top-Stimmung in der Kabine. Zudem haben nicht nur wir etwas erfahreneren Profis, sondern auch alle jungen Spieler richtig Lust, sich weiter zu entwickeln. Und mit den Erfolgen in der vergangenen Saison stieg dann natürlich auch das Selbstvertrauen und die Brust wurde von Spiel zu Spiel breiter – vor allem im Schlussspurt der vergangenen Saison."

ran.de: Ihr Trainer Marco Rose hat zu Beginn der Vorbereitung gesagt, dass die Mannschaft sein Spielsystem mit viel Powerfußball und aggressivem Pressing mittlerweile so gut verinnerlicht hat, dass er nun mit dem Team an den Feinheiten arbeiten könne. Nachdem Ihre Elf ja bereits in der vergangenen Saison zum Teil schon berauschenden Fußball gezeigt hat, klingt das fast schon wie eine Drohung an den Rest der Liga …

Neuhaus: "Wir müssen erst einmal das bestätigen, was wir als Mannschaft in der vergangenen Saison abgeliefert haben. Aber natürlich können wir noch an Feinheiten arbeiten und uns verbessern. Zum Beispiel noch variabler werden, noch intensiver den Gegner anlaufen und ein noch besseres Gefühl dafür entwickeln, wann man den Gegner auch mal kommen lassen muss. Das ist sehr viel Arbeit im Detail, aber letztlich für jedes Team der Welt wichtig, wenn es sich verbessern und einen Schritt nach vorne kommen will."

ran.de: Was muss passieren, damit Gladbach auch in der kommenden Saison erfolgreich bleibt? Und wie gefährlich ist die Dreifach-Belastung aus Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League?

Neuhaus: "Das ist neu und deswegen wir müssen uns – bei aller Vorfreude auf all diese Wettbewerbe - natürlich damit auseinandersetzen. Aber wir haben einen großen Kader mit sehr viel Qualität. Dennoch müssen wir schauen, dass möglichst alle gesund bleiben und wir unsere kurzen Regenerationszeiten optimal nutzen. Denn der Rahmenterminkalender ist generell unglaublich eng und da müssen wir körperlich optimal drauf vorbereitet sein."

ran.de: Wie sehr freuen Sie sich persönlich auf die Champions League und gegen welches Team würden Sie am liebsten spielen?

Neuhaus: "Die Vorfreude ist natürlich riesig, aber ich habe jetzt kein spezielles Team, gegen das ich gerne spielen würde. Soweit ich weiß, werden wir bei der Auslosung in Topf vier sein, so dass wir in unserer Gruppe sowieso gegen einige namhafte Mannschaften antreten werden."

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ran.de: Sie haben bei der Borussia noch einen langfristigen Vertrag bis 2024. Was sind Ihre Ziele in den kommenden Jahren?

Neuhaus: "Ich möchte bei Borussia gerne den nächsten Schritt machen und auf dem Rasen möglichst noch mehr Einfluss auf unser Spiel nehmen. Außerdem gilt es für mich, meine Fähigkeiten als Scorer noch weiter zu verbessern. Aber insgesamt wünsche ich mir jetzt erst einmal, dass wir mit der Borussia eine erfolgreiche Saison spielen und sowohl in der Champions League als auch im DFB-Pokal weit kommen. Und in der deutschen Nationalmannschaft hoffe ich schon bald auf mein Debüt auf dem Spielfeld."

ran.de: In der Gladbacher Mitgliederzeitschrift "FohlenEcho" haben Sie verraten, dass Sie sich ein Tattoo stechen lassen würden. Welches Motiv wäre das dann und wohin würden Sie es sich stechen lassen?

Neuhaus: "Das war eine 'Entweder/Oder-Frage' und die Alternative war Haare färben (lacht). Das käme überhaupt nicht in Frage, aber ich bin ehrlich gesagt auch noch weit davon entfernt, mir ein Tattoo stechen zu lassen. Wenn, dann wird es vielleicht mal etwas ganz Kleines sein. Wohin das dann kommt, weiß ich jetzt noch nicht."

Das Interview führte: Dominik Hechler

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