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Abgang mit Stil

Niko Kovac beim FC Bayern München: Den größten Respekt gibt's für den Abschied

  • Aktualisiert: 04.11.2019
  • 11:27 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago images/Sven Simon
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Niko Kovac und der FC Bayern München gehen getrennte Wege. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Kovac dafür gefühlt den größten Applaus seiner Amtszeit kassiert.

München - Am Ende war es nicht mehr schön. Da war es nicht mal mehr halbwegs auszuhalten, als Trainer ist man ja eigentlich einiges gewöhnt in diesem Geschäft. Doch da war es völlig egal, was Niko Kovac sagte oder tat - es wurde ihm so oder so zum Nachteil ausgelegt. 

Der Gegenwind war nicht nur unangenehm, er blies dauerhaft.

Keine Frage: Es waren zuletzt Aussagen und Entscheidungen des 48-Jährigen dabei, bei denen er sich völlig vergriff, wo Kritik angebracht war. Da wurden ihm aber auch Meinungen um die Ohren gehauen, für die andere gefeiert worden wären. 

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Leider sank das Niveau des Gesagten analog zum Niedergang der sportlichen Darbietungen seiner Mannschaft.

Der Spruch zu den Fans von Eintracht Frankfurt ist ein perfektes Beispiel. Ja, man kann hinterfragen, ob er als Trainer des FC Bayern so etwas sagen sollte. Noch dazu als Ex-Coach der Hessen. 

Aber in einer Zeit, in der sich viele Trainer und Profis hinter Plattitüden verstecken, war es wenigstens ehrlich. Aber mal abgesehen vom Inhalt zeigte das deutlich: Er kann machen, was er will, es war inzwischen so verfahren, dass er keine Chance mehr hatte. Und nicht mehr gehabt hätte. "KovacOut" hatte als Hashtag schon längst Einzug gehalten. All das zeigte sein Standing, das von Anfang an nicht groß war. Kovac wurde nie geliebt, nur selten gefeiert, und erst am Ende so wirklich respektiert.

Ja, es entbehrt nicht einer gewissen Ironie dieses bisweilen kaltherzigen und brutalen Geschäfts, dass Niko Kovac jetzt - überspitzt formuliert - die Herzen förmlich zufliegen. 

Kovac kritisierte zuletzt erst eine Entwicklung, wonach "alles auf dem Rücken des Trainers" ausgetragen werde. Der Trainer leite zwar das Gesamte, "aber die Spieler müssen es umsetzen".

Kovac prangert fehlenden Respekt an

Er hatte diese teilweise perversen Eigenarten des Fußballs angeprangert. Dass es nach vergleichsweise wenigen Bundesliga-Spieltagen "auf die Trainer losgeht", habe "nicht allzu viel mit Respekt zu tun". 

Den eingeforderten Respekt bekommt er nun ausgerechnet für seine letzte Entscheidung als Bayern-Trainer: seinen Abgang inklusive angebotenem Rücktritt. "Ich denke, dass dies zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung für den Klub ist. Die Ergebnisse und auch die Art und Weise, wie wir zuletzt gespielt haben, haben mich zu diesem Entschluss kommen lassen", ließ er über die Pressemitteilung des Klubs verlauten.

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Dabei hatte er ursprünglich eine Gnadenfrist von zwei Spielen erhalten. Eine Verlängerung des Elends, das hat wohl auch Kovac so gesehen. Es war so verfahren - wahrscheinlich wären sogar Siege gegen Piräus und Dortmund egal gewesen. 

Die Konsequenzen zu ziehen ist konsequent, das hat Stil. Dass er dafür den gefühlt größten Respekt seiner Amtszeit einfährt, sagt viel über seine Zeit bei den Bayern im Speziellen aus. Aber auch über den Fußball im Allgemeinen. 

Andreas Reiners

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