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Bundesliga

Kevin Prince Boateng: Der "Finalspieler" von Hertha BSC macht den Unterschied

  • Aktualisiert: 24.05.2022
  • 18:04 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© IMAGO
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Er kam, sah und siegte. Kevin-Prince Boateng spielte im Rückspiel der Bundesliga-Relegation gegen den Hamburger SV von Anfang an und machte beim alles entscheidenden 2:0-Auswärtssieg im Volksparkstadion den Unterschied – und zwar nicht nur auf, sondern auch neben dem Rasen. Und zwar als Co-Trainer.

Hamburg - Er ballte die Fäuste und brüllte seine Emotionen einfach nur so aus sich heraus.

So laut und intensiv, dass sich alle möglichen Adern an seinem hochroten Kopf abzeichneten. Ein irres Bild vom "Aggressive Leader" der "alten Dame" Hertha BSC, der an diesem denkwürdigen Abend aus Sicht der Berliner im Hamburger Volksparkstadion den Unterschied machte.

Kevin-Prince Boateng kam, sah und siegte.

Der Berliner Junge führte "seine" Hertha zum Klassenerhalt. Er war der klare Unterschiedsspieler beim 2:0-Auswärtserfolg der Mannschaft von Coach Felix Magath im Rückspiel der Bundesliga-Relegation. Ein Sieg, der nach dem 0:1 im Hinspiel gegen den Hamburger SV den Klassenerhalt sicherte. Wahrlich auf den allerletzten Metern der Saison. Und das dank und vor allem dem "Finalspieler" und Leitwolf Boateng.

So bezeichnete ihn sein Trainer und machte im Vorfeld auch bereits klar: "Er kennt diese Situationen und kann auch damit umgehen. Prince ist ein Finalspieler."

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Der alte Trainerfuchs Magath sollte in der Tat recht behalten.

Boateng pushte und coachte

Boateng war in der Hansestadt von der ersten Sekunde an hellwach, omnipräsent, pushte und coachte seine Nebenleute, riss das Spiel an sich und agierte als Denker und Lenker des Berliner Spiels. Natürlich ging er auch keinem Zweikampf aus dem Weg. Im Gegenteil. Er warf sich mit allem was er hatte in jede noch so brenzlige Situation. Eine Körperlichkeit, die der Hertha im Hinspiel noch komplett gefehlt hatte.

Dieser unbedingte Wille, dieser Kampf und vor allem die brutale Galligkeit machten Eindruck. Vor allem beim HSV. "Boateng hat das Spiel wirklich komplett an sich gezogen und den Unterschied gemacht", sagte dann auch ranFussball-Experte Rene Adler am ran-Mikrofon.

Und Boateng selbst?

Der war nach dem Abpfiff voller Emotionen. "Es ging für uns in dieser Saison so oft hoch und runter und jetzt sind wir tatsächlich nochmal zurückgekommen. Das ist für mich, als wenn wir Deutscher Meister geworden wären. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich sagen soll", machte der 35-Jährige am ran-Mikrofon aus seinem Herzen keine Löwengrube. "Berlin ist meine Heimatstadt, umso glücklicher bin ich natürlich, dass wir die Klasse gehalten haben. Es zeigt zudem, dass ich ein wichtiger Faktor in diesem Team bin. Auch, wenn man das von außen nicht immer so häufig sieht."

Warum das so ist, erklärte Boateng direkt danach – und überraschte mit einem kleinen Geheimnis: "Ich muss Felix Magath ein großes Kompliment machen, er hat mir komplett freie Hand gegeben, ich konnte mir die Spieler, die heute von Anfang an spielen sollten, quasi aussuchen. Und ich würde sagen, dass wir gemeinsam die richtigen Jungs ausgesucht haben. Sie haben heute richtig Herz gezeigt, das war wirklich die Hertha, die wir eigentlich sehen wollen."

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Boateng als Co-Trainer?

Eine irre Geschichte. Die Magath direkt bestätigte: "Der Input, den Boateng mir gegeben hat, war hervorragend. Er war der Meinung, dass heute vor allem die erfahrenen Spieler auf dem Platz stehen sollten. Und ich habe auf ihn gehört. Letztendlich hat er die Mannschaft aufgestellt." Somit hat der "Finalspieler" nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz den Unterschied gemacht.

Doch wie geht es jetzt mit Boateng in Berlin weiter?

Kevin-Prince Boateng: "Ich habe noch Lust"

"Ich habe noch Lust und so lange ich noch Feuer in mir habe, will ich spielen. Und heute habe ich gesehen, dass ich noch mithalten kann", so der 35-Jährige, der zuletzt vor eineinhalb Jahren in der italienischen Serie B beim AC Monza über 90 Minuten spielte. "Deswegen habe ich ihn ja auch in der 89. Minute runtergenommen, weil er nicht mehr konnte", scherzte Magath, der sich bei diesem Satz ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte.

Doch dann wurde der 68-Jährige ganz schnell wieder ernst und schob nach: "Das war heute durchweg ein sehr leidenschaftlicher Auftritt der Mannschaft, ich habe direkt gemerkt, dass da heute was für uns drin ist. Wir waren konsequent, konzentriert und als Team geschlossen. Die Jungs haben das optimal auf den Rasen gebracht." Dank Co-Trainer Boateng, dessen Zukunft in der Hauptstadt aber offensichtlich noch nicht ganz geklärt ist.

"Wir werden uns in Ruhe mit Kevin unterhalten, so wie wir es immer gemacht haben. Aber das, was er heute hier auf dem Platz abgeliefert hat, war sensationell. Ich habe schon im vergangenen Sommer gesagt, dass er ein Faktor werden kann. Mir war klar, dass er womöglich nicht viele Spiele machen wird, aber irgendwann würde er für uns wichtig werden. Und heute war es soweit, heute war er ein Faktor", lobte Hertha-Boss Fredi Bobic seinen "Mann des Tages" dann auch verdientermaßen über den grünen Klee.

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Ob Boateng allerdings ein Spieler der Hertha bleiben wird, wollte Bobic nicht final verraten.

Falls nicht, findet sich sicher eine andere Position für den 35-Jährigen im Verein. Co-Trainer zum Beispiel...

Aus Hamburg berichtet Dominik Hechler

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