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Passt Lucien Favre zu Borussia Dortmund?

Lucien Favre: Schwieriger Charakter mit einem Hauch Guardiola

  • Aktualisiert: 22.05.2018
  • 18:34 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© Imago
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Ist Lucien Favre der Heilsbringer für Borussia Dortmund? Seine Kompetenz ist unbestritten. Sein schwieriger Charakter allerdings auch.  

Dortmund/München – Lange wurde darüber spekuliert, nun ist es offiziell. Lucien Favre übernimmt ab der kommenden Saison das Traineramt des BVB. "Borussia Dortmund zu trainieren, ist eine reizvolle Aufgabe, die ich sehr gerne übernehme", erklärte der 60-jährige Schweizer.

Zuletzt hatte Borussia Dortmund wenig Glück mit seinen Trainern. Thomas Tuchel hatte den BVB zwar taktisch weiterentwickelt, passte aber offenbar menschlich nicht in den Verein. Es folgte Peter Bosz, der mit seinem Offensivfußball anfangs noch die Liga begeisterte, dann aber den plötzlichen Abwärtstrend nicht mehr stoppen konnte. Dessen Nachfolger war Peter Stöger, unter dem fast noch die Champions-League-Quali verspielt worden wäre.

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Zorc: Favre ist wichtiger Teil des sportlichen Neustarts

Nun soll also Lucien Favre Borussia Dortmund zurück auf den Erfolgskurs bringen. "Die Verpflichtung von Lucien Favre als Trainer ist ein wichtiger Teil unseres sportlichen Neustarts in diesem Sommer", sagte Sportdirektor Michael Zorc. "Er genießt bei uns hohe Wertschätzung für seine fachlichen Qualitäten, die er in der Bundesliga bei Hertha BSC und in Mönchengladbach - genau wie zuletzt in Nizza - auch schon mehrfach eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat."

Favre genießt den Ruf eines akribischen Trainers, der einzelne Spieler wie auch ganze Mannschaften weiterentwickeln kann. Viel Zeit benötigt er dafür nicht. Er übernahm im Sommer 2007 den Mitteklasse-Verein Hertha BSC und führte diesen innerhalb von zwei Jahren auf den 4. Tabellenplatz.

Im Februar 2011 kam er zu Borussia Mönchengladbach, wo er den fast für unmöglich gehaltenen Klassenerhalt schaffte und die Mannschaft bereits ein Jahr später in die Champions-League-Quali bzw. Europa League führte. Auch mit OCG Nizza hatte er schnellen Erfolg und schloss seine erste Saison im französischen Fußball auf Tabellenplatz 3 ab.

Gladbach-Sportchef Max Ebert ist überzeugt, dass Favre auch in Dortmund sofort funktionieren wird. Gegenüber dem Express bezeichnet er Favre als einen Trainer, "der für attraktiven Fußball und Erfolg steht, der nachgewiesen hat, was er in der Bundesliga leisten kann."

Favre muss dem zuletzt häufig orientierungslosen BVB wieder eine klare Spielphilosophie verpassen. In Nizza ließ er seine Mannschaft erst im 4-2-3-1 oder 4-4-2, später dann im 4-3-3 System auflaufen. Das Wichtigste war für Favre, dass dem ballführenden Spieler immer mehrere Anspielstationen zur Verfügung stehen. Trotz aller Offensivpower wird die Defensivarbeit unter ihm nie vernachlässigt. Das dürfte ihm auch in Dortmund wichtig sein.

Taktisch in einer Liga mit Pep Guardiola?

Sein ehemaliger Vorgesetzter Dieter Hoeneß behauptete sogar, Favre würde in Sachen Akribie, Trainingsarbeit oder Taktik in einer Liga mit Pep Guardiola spielen.  

Gleichwohl hat Favre mehrfach bewiesen, kein einfacher Charakter zu sein. Das zeigte sich besonders, wenn der Erfolg einmal ausblieb. In Berlin kritisierte er öffentlich die Transferpolitik seines Vereins und forcierte somit seinen Rausschmiss. In Gladbach gab er öffentlich seinen Rücktritt bekannt, ohne den Verein darüber zu informieren.

Rückblickend relativiert Ebert den Vorfall von damals uns sagt: "Jeder Trainer, der gut ist, der ist vielleicht auch mal kompliziert." 

Immerhin hat Favre die Fähigkeit, selber gut mit schwierigen Charakteren umgehen zu können. Er machte sein Meisterstück, indem er in Nizza den "Skandal-Fußballer" Mario Balotelli zähmte. Diese Fähigkeit könnte auch Dortmund zugute kommen, wenn es wieder einmal schwierige Fälle wie Dembele oder Aubameyang geben sollte.

In Dortmund findet Favre nun eine Mannschaft vor, die noch immer eine hohe Qualität mitbringt, der allerdings auch ein Umbruch bevorsteht. Favre wird in der Personalplanung ein wichtiges Wörtchen mitreden. Laut der "L'Equipe" könnte er Alassane Plea mit nach Dortmund nehmen, der vergangene Saison 16 Tore für Nizza schoss.

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Wiedersehen mit Reus und Dahoud

Eine Schlüsselrolle dürfte unter ihm auch Marco Reus spielen. Immerhin erlebte der Offensivspieler in Gladbach unter Favre seinen Durchbruch, bevor er nach Dortmund wechselte. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit Mahmoud Dahoud, der unter Favre sein Bundesligadebüt in Gladbach gab, in Dortmund nun allerdings eine durchwachsene Saison erlebte. Ob er nun unter seinem Ex-Trainer durchstartet?

Nach der missratenen Saison 2017/2018 wird in Dortmund jedenfalls ein Aufwärtstrend erwartet.

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