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Personal-Alarm schon vor dem ersten Pflichtspiel

Julian Nagelsmann und dem FC Bayern droht der große Fehlstart

  • Aktualisiert: 30.07.2021
  • 10:55 Uhr
  • Stefan Kumberger
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© Imago
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Beim FC Bayern herrscht zwei Wochen vor dem Saisonstart bereits Personal-Alarm. Gerade in der Abwehr droht ein Horror-Szenario, doch die Verantwortlichen bleiben tatenlos. Es ist ein Spiel mit dem Feuer.

München - In "normalen" Zeiten gab es beim FC Bayern eine eiserne Regel: Bis zum Beginn des Oktoberfests Ende September muss die Mannschaft in die Erfolgsspur gefunden haben – Tabellenführung inklusive. Vorher durfte es rumpeln, Unentschieden waren okay.

Diese Regel werden sie beim Rekordmeister in dieser Saison aufweichen müssen – und zwar nicht, weil es auch 2021 keine "Wiesn" geben wird, sondern weil der Kader in der Breite deutliche Mängel aufweist.

Die ersten für die Bayern unheilvollen Vorzeichen gibt es bereits jetzt: Kein einziger Sieg in drei Testspielen, dazu eine komplett neu-formierte Abwehrreihe, die sich naturgemäß erst finden muss. Und obendrein fehlt dem FC Bayern das nötige Kleingeld, um sich adäquat zu verstärken.

Von rund 100 Millionen Euro fehlendem Umsatz aufgrund der Corona-Krise spricht Präsident Herbert Hainer. Sportvorstand Hasan Salihamidzic versprach zwar, dass "man irgendwann auch wieder verrückte Dinge" tun werde, doch damit ist erst frühestens im Sommer 2022 zu rechnen. Ein Zeitpunkt, der dem prominentesten und wichtigsten Neuzugang zu spät sein dürfte: Julian Nagelsmann.

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Nagelsmann nimmt es noch mit Humor

Der Neu-Trainer betonte bei seiner Vorstellung zwar artig, dass der Verein bei Neuverpflichtungen "den Hut aufhabe" und er sich dem fügen müsse, trotzdem baut er verbal schonmal klug für einen Stotter-Start vor. "Es kann schon sein, dass das eine oder andere Spiel zu Saisonbeginn nicht mega flüssig läuft. Wenn ihr [Journalisten] vier Wochen im Urlaub wart, findet ihr auch nicht gleich das 'L' auf der Tastatur", sagte Nagelsmann nach der 0:2-Niederlage gegen Mönchengladbach in der heimischen Allianz Arena.

Der 34-Jährige lieferte mit Humor das nächste Stichwort: Urlaub. Die Nationalspieler um Thomas Müller, Joshua Kimmich und Robert Lewandowski kommen nicht nur tief enttäuscht von der Europameisterschaft, sondern starten quasi ohne jede Vorbereitung in die Bundesliga-Auftaktpartie bei Borussia Mönchengladbach (am 13. August ab 19:00 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de).

Die Angst vor Verletzungen ist riesig

Spricht man hinter den Kulissen mit aktiven und ehemaligen Bundesliga-Profis, spürt man, dass in der Branche die große Angst vor Verletzungen umgeht. Gerade muskuläre Probleme dürften sich aufgrund des engen Terminkalenders und der enormen Anzahl an Spielen, häufen. Nach rund 500 Tagen Dauerbelastung melde sich auch der fitteste Fußballer-Körper, heißt es da. Gerade die Bayern-Profis spielen seit Mitte Mai 2020 faktisch durch…

Die Probleme sind auch Hasan Salihamidzic, Oliver Kahn und Kaderplaner Marco Neppe bekannt, doch ihnen sind die Hände gebunden. Vom dicken Festgeldkonto spricht an der Säbener Straße niemand mehr. Gerade Salihamidzic steht unter Druck: Letzen Endes ist ein konkurrenzfähiger Kader seine Baustelle. Die erfolgsverwöhnten Bayern-Fans machten ihn bereits letzte Saison im Streit mit Hansi Flick als Buhmann aus. Der damalige Cheftrainer hatte auch immer wieder in der Öffentlichkeit Neuverpflichtungen gefordert.

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Schon jetzt gibt's Spott von den Fans

Apropos Bayern-Fans: Die stichelten während der zweiten Niederlage im dritten Testspiel bereits gegen den eigenen Klub. "Und ihr wollt Deutscher Meister sein?", hörte man sie singen.

Dass es diesmal nach neun Titeln in Folge mit der Meisterschaft eng werden könnte, liegt vor allem an der Defensive. Bereits in der vergangenen Saison kassierte man für bayerische Verhältnisse unglaubliche 44 Gegentore. Julian Nagelsmann setzt für die Zukunft zwar voll und ganz auf Dayot Upamecano und Tanguy Nianzou, ob die beiden mit ihren 22 bzw. 19 Jahren allerdings auch international für Stabilität sorgen können, ist aber mehr als fraglich. Die Defensive ist nach den Abgängen von Jerome Boateng und David Alaba jedenfalls nicht besser geworden.

Ein Sechser soll kommen

Nagelsmann will darauf mit der Verpflichtung eines defensiven Mittelfeldspielers reagieren. Wie die "Sport-Bild" berichtet, will er damit den jungen Innenverteidigern Entlastung verschaffen und gleichzeitig für einen möglichen Ausfall von Goretzka und Kimmich vorsorgen. Doch der Transfermarkt bietet keinerlei Optionen, die zum FC Bayern passen. Und Marco Roca (derzeit ohnehin verletzt) und Michael Cuisance traut man intern ohnehin nicht zu, die wichtige Sechser-Position ausreichend auszufüllen.

Die Bayern-Fans werden also geduldig sein müssen. Die Erfolge des Rekordmeisters hängen vom Glück ab und dürften auf sich warten lassen.  Bis zum nächsten Oktoberfest sollte es allerdings nicht dauern. Das findet frühestens wieder im Herbst 2022 statt…

Von Stefan Kumberger

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