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Ernüchternde Transferbilanz

ranSicht: Leichtsinnige Bayern setzen auf Prinzip Hoffnung

  • Aktualisiert: 01.02.2019
  • 14:43 Uhr
  • ran.de / Carolin Blüchel
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© 2019 Getty
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Für den FC Bayern gab es in der Wintertransfer-Periode nichts zu holen. Statt sich für die zweiten Saisonhälfte zu verstärken, setzt der Rekordmeister auf das Prinzip Hoffnung. Ein Fehler, der in der Vergangenheit schon einmal bitter bestraft wurde.

München - Die Winter-Transferbilanz des FC Bayern München ist ernüchternd. Keiner der von Sportdirektor Hasan Salihamidzic umworbenen Spieler unterschrieb an der Säbener Straße. Kein Callum Hudson-Odoi, kein Lucas Hernandez, kein anderer. Dafür verließ mit Sandro Wagner der einzige Backup-Stürmer für Robert Lewandowski den Verein in Richtung China. Die Bayern gehen damit bei der Aufholjagd um die Meisterschaft volles Risiko und haben nichts aus der Vergangenheit gelernt.

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Verantwortlich für den suboptimalen Auftritt auf dem Transfermarkt: der Sportdirektor. Zwar darf sich Salihamidzic die Verpflichtung von Alphonso Davies von den Vancouver Whitecaps ans Revers heften. Dieser Wechsel war aber seit Monaten längst in trockenen Tüchern. Alle aktuellen Bemühungen um Neuzugänge, die dem Verein nach einer durchwachsenen Hinrunde sofort helfen sollten, waren erfolglos. Selbst Innenverteidiger Benjamim Pavard vom VfB Stuttgart wird - anders als erhofft - erst nach Saisonende nach München wechseln.

Dabei hatte Klub-Boss Karl-Heinz Rummenigge dem öffentlich oft unglücklich agierenden Salihamidzic zuvor noch eine Hoeneß-Mentalität auf dem Transfermarkt bescheinigt: "Wenn sich ein Transfer auftut, ist er wie der junge Uli Hoeneß auf der Pirsch und lässt nicht locker." Den Beweis bleibt Brazzo bislang schuldig. 

Vergebliche Bemühungen um sofortige Unterstützung

Benjamin Pavard: Die Bayern waren bereit eine höhere Ablöse zu zahlen, hätte der VfB Stuttgart den Innenverteidiger schon jetzt ziehen lassen. Doch der VfB war unerbittlich. Der Franzose wechselt erst im Sommer für 35 Millionen Euro nach München.

Callum Hudson-Odoi: "Unbedingt" wollte Bayern das 18-jährige Juwel vom FC Chelsea für die linke Außenbahn verpflichten. Der Spieler, der in der laufenden Saison nur 61 Premier-League-Minuten aufweisen kann, bat die Blues selbst inständig um Freigabe. Doch die Engländer legten ein Veto ein. Wohl auch aus Ärger, weil die Bayern dem FC Chelsea zufolge Hudson-Odoi ohne vorherige Erlaubnis kontaktiert haben sollen. Bis zur Schließung des Transferfensters hoffte Salihamidzic auf die Kehrtwende. Vergeblich. Das Prinzip Hoffnung – hier kein Erfolgsrezept.

Lucas Hernandez: Für die Ausstiegsklausel von 85 Millionen Euro hätten die Bayern ihren Wunsch-Innenverteidiger von Atletico Madrid sofort holen können. Warum sie es nicht taten, ist reine Spekulation. Gerüchten zufolge soll Atletico dem Rekordmeister eine günstigere Ablöse in Aussicht gestellt haben, wenn sie sich noch bis zum Sommer gedulden. Riskant, sollte es keine schriftliche Vereinbarung geben. Dann müssten die Bayern hoffen, dass nicht plötzlich ein Wettbewerber 100 Millionen Euro für den französischen Weltmeister aus dem Hut zaubert. Das Prinzip Hoffnung – hier ein unkalkulierbares Risiko.

Auch beim Werben um Adrien Rabiot, der bei Paris St. Germain auf dem Abstellgleis gelandet ist, kassierten die Bayern eine Absage. Verstärkung für die Aufholjagd im Kampf um die Meisterschaft? Das Gegenteil ist der Fall.

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Wagner-Wechsel als Wiederholungs-Fehler

Denn mit dem kurzfristigen Abschied von Sandro Wagner, verzichten die Bayern auch noch auf den einzigen Lewandowski-Ersatz. Trainer Niko Kovac sieht Thomas Müller und Serge Gnabry als möglichen Backup für Angreifer. Allerdings sind beide aber eben keine etatmäßigen Mittelstürmer und damit keine optimale Alternative für die heiße Saisonphase. Erneut ein leichtsinnig eingegangenes Risiko.

"Lewandowski ist seit 2014 bei Bayern München und war, glaube ich, noch nie verletzt. Ich hoffe nicht, dass es in den nächsten Monaten der Fall sein wird", so Rummenigge. Eine Hoffnung, die vor zwei Jahren schon einmal bitter bestraft wurde. 

Damals hatte sich Lewandowski eine Schulterverletzung zugezogen und fiel im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid aus, im Rückspiel musste er vor der entscheidenden Verlängerung ausgewechselt werden. Die Bayern schieden aus.

Salihamidzic trägt die Verantwortung

Lewandowski selbst hatte damals lautstark "in der entscheidenden Saisonphase eine Alternative auf der Bank" gefordert, woraufhin Wagner verpflichtet wurde. Gelernt haben die Bayern aus dieser Geschichte aber offenbar nicht.

Sie setzen weiter auf das Prinzip Hoffnung. Die Hoffnung, dass sich Lewandowksi auf keinen Fall verletzt. Die Hoffnung, dass die Altstars Franck Ribery und Arjen Robben bis zum Saisonende durchhalten. Die Hoffnung, dass die Rückkehrer Kingsley Coman und Corentin Tolisso gleich wieder auf Top-Niveau spielen können. 

Eine leichtsinnige Strategie, die Saisonziele gefährdet und für die am Ende der Sportdirektor den Kopf hinhalten muss.

Carolin Blüchel

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