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Bundesliga

Hertha BSC: Unruhe in Berlin - da helfen Investor Windhorst nur noch Drinks

  • Aktualisiert: 26.09.2021
  • 20:12 Uhr
  • ran.de / David Kreisl
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© Imago Images
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Nach der 0:6-Klatsche bei RB Leipzig ist die Stimmung bei Hertha BSC schon wieder am Boden. Die Gründe für die Misere liegen dabei nicht nur in der Berliner Transferpolitik.

München/Berlin - "Wow! Bin etwas geschockt grad und brauche gleich einen Drink …"

Das Spiel der Hertha am Samstagabend in Leipzig war noch nicht abgepfiffen, und während aus dem Hertha-Block zynische "Oh, wie ist das schön"-Gesänge zu vernehmen waren, meldete sich Lars Windhorst über Facebook mit der Ankündigung zu Wort, das eben gesehene erst einmal mit Alkohol verarbeiten zu müssen.

Herthas Investor sah dem "Tagesspiegel" zufolge am Mittelmeer auf seinem Tablet, wie sich seine Berliner bereits das zweite Mal in der laufenden Saison ordentlich blamierten.

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Zwischenhoch jäh gestoppt

In der Hauptstadt rumort es deshalb schon wieder. Das kurze Zwischenhoch (nach drei Pleiten zum Auftakt) mit Siegen gegen die Aufsteiger VfL Bochum und SpVgg Greuther Fürth wurde jäh gestoppt, nur vier Wochen nach der 0:5-Abreibung in der Allianz Arena gegen Bayern München erwischte es die Alte Dame gegen die Bullen noch heftiger: 0:6 stand es am Ende gegen RB Leipzig.

Man könnte jetzt freilich sagen, dass Meister und Vizemeister ohnehin nicht die anvisierte Kragenweite der Berliner sind. Doch nicht nur die absolute Hilflosigkeit in den Duellen mit den großen Klubs, sondern auch die spielerische Magerkost bei den Dreiern gegen die beiden Aufsteiger sorgen in der Hauptstadt für Sorgenfalten.

"Diese zwei großen Niederlagen, das ist schon ein Weckruf für uns alle", meinte Trainer Pal Dardai am Tag nach dem Leipzig-Spiel. Sportchef Fredi Bobic sah sich sogar zu einer Entschuldigung an die Fans genötigt: "So einen Auftritt möchte ich in der Form eigentlich nicht mehr sehen." 

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Herthas Kader wirkt noch unausgewogener als vergangene Saison

Die Gründe für die Misere des Klubs, der schon in der vergangenen Saison in Dauerabstiegsgefahr war, sind vielseitig. Am offensichtlichsten ist jedoch der Kader, den der neue Sportchef Bobic zusammengestellt hat.

Trotz der Investoren-Millionen von Windhorst war auch die Hertha in der Corona-Krise zu Sparmaßnahmen gezwungen. Mit Matheus Cunha, Dodi Lukebakio und Javairo Dilrosun verkaufte man beispielsweise die drei besten Offensivspieler der vergangenen Saison, Neuzugänge wie Suat Serdar von Schalke 04, Marco Richter aus Augsburg oder Kevin-Prince Boateng, der aus der zweiten Liga Italiens kam, konnten dieses qualitative Loch (noch) nicht füllen.

So wirkt der Kader, der sich in der zurückliegenden Spielzeit zwar gut las, aber auf dem Platz nie zusammenfand, in diesem Herbst noch unausgewogener.

Und weil die Hertha bis zum Ende der Transferperiode fleißig einkaufte, begann die Saisonvorbereitung für Dardai mit der kompletten Mannschaft im Prinzip erst nach dem 3. Spieltag, der 0:5-Watschn gegen die Bayern. Vor allem aber begann dort eine Vorbereitung mit einer quasi neuen Mannschaft.

Mannschaft stellt sich hinter Dardai

"Ich sage immer, dass es sechs Wochen bis drei Monate dauert, wenn du eine neue Mannschaft kriegst", erklärte Dardai selbst nach einer in seinen Augen "nicht einfachen" Transferperiode: "Und praktisch haben wir vor ein paar Wochen eine neue Mannschaft gekriegt."

Diese steht im Übrigen hinter ihrem Übungsleiter, der die Hauptstädter vergangene Saison vor dem Abstieg bewahrte. "Fangt mir nicht mit Trainerdiskussionen an!", erstickte Davie Selke im Anschluss an den Offenbarungseid gegen Leipzig jegliche Reporterfragen in diese Richtung im Keim. Das Spiel habe alleine die Mannschaft verbockt: "Wir stehen hinter dem Trainerteam."

In der Hauptstadt-Presse halten sich dennoch hartnäckig die Gerüchte, dass Dardais Vertrag zumindest nicht über den Sommer hinaus verlängert werden soll. Dann läuft sein Arbeitspapier bei den Profis aus.

Sportchef Bobic - der nach der Bayern-Pleite und Dardais kryptischen Aussagen, er hänge nicht an seinem Trainerstuhl und helfe hier nur aus, trotz eines ordentlichen Rüffels in Richtung seines Coaches klarmachte, keinen Ersatz zu suchen - soll schließlich generell nicht das beste Verhältnis zum Chefcoach haben.

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Dardai mahnt vor Freiburg: "Da musst du punkten"

Für den 45-Jährigen gilt es trotz aller Gerüchte, Unruheherde und sportlichen Rückschläge nun, aus seiner Mannschaft eine eben solche zu machen.

Und sie auf dem Platz und in der Tabelle zu stabilisieren: Der aktuelle zwölfte Rang ist trügerisch, bei einer Pleite im letzten Spiel vor der Länderpause gegen formstarke Freiburger (Samstag, 15:30 Uhr im Liveticker auf ran) könnten die Berliner im schlimmsten Fall schon wieder in die rote Zone rutschen.

"Da musst du punkten", machte Dardai mit Blick auf das Heimspiel gegen die Breisgauer klar - und hofft nach der wilden Vorstellung gegen Leipzig auf einen Lerneffekt: "Was wir für Tore bekommen haben in der ersten Halbzeit, das ist zu einfach, das geht nicht. Darüber haben wir schon hundertmal gesprochen und hundertmal gezeigt, und trotzdem kommt es wieder. Von diesen Sachen musst du natürlich lernen."

Fehlen wird der Hertha dabei vermutlich Deyovaisio Zeefuik, den anhaltende Probleme mit den Adduktoren plagen. Auch das, die aktuelle Verletztenmisere, ist ein Faktor für den Berliner Sinkflug. Gegen den Sport-Club werden mit Dedryck Boyata (Muskelfaserriss), Jordan Torunarigha (Muskelfaserriss) und Lukas Klünter (Schulter-OP) wieder drei wichtige Abwehrspieler fehlen.

David Kreisl

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