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Bundesliga: Trainer Jesse Marsch und der schwere Umbruch

RB Leipzig hat den Red-Bull-Fußball verlernt

  • Aktualisiert: 20.09.2021
  • 16:59 Uhr
  • ran.de/Martin Jahns
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© 2021 Getty Images
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Jesse Marsch dreht bei RB Leipzig das Rad zurück auf pressing-intensiven Red-Bull-Fußball. Doch das Team ächzt unter dem personellen und taktischen Umbruch. Nach dem Fehlstart braucht der Nagelsmann-Nachfolger nun vor allem eines: Ergebnisse.

München/Leipzig – Wie prägend können zwei Jahre Julian Nagelsmann sein? In zwei Spielzeiten mit RB Leipzig hat der junge Coach den zuvor gelehrten Red-Bull-Fußball Rangnick'scher Prägung auf ein neues Fundament gestellt: Ballbesitz statt Überfall-Fußball. Die Probleme, die sein Nachfolger Jesse Marsch nun bei Leipzigs taktischer Rückverwandlung hat, beantworten die Ausgangsfrage: Prägender, als manchem lieb sein dürfte.

Denn während Marsch mit Red Bull Salzburg in den vergangenen Jahren von Erfolg zu Erfolg eilte und nun auch dessen Nachfolger Matthias Jaissle mit Fußball aus dem Red-Bull-Lehrbuch einen Siegrekord zum Einstand feierte, scheint ausgerechnet das Flaggschiff RB Leipzig mit nur einem Sieg aus fünf Ligaspielen und Tabellenplatz zwölf den hauseigenen Spielstil verlernt zu haben.

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  • 19:51 Uhr

Vorne ineffizient, hinten anfällig

Das 1:1 am vergangenen Spieltag gegen den 1. FC Köln steht dafür sinnbildlich. Zwar erspielten sich die Leipziger mit Marschs kompromisslosen Gegenpressing Chance um Chance. Doch so gefährlich RB bei erfolgreichem Umschaltspiel war, so offen war die Defensive, wenn sich die Kölner dann doch befreien konnten.

Dass dem Leipziger Spiel in dieser Saison noch die richtige Balance fehlt, offenbarten zuvor schon die zehn Gegentore in den beiden Spielen gegen den FC Bayern München und Manchester City. Vorne nicht effizient genug, hinten beängstigend anfällig.

Auch wenn sich in Köln – bis auf die Zahl der Gegentore – ein ähnliches Bild bot, sah Marsch nach der Partie Fortschritte: "Es war sicher positiv. Normalerweise müssen wir dieses Spiel gewinnen. Aber es kommt."

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Umbruch unter erschwerten Bedingungen

Das muss es auch. Denn der US-Amerikaner, einst selbst in Leipzig Co-Trainer unter Rangnick, muss nach dem personellen Aderlass in der Mannschaft, aber auch nach dem Abgang von Sportdirektor Markus Krösche zu Eintracht Frankfurt, derzeit den wohl größten Umbruch der jungen Vereinsgeschichte gefühlt im Alleingang managen.

Und das mit einer gehörigen Hypothek: Mit Abwehrchef Dayot Upamecano, Nebenmann Ibrahima Konate und Kapitän Marcel Sabitzer sind drei Leistungsträger weggebrochen. Mittelfeld-Leistungsträger Dani Olmo verpasste wegen EM und Olympia die komplette Saisonvorbereitung.

Dass Neuzugang und Hoffnungsträger Andre Silva noch nach seiner Frankfurter Form sucht, erschwert die Leipziger Suche nach sich selbst. Fulminante 80 Torschüsse hat sich das Team in den ersten fünf Spieltagen erspielt. Die magere Ausbeute: Sechs Tore, vier davon beim Sieg gegen Stuttgart.

Junger Kader braucht Erfolgserlebnisse

"Wenn Dinge nicht so klappen, hat das eine Auswirkung auf den Spieler und sein Selbstvertrauen", sagte Marsch nach dem Remis in Köln.

Was angesichts der individuellen Klasse des Kaders häufig vergessen wird: Leipzig hat nicht nur den laut transfermarkt.de drittwertvollsten, sondern mit durchschnittlich 24,2 Jahren hinter Stuttgart auch den zweitjüngsten Kader der Liga.

"Die Mannschaft hat Qualität, der Trainer hat eine gute Idee", sagte Bundestrainer Hansi Flick im Rahmen des 3:6 gegen ManCity: "Manchmal dauern Dinge eben etwas länger."

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Der Spielplan als Freund?

Doch wie viel Zeit bekommt Marsch von RB Leipzig und letzten Endes von Red Bull? "Wir lassen uns von den doch sehr schwachen Ergebnissen nicht beunruhigen. Aber wir müssen jetzt endlich anfangen, Fahrt aufzunehmen", forderte Geschäftsführer Oliver Mintzlaff zuletzt bei "DAZN".

Der Spielplan zumindest meint es in den nächsten Wochen gütig mit den Sachsen: Hertha BSC, der FC Brügge in der Champions League und der VfL Bochum sind die nächsten Gegner. Vielleicht die richtigen Gegner, um wieder in die fußballerische Balance zu finden.

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