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Nummer 10 erstmals in FCB-Startelf

Habe die Ehre! So lief Philippe Coutinhos Startelf-Debüt für den FC Bayern München

  • Aktualisiert: 31.08.2019
  • 19:29 Uhr
  • ran.de / Kevin Obermaier
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© imago images / eu-images
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Philippe Coutinho hat gegen den 1. FSV Mainz 05 sein Startelf- und Heim-Debüt für den FC Bayern München gefeiert. ran.de hat den Brasilianer dabei ganz genau beobachtet.

München - Sie sind nicht zu übersehen, die Trikots mit der Nummer 10. Die Fans des FC Bayern München freuen sich sichtlich auf ihren neuen Ballzauberer aus Brasilien. Auf Philippe Coutinhos erstes Heimspiel im Dress des Rekordmeisters.

Es ist 14:14 Uhr. Schon gut eine Stunde vor Anpfiff ist der 27-Jährige das bestimmende Gesprächsthema unter den Roten. "Ein grandioser Spieler", sagt ein FCB-Fan auf dem Weg zur Allianz Arena. Sein Begleiter nickt. Beide tragen sie, wenig überraschend, die Zehn auf dem Rücken. Ein anderer "Coutinho" ist sich gar sicher: "Der führt uns zum Champions-League-Titel."

Heute ist aber erst einmal Bundesliga. Mainz. Und die Startelf. Coutinho darf nach 30 Minuten auf Schalke erstmals von Beginn an ran. Und erstmals vor "seinen" Fans. Vor der Südkurve. In seinem neuen Wohnzimmer. Konsequent, dass der 27-Jährige auch gleich auf dem neuen Cover des FCB-Magazins "51" abgebildet ist. Überschrift: "Habe die Ehre."

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Philippe Coutinho gibt sich die Ehre

14:52 Uhr. Die Bayern kommen zum Warmmachen raus. Coutinho gibt sich die Ehre. Der Brasilianer bekreuzigt sich beim Betreten des grünen Teppichs. Ein paar Hüpfer. Ein Gruß, kurzer Applaus für die Fans. Dann kommt des Kickers Lieblingsspielzeug dazu, der Ball. Coutinho spielt ein paar Pässe mit Thiago. Auffallend: Der Spanier redet viel mit dem neuen "Zauberer", geht die Taktik in der bayrischen Schaltzentrale durch.

Nach dem Warmlaufen halten die beiden ein wenig den Ball hoch. Hacke, Spitze, Schulter, Schenkel. Überflüssig zu erwähnen, dass das Leder nicht einmal den Boden berührt. Coutinho und Thiago verstehen sich.

15:01 Uhr. Stephan Lehmann heißt Coutinho in München willkommen. "Ich glaube, wir werden viel Freude an ihm haben", sagt der FCB-Stadionsprecher ins Mikrofon. Die Bayern-Fans scheinen ihm zu glauben, sie applaudieren.

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6:1! Gelungenes Heimdebüt für Coutinho

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Bayern-Panne bei Coutinho-Vorstellung

15:19 Uhr. Noch zwei Freistöße, drei, vier kurze Sprints, und Coutinho geht zum Umziehen in die Kabine. Kurz später: die Aufstellungen. Als Lehmann zur Nummer 10 kommt, knistert es im Rund. "Philippe", schallt es über die Lautsprecher, und knapp 70.000 antworten aus vollem Halse: "Coutinho" - auch wenn den Bayern eine kleine Panne passiert und bei Coutinhos Vorstellung versehentlich Ivan Perisic auf den Stadionleinwänden eingeblendet wird. Die Nummern der Neuen wollen gelernt sein.

15:29 Uhr. Coutinho klatscht mit jedem seiner Mitspieler ab. Dann geht es los. Und der 27-Jährige ist sofort hellwach. Mit einer starken Balleroberung in der 3. Minute leitet er die erste Lewandowski-Chance ein.

15:38 Uhr. Schock für die Bayern, 1:0 für Mainz. Coutinho klatscht in die Hände, muntert seine Mitspieler gleich wieder auf. Kopf hoch, weiter geht's, nichts passiert.

Der Brasilianer agiert als klassischer Zehner hinter Robert Lewandowski. Viele kleine Antritte, den Kopf permanent oben: Coutinho weiß ständig, was um ihn herum passiert, und bewegt sich dementsprechend. Immer wieder versucht er, zwischen die Abwehrreihen der Mainzer zu kommen, sich seiner engen Bewachung zu entziehen, gibt seinen Kollegen Handzeichen. Oft kommt er entgegen, fordert den Ball mit deutlichen Armbewegungen. Aber zu selten finden ihn in der ersten Halbzeit seine Mitspieler.

Gutes Zusammenspiel mit Lewandowski und Perisic

15:56 Uhr. Zum ersten Mal blitzt Coutinhos ganze Klasse auf. Doppelpass mit Perisic, per Hacke weiter auf Lewandowski, Sprint auf die Grundlinie. Kommt der Ball des Polen an, brennt es lichterloh. Aber auch ohne Abschluss ist der Spielzug dank Coutinhos Technik und Tempo eine Augenweide und eine Blaupause für das, was sich die Bayern von ihrer neuen Nummer 10 erwarten dürfen.

Zweikämpfen geht Coutinho, wenn möglich, aus dem Weg. Der Respekt vor der Bundesliga-Härte ist wohl noch etwas groß. Aber hat der Brasilianer den Ball, ist er in seinem Element. Gefühlvoll streichelt Coutinho das Leder, gern auch mit der Sohle, um das Spiel für einen Augenblick zu verschleppen - nur um es sofort wieder schnell zu machen.

Doch Ballstreichler hin oder her, die Freistöße dürfen bei den Bayern (noch) die anderen schießen. Es spricht allerdings auch wenig dagegen, wenn sie die anderen (namentlich David Alaba) so gut schießen.

Auch nach der Pause sucht Coutinho seine Mitspieler, mit Pässen wie auch verbal. Vor allem mit "Spezl" Thiago unterhält sich der Brasilianer weiterhin gern.

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Applaus bei Coutinhos Auswechslung

16:45 Uhr. Coutinho mit einem seiner Lieblingstricks: dem Doppelpass. Einfach, aber wirkungsvoll, wenn gut ausgeführt. So wie in dieser Minute vom Brasilianer, der mit kurzen Kontakten das 3:1 der Bayern durch Perisic einleitet.

16:57 Uhr. Coutinhos Arbeitstag ist beendet. Lehmann bedankt sich mit einem "Obrigado, Philippe", die Fans in der Arena mit lautem Applaus. Der Brasilianer schickt den Dank mit einem kurzen Gruß ins weite Rund zurück, klatscht mit Niko Kovac ab und nimmt auf der Bank Platz. Kein Tor oder Assist, aber der ein oder andere Gedankenblitz und ganz viel Lust und Einsatz.

Nach dem Spiel der obligatorische Weg in die Südkurve. Fast schüchtern schreitet Coutinho zu den Fans, die den Rekordmeister mit "Super-Bayern"-Sprechchören hochleben lassen. Manuel Neuer nimmt die Nummer 10 in den Arm, scheint ihm den Brauch erst erklären zu müssen. Dann tanzt auch Coutinho freudig mit.

17:59 Uhr. Auch Coutinhos Auftritt bei den Pressevertretern in der Mixed Zone ist eher zurückhaltend. Viel reden über seine eigene Leistung will er nicht, sie sei "okay" gewesen. Stattdessen lobt der Brasilianer lieber einen Teamkollegen: "Thomas Müller ist ein unglaublicher Spieler."

Coutinhos Lob für Müller

Ob es einen Wettbewerb mit der Bayern-Ikone um den Platz auf der Zehn geben werde? "Nein", erwidert Coutinho vehement, bevor er sich von den Medien verabschiedet und mit einem Eiskaffee in Richtung Parkplatz geht: "Thomas ist mein Freund. Wir haben ein gemeinsames Ziel: zu gewinnen."

Gewinnen. So wie gegen Mainz. Und so wie die Herzen der Bayern-Fans. Die scheint Coutinho in seinen ersten 68 Minuten in der Arena bereits erobert zu haben.

Und so dürften beim nächsten Heimspiel des FC Bayern noch ein paar Rote mehr das Trikot ihres neuen Ballzauberers tragen. Jenes Trikot mit der Nummer 10.

Aus der Allianz Arena berichtet: Kevin Obermaier

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